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Lenard, Philipp [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1918, 11. Abhandlung): Über Ausleuchtung und Tilgung der Phosphore durch Licht: 4. Molekulare Eigenschaften der Phosphoreszenzzentren; Anteil der Wärmebewegung an der Abklingung; Gesamtinhaltsübersicht — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.36430#0017
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Über Ausleuchtung und Tilgung der Phosphore durch Licht. IV. (A. 11) 17
keiten doch noch nicht zu genügen. Wir werden deshalb annehmen,
&U? düe can
/ÜoweH. so daß sie fast allseitig
frei in besonderen Hohlräumen des Füllmaterials eingekapselt
sich finden, und wir erhalten eine auffallend gute Stütze dieser
Annahme weiter unten (Abschn. 3) bei Berechnung der Ampli-
tuden der Wärmebewegung der Zentren.
4. Energieisolation und Dauer der Zentren. — Hohe
Energieisolation der Zentren ist aber außer durch Gl. 4 c, welche
den Energievcrlust nach außen hin betrifft, auch noch in ganz anderer
Weise angezeigt, nämlich durch die Abklingung, welche den Energie-
übergang in der entgegengesetzten Richtung, von der Umgebung
her zum Innern des Zentrums, speziell zum aufspeichernden Atom
in demselben betrifft. Man hat nur zu bedenken, daß ein erregtes
Zentrum monatelang in unabgeklungenem Zustand verharren
kann, obgleich — nach unseren Vorstellungen^? — nur eine ein-
zige geeignete Annäherung eines Nachbaratoms an das aufspei-
chernde Atom bei der Wärmebewegung zur Abklingung erforderlich
ist, um einzusehen, daß auch in dieser Richtung, von außen nach
innen hin, schlechte molekularmechanische Verbindung im Zentrum
vorhanden sein muß^.
Es könnte hiernach neben der Größe a, die wir von vorn-
herein Energieisolation genannt haben, uucA die Duner § Afa/?
der Ener^iei^oiu^nu genommen werden. Beide Größen betreffen
in der Tat den Energieaustausch zwischen Zentrum bzw. auf-
speicherndem Atom und Umgebung, beide steigen mit steigender
sc? Siehe Thermischer Überschuß, Teil I, 1.
363 Das Abklingen über Monate hinaus wurde früher quantitativ ver-
folgt (siehe Abkling. 1912, Tab. II). Die obige Überlegung gilt für größte
Zentren und Zimmertemperatur. Bei kleinen Zentren oder bei erhöhter
Temperatur ist die Energieisolation geringer (s. w. u.). Qualitativ betrachtet
wurden übrigens diese Verhältnisse, sowie die erstaunlich hohe Energie-
isolation der Zentren überhaupt, auch früher schon hervorgehoben (Naturh.
Med. Ver. 1909, S. 16 u. f. undAbkling. 1912, 8. 41 u. ff.). — Es sei in diesem
Zusammenhänge bemerkt, daß im Falle der Erhitzung eines Phosphors durch
Wärmezufuhr von außen her die Temperatur der Zentren gegen die der
Gesamtmasse des Füllmaterials infolge der hohen Energieisolation der ersteren
merklich Zurückbleiben würde mit Verspätungszeiten, welche im Sinne der
Gl. 2 a und 2 c von der Größenordnung der in Tab. X, 8p. 7, verzeichneten
Abkühlungszeiten zu erwarten wären —' ein Effekt, der bei großen Zentren
vielleicht der Beobachtung zugänglich sein könnte.
Sitzungsberichte^ Hoideib.Akad.,müth.-na,t. Ki.A. 1918. D.Abh 3
 
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