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Lenard, Philipp [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1918, 11. Abhandlung): Über Ausleuchtung und Tilgung der Phosphore durch Licht: 4. Molekulare Eigenschaften der Phosphoreszenzzentren; Anteil der Wärmebewegung an der Abklingung; Gesamtinhaltsübersicht — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.36430#0030
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30 (A. 11)

P. LENARD :

Da alle bekannten Phosphoreszenzvorgänge in unserem Bilde
von den Zentren Platz finden, kann dasselbe wohl jedenfalls als
zurzeit gut brauchbar bezeichnet werden. Das Bild ist — an
einem Beispielsfalle kurz zusammenfassend — zu charakterisieren
durch die chemische Formel Ca^ Big — wobei z = 1 oder 2, je
nach der Zentrenart (siehe Teil 111, 2 B und Note 68), m bei Zentren
von einiger Dauer sehr groß (siehe Teil IV, 2 und Tab. XI), m'
wahrscheinlich um einige Einheiten größer als m ist (siehe Note 319)
— zusammen mit den soeben angegebenen räumlichen Verhält-
nissen, sowie den durch Ausleuchtung, langwellige Tilgung und
auslöschende Absorption geforderten Schwingungsmöglichkeiten
der ganzen Atome bzw. Atomgruppen im Zentrum (siehe Teil III,
5 B, C) und den durch Erregung, kurzwellige Tilgung und Emission
geforderten Schwingungsmöglichkeiten innerhalb der Atome (siehe
über die Metallatome Absol. Mess. 1913, S. 38, dazu Note 205
in Teil 111, über das aufspeichernde Atom Teil III, 5B 4).
Das Bild leistet in der Zusammenfassung der vielen und
mannigfaltigen Eigentümlichkeiten der Phosphore mehr als andere
bisher geäußerte Vorstellungen bzw. ,,Phosphoreszenztheorien",
z. B. als die ,,Chemilumineszenztheorie" oder ,,Ioncntheorie",
welche zudem in Widerspruch mit den Tatsachen gerät, wenn man
sie nicht durch Hinzuziehung der von uns entwickelten Vorstellun-
gen korrigiert. (Vgl. Note 42), oder als die Betrachtung der Phos-
phore als ,,feste Lösungen"^, wobei der Kenner des weiten Er-
scheinungsgebietes den Eindruck erhalten muß, als sollte es sich
bloß um ein nahezu unwirksames Wortspiel handeln.
3. Über den Anteil der Wärmebewegung bei der Abklingung.
A. Grundannahme.
Daß die Abklingung — in unserer Vorstellung die Rückkehr
der abgetrennten Elektronen zu den Metallatomen — durch die
Wärmebewegung verursacht wird, ist nach allen unseren vorher-
gegangenen Untersuchungen wohl nicht zu bezweifeln^. Die
Man findet diese Betrachtung beispielsweise in Herrn KAYSERS
,,Handbuch" besonders besprochen; vgh dazu auch Abkling. 1912, Note 35
(auch Note 375 hierselbst).
399 Siehe besonders Abklingung 1912, S. 41—43 u. 54, wo die in die-
sem Abschnitt eingehend zu entwickelnden Zusammenhänge bereits kurz
angegeben sind.
 
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