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Lenard, Philipp [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1918, 11. Abhandlung): Über Ausleuchtung und Tilgung der Phosphore durch Licht: 4. Molekulare Eigenschaften der Phosphoreszenzzentren; Anteil der Wärmebewegung an der Abklingung; Gesamtinhaltsübersicht — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.36430#0037
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Uber Ausleuchtung und Tilgung der Phosphore durch Licht. IV. (A. 11) 37
Beschränken wir uns für jetzt auf sichtbare Banden^", so
kommen kürzere Bandenwehenlängen ais 350 p.p., also auch wesent-
lich kürzere erregende Wellen nicht in Betracht^*. Die größte,
dieser Wellenlänge und den hier in Betracht kommenden Metallen
zugehörige äußere lichtelektrische Geschwindigkeit ist 0*2 Volt,
die innere also 0*2 Volt+n, wenn Fl die Austrittsarbeit ist^. Es
Letztere ist, soviel bisher bekannt, größer als II. Der genaue Wert von II
(welcher zum mindesten vom Atomabstand des Materials abhängig sein muß)
ist bisher noch in keinem Falle mit Sicherheit bekannt. Herr K. RAM SAUER
schätzt ihn aus lichtelektrischen Versuchen ,,erheblich geringer als 0'5 Volt"
(Ann. d. Phys. 45, S. 1158, 1914). Über die Größe der Abtrennungsarbeit
vgl. Note 412, auch LENARD, ,,Quantitatives über Kathodenstrahlen",
Heidelb. 1917/18, Spez. Teil, Abschn.VICl.
Es ist nicht von vornherein sicher, daß die ultravioletten Banden
ebenfalls den für die blaue Bande CaBi<x nachgewiesenen Ökonomiekoeffi-
zienten nahe 1 haben; vielmehr läßt unsere Vorstellung des thermischen
Überschusses eine Grenze in der spe/^raien Lage der Randen erwarten, /enseüs
weicher gro/?e Ö/conornieA:oe//;'zierUen niciü mö'giich sind, da der durch die Natur
des aufspeichernden Atoms (z. B. des S-Atoms) begrenzte Wert von V, dessen
genügende Größe für den Ökonomiekoeffizienten maßgebend ist, nicht für
beliebig kurzwellige Banden ausreichen kann.
ui müssen Erregung mit dem günstigsten Lichte voraussetzen,
nämlich mit derjenigen d-Erregungsstelle, welche dem kurzwelligen Rande
der Bande am nächsten liegt, da sonst der maximale Ökonomiekoeffizient
nicht erwartet werden kann (vgl. Teil I, Note 22).
4i3 Siehe Note 409. Der Wert 0*2 Volt gehört nach den besten vorliegen-
den Messungen (K. RAMSAUER, Heidelb. Akad., 1914 A20, Tab. VII, S. 27,
letzte Spalte) als maximale (äußere) lichtelektrische Anfangsgeschwindigkeit
zu Zink und 350 gg. Das Lichtquant dieser Wellenlänge würde 3*6 Volt ent-
sprechen (selbe Tab. a. a. O., 3. Spalte); der Mehrbetrag gegenüber den 0*2
Volt+n, 3*4 Volt—n, ist als Abtrennungsarbeit vom Atom zu betrachten,
geleistet vom Lichtquant im Inneren des Materials; er muß also bei der Rück-
kehr des Elektrons zum Atom jedenfalls von selber wieder zurückkommen
und ist also als unverlierbare potentielle Energie nicht in V einzubegreifen.
Zink wählten wir zur Größenbestimmung von V, weil es das elektropositivste
unter den in Phosphoren stark wirksam gefundenen Metallen ist; die weniger
elektropositiven Metalle würden kleinere Werte von V ergeben, da ihnen
größere Abtrennungsarbeiten zugehören. Genügt daher das aufspeichernde
Atom dem für Zink geltenden Werte V>0*2 Volt+n, so ist nach unserer
Vorstellung des thermischen Überschusses der Ökonomiekoeffizient nahe 1
auch für alle weniger elektropositiven Metalle gesichert (sichtbare Banden
und günstigste Erregung vorausgesetzt, vgl. Noten 410 und 22). Für elektro-
positivere Metalle müßte das aufspeichernde Atom höhere Werte von V geben,
um den Ökonomiekoeffizienten 1 einzuhalten. Man sieht hieraus, daß unsere
Vorstellung nicht nur in hezug au/ Bnndenweiienidngen — wie in Note 410
auseinandergesetzt —-, sondern auch au/ das wur/csawe Afetaii and das zugehörige
 
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