Metadaten

Curtius, Theodor [Editor]; Franzen, Hartwig [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1918, 4. Abhandlung): Über die chemischen Bestandteile grüner Pflanzen: 10. Über die flüchtigen Bestandteile der Edelkastanienblätter — Heidelberg, 1918

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36423#0011
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Über die chemischen Bestandteile grüner Pflanzen. X (A. 4) 11

folgende Aldehyde: Acetaldehyd, Propylaldehyd, Nor-
malbutylaldehyd, Valeraldehyd,Gaprylaldehyd (?), a-,
ß-Hexylenaldehyd, höhere Homologe dieses letzteren
Aldehyds. Von allen Aldehyden ist der a-, ß-Hexylen-
aldehyd in weitaus überwiegender Menge vorhanden.
Alkoholanteil.
15 Liter des die Alkohole enthaltenden Destillats wurden
der Destillation unterworfen und ungefähr 1/2 Liter aufgefangen
das weiterhin übergehende war geruchlos. Das Destillat, auf wel-
chem schwach gelbe Öltropfen schwammen, besaß einen intensiven
äußerst angenehmen Rosengeruch. Es wurde ausgeäthert, die
ätherische Lösung über Natriumsulfat getrocknet, der Äther ver-
dampft. und der Rückstand im Vakuum fraktioniert. Durch mehr-
malige sorgfältige Fraktionierung der zur Verfügung stehenden
kleinen Menge bei einem Druck von 18 mm konnte als Haupt-
anteil eine Fraktion vom Siedepunkt 62—64^ gewonnen werden.
0,1702 g Substanz gaben 0,4488 g GOg und 0,1798 g HgO
0,2272 g Substanz gaben 0,6002 g GOg und 0,2418 g HgO
Rer. f. CeHigO 71,94% C Gef. 71,91 72,05% C
„ „ 12,08% H 11,82 11,91% H.
Wie die Analyse zeigt, liegt Hexylenalkohol vor.
Der Vorlauf und der Nachlauf waren zu geringfügig, um eine
weitere Zerlegung durch Destillation zuzulassen. Der Nachlauf
roch intensiv nach Rosen und entfärbte kräftig Eromlösung; es
dürfte also auch hier der in den Hainbuchenblättern nachgewiesene
Alkohol von der Formel CgH^O vorhanden sein. Der Vorlauf
entfärbte ebenfalls sehr kräftig Bromlösung; in ihm dürfte der
ebenfalls schon in den Hainbuchenblättern aufgefundene Pentylen-
alkohol vorhanden sein.
Unter den Alkoholen der Hainbuchenblätter sind
also sicher Methylalkohol (nachgewiesen als Ameisen-
säure im Aldehydanteil) und Hexylenalkohol vorhan-
den; außerdem noch höhere und niedere Homologe des
letzteren.
Ein Vergleich der in den Hainbuchen- und der in den Edel-
kastanienblättern aufgefundenen flüchtigen Substanzen ergibt fol-
gendes Bild:
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften