Über Ausleuchtung und Tilgung der Phosphore durch Licht. IV. (A. 11) 29
Zusammenfassendes über die molekularen Eigen-
schaften der Zentren. Faßt man alles bisher über die räum-
lichen Verhältnisse der Phosphoreszenz-Dauerzentren Gefundene
zusammen, so haben wir auf 5 gänzlich voneinander verschiedenen
Wegen gut übereinstimmende Resultate erhalten:
1. und 2. fanden wir soeben die Radien der Zentren und ihre
Wirkungssphären in guter Übereinstimmung, wobei die ersteren
aus gemessenen Wasserwerten, die letzteren aus den Mengenver-
hältnissen bei der Präparation geschlossen sind; 3. und 4. schlossen
wir aus der Beobachtung der Druckzerstörung sowohl, wie aus der
Messung der Energieisolation, daß große Hohlräume um die
Zentren vorhanden seien (Abschn. 1, B), was nur mit so großen
Zentrenradien vereinbar erscheint, wie sie unter 1 gefunden wurden;
5. endlich berechnen wir im folgenden, letzten Abschnitt mittels
der Kenntnis der Abklingungsgeschwindigkeit die Amplituden
der Zentren bei ihrer Wärmebewegung und finden dieselben von
einer Größe, die sowohl mit den unter 1 gefundenen Radien als
auch mit den unter 3 und 4 angezeigten Hohlräumcn in bester
Übereinstimmung ist.
Diese Übereinstimmungen können es vielleicht rechtfertigen,
daß wir in den Abschnitten über den Alechanismus der Phosphores-
zenzvorgänge auch auf Einzelheiten der Wirkungsweise und Struk-
tur der Zentren eingegangen sind, nämlich in bezug auf Erregung,
Aufspeicherung und Energieverhältnisse in Teil I (S. 7), in bezug
auf Ausleuchtung und Tilgung in Teil 111 (S. 66 u. ff.) und auf die
Abklingung in diesem Teil IV (S. 30 u. ff.)^k
Auch wird durch die Übereinstimmungen die Deutung bestätigt,
welche wir den Koeffizienten der Gleichungen unserer Ausleuch-
tungs-, Tilgungs- und Abklingungstheorie (Teil I, Abschn. 3)
gegeben haben; denn alle unsere in Tab. Xi zusammengestellten
quantitativen Schlüsse in bezug auf die Zentren beruhen darauf,
daß 6 als (molekular-lokale) Temperatur und demnach m als
Wasserwert der Zentren angesehen wurde, woraus erst die Berech-
tigung folgte, mit Hilfe der spezifischen Wärme weiter zu schließen.
397 Diese Schlüsse über Struktur, Molekulargröße und sonstige Be-
schaffenheit der Phosphoreszenzzentren, welche hier zusammengefaßt und
zu größerer Vollständigkeit entwickelt sind, finden sich z. Teil auch schon
an früheren Stellen mit eingehender Begründung. Siehe besonders LENARD
u. KLATT Annalen der Physik 12, S. 439, 1903; Lichtemiss. 1910 S. 668 bis
670; Abkling. 1912 S. 33 bis 35 und 40 bis 45; Absol. Mess. 1913 S. 21 bis 23;
E.-u. G.-Festschr. 1915, S. 682-—686.
Zusammenfassendes über die molekularen Eigen-
schaften der Zentren. Faßt man alles bisher über die räum-
lichen Verhältnisse der Phosphoreszenz-Dauerzentren Gefundene
zusammen, so haben wir auf 5 gänzlich voneinander verschiedenen
Wegen gut übereinstimmende Resultate erhalten:
1. und 2. fanden wir soeben die Radien der Zentren und ihre
Wirkungssphären in guter Übereinstimmung, wobei die ersteren
aus gemessenen Wasserwerten, die letzteren aus den Mengenver-
hältnissen bei der Präparation geschlossen sind; 3. und 4. schlossen
wir aus der Beobachtung der Druckzerstörung sowohl, wie aus der
Messung der Energieisolation, daß große Hohlräume um die
Zentren vorhanden seien (Abschn. 1, B), was nur mit so großen
Zentrenradien vereinbar erscheint, wie sie unter 1 gefunden wurden;
5. endlich berechnen wir im folgenden, letzten Abschnitt mittels
der Kenntnis der Abklingungsgeschwindigkeit die Amplituden
der Zentren bei ihrer Wärmebewegung und finden dieselben von
einer Größe, die sowohl mit den unter 1 gefundenen Radien als
auch mit den unter 3 und 4 angezeigten Hohlräumcn in bester
Übereinstimmung ist.
Diese Übereinstimmungen können es vielleicht rechtfertigen,
daß wir in den Abschnitten über den Alechanismus der Phosphores-
zenzvorgänge auch auf Einzelheiten der Wirkungsweise und Struk-
tur der Zentren eingegangen sind, nämlich in bezug auf Erregung,
Aufspeicherung und Energieverhältnisse in Teil I (S. 7), in bezug
auf Ausleuchtung und Tilgung in Teil 111 (S. 66 u. ff.) und auf die
Abklingung in diesem Teil IV (S. 30 u. ff.)^k
Auch wird durch die Übereinstimmungen die Deutung bestätigt,
welche wir den Koeffizienten der Gleichungen unserer Ausleuch-
tungs-, Tilgungs- und Abklingungstheorie (Teil I, Abschn. 3)
gegeben haben; denn alle unsere in Tab. Xi zusammengestellten
quantitativen Schlüsse in bezug auf die Zentren beruhen darauf,
daß 6 als (molekular-lokale) Temperatur und demnach m als
Wasserwert der Zentren angesehen wurde, woraus erst die Berech-
tigung folgte, mit Hilfe der spezifischen Wärme weiter zu schließen.
397 Diese Schlüsse über Struktur, Molekulargröße und sonstige Be-
schaffenheit der Phosphoreszenzzentren, welche hier zusammengefaßt und
zu größerer Vollständigkeit entwickelt sind, finden sich z. Teil auch schon
an früheren Stellen mit eingehender Begründung. Siehe besonders LENARD
u. KLATT Annalen der Physik 12, S. 439, 1903; Lichtemiss. 1910 S. 668 bis
670; Abkling. 1912 S. 33 bis 35 und 40 bis 45; Absol. Mess. 1913 S. 21 bis 23;
E.-u. G.-Festschr. 1915, S. 682-—686.