Metadaten

Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1917, 5. Abhandlung): Über Ausleuchtung und Tilgung der Phosphore durch Licht: 1: Einleitung ; Gang der Untersuchung ; Theorie — Heidelberg, 1917

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36390#0029
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Über Ausleuchtung und Tilgung der Phosphore durch Licht. I. (A. 5) 29

summe6°, so daß in diesem negativen Summanden von dL gleich-
zeitig der Abklingungs- und der Ausleuchtungsverlust an Licht-
summe enthalten sind. Das Fehlen der wirkenden Lichtintensität
(I) als Faktor in diesem zweiten Gliede entspricht der Tatsache,
daß die Verausgabung der Lichtsumme durch Abklingen auch
ohne Mitwirkung von Licht (bei 1 = 0) erfolgt. Belichtung ver-
größert nur die Geschwindigkeit des Abklingens, und da diese
Geschwindigkeit durch l/§ gemessen wird, ist es klar, daß die
Dauer S als Funktion der Lichtintensität I zu betrachten wäre (mit
steigendem I sinkend). Die durch Letzteres erreichbare mathe-
matische Beschreibung des Auslcuchtungsvorganges wäre jedoch nur
im Falle konstanter Lichtintensität I vollständig; bei zeitlich ver-
änderlicher Intensität treten die bereits früher untersuchten Nach-
wirkungserscheinungen ^ ein, welche — wie im Vorliegenden ein-
gehend bestätigt wird — treffend durch die Vorstellung der
/noieAuiur-ioAuie/t TemperaturündcrMng dargestellt werden. Man
kommt daher zu einer vollständigeren, zugleich aber auch zur
einfachsten Beschreibung des Ausleuchtungsvorganges, wenn man
die Dauer § nicht als Funktion der Lichtintensität betrachtet,
sondern — wie es durch die Schreibweise §(8) hier von vornherein
schon geschehen ist — nur als Funktion der Größe 8, diese letz-
tere aber ihrerseits Funktion der Lichtintensität sein läßt, indem
man sie nicht als die gewöhnliche, am Thermometer ablesbare
Temperatur des ganzen Phosphormaterials, sondern als die mole-
kular-lokale, durch die Belichtung beeinflußbare TTinperafMr der
Zentren definiert. Fehlt die Belichtung, so ist die Zentrentempera-
tur 8 gleich der gewöhnlichen Temperatur des ganzen Phosphors,
die wir mit 8g bezeichnen wollen; isf A?eiicAiM77g so
cerAöA sicA die Zenf7'enfo777per^H7' ade die TewpemtHr eines dnrcA
geAeiz^a Xdrpers^.
Es gilt für einen solchen Körper die Differentialgleichung^;
1
Md8=IQTdt--(8-8o)dt, 2)
a
wo Q (cnP) der lichtabsorbierende Querschnitt des durch das Licht
von der Intensität I (Erg/Sek.cnP) geheizten Körpers (Zentrums),
Lichtabs. S. 26, Gl. 4.
ei Naturh.-Med. Ver. 1909, S. 17.
62 Naturh.-Med. Ver. 1909, 8. 14 u. ff.
62 Wir nehmen die Temperatur 6 innerhalb des geheizten Körpers
(Zentrum) als einheitlich an.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften