Über die chemischen Bestandteile grüner Pflanzen. X. (A.4) 5
anderer Ted gab mit Quecksilberchloridlösung in der Kälte keine
Fällung; beim Erwärmen schied sich allmählich ein farbloser kry-
stalliner Niederschlag, der beim Übergießen mit Ammoniak
schwarz wurde, ab; es lag also Calomel vor. Der Rest der Salz-
lösung wurde vollständig zur Trockne gebracht, der Rückstand
mit konz. Schwefelsäure übergossen, schwach erwärmt und die
entwickelten Gase mit Hilfe eines Kohlendioxydstromes durch
Kochsalz-Kupferchlorürlösung geleitet. Diese gab nach dem Ver-
dünnen mit Wasser auf Zusatz von Palladiumchlorürlösung sofort
einen schwarzen Niederschlag von met. Palladium. Diese drei
Reaktionen zeigen einwandfrei, daß in dem Säureanteil Ameisen-
säure vorhanden ist.
Der Rest der ausgeätherten nicht neutralisierten Lösung wurde
zur Zerstörung der Ameisensäure längere Zeit mit gefälltem Queck-
silberoxyd auf dem Wasserbade erhitzt, alkalisch gemacht, vom
Quecksilber und Quecksilberoxyd abfiltriert, angesäuert und so
lange mit Wasserdampf destilliert, bis das Destillat nicht mehr
sauer reagierte. Es wurde mit Natronlauge genau neutralisiert,
eingedampft, mit der berechneten Menge Silbernitratlösung ge-
fällt, das Silbersalz abfiltriert, gewaschen und getrocknet.
0,3735 g Substanz gaben 0,3408 g Ag
Ber. f. essigsaures Silber 64,65 %Ag Gef. 64,47 %Ag.
In dem Säure ant eil kommen also Ameisensäure,
Essigsäure und wenig höhere ungesättigte Säuren vor.
Aldehydanteil.
Die wäßrige Lösung der Barytsalze der den Aldehyden ent-
sprechenden Säuren wurde zunächst im Vakuum, dann auf dem
Wasserbade möglichst weit eingedampft und schließlich im Vakuum-
exsikkator vollständig zur Trockne gebracht. Ausbeute 105 g eines
schmutzig hellgelbbraun gefärbten Pulvers. — Die Ausbeute an
Barytsalzen war bei der Hainbuche bedeutend besser; da wurden
aus 1500 kg Blätter 337 g trockne Barytsalze erhalten. — 50 g
Barytsalze wurden mit 100 ccm Wasser und 50 ccm öliger Phos-
phorsäure übergossen und so lange mit Wasserdampf destilliert,
bis das Destillat nicht mehr sauer reagierte. Die zuerst übergehen-
den Anteile waren trübe; auf dem unangenehm ranzig riechenden
Destillat sammelten sich große schwach gelbe Öltropfen. Die
anderer Ted gab mit Quecksilberchloridlösung in der Kälte keine
Fällung; beim Erwärmen schied sich allmählich ein farbloser kry-
stalliner Niederschlag, der beim Übergießen mit Ammoniak
schwarz wurde, ab; es lag also Calomel vor. Der Rest der Salz-
lösung wurde vollständig zur Trockne gebracht, der Rückstand
mit konz. Schwefelsäure übergossen, schwach erwärmt und die
entwickelten Gase mit Hilfe eines Kohlendioxydstromes durch
Kochsalz-Kupferchlorürlösung geleitet. Diese gab nach dem Ver-
dünnen mit Wasser auf Zusatz von Palladiumchlorürlösung sofort
einen schwarzen Niederschlag von met. Palladium. Diese drei
Reaktionen zeigen einwandfrei, daß in dem Säureanteil Ameisen-
säure vorhanden ist.
Der Rest der ausgeätherten nicht neutralisierten Lösung wurde
zur Zerstörung der Ameisensäure längere Zeit mit gefälltem Queck-
silberoxyd auf dem Wasserbade erhitzt, alkalisch gemacht, vom
Quecksilber und Quecksilberoxyd abfiltriert, angesäuert und so
lange mit Wasserdampf destilliert, bis das Destillat nicht mehr
sauer reagierte. Es wurde mit Natronlauge genau neutralisiert,
eingedampft, mit der berechneten Menge Silbernitratlösung ge-
fällt, das Silbersalz abfiltriert, gewaschen und getrocknet.
0,3735 g Substanz gaben 0,3408 g Ag
Ber. f. essigsaures Silber 64,65 %Ag Gef. 64,47 %Ag.
In dem Säure ant eil kommen also Ameisensäure,
Essigsäure und wenig höhere ungesättigte Säuren vor.
Aldehydanteil.
Die wäßrige Lösung der Barytsalze der den Aldehyden ent-
sprechenden Säuren wurde zunächst im Vakuum, dann auf dem
Wasserbade möglichst weit eingedampft und schließlich im Vakuum-
exsikkator vollständig zur Trockne gebracht. Ausbeute 105 g eines
schmutzig hellgelbbraun gefärbten Pulvers. — Die Ausbeute an
Barytsalzen war bei der Hainbuche bedeutend besser; da wurden
aus 1500 kg Blätter 337 g trockne Barytsalze erhalten. — 50 g
Barytsalze wurden mit 100 ccm Wasser und 50 ccm öliger Phos-
phorsäure übergossen und so lange mit Wasserdampf destilliert,
bis das Destillat nicht mehr sauer reagierte. Die zuerst übergehen-
den Anteile waren trübe; auf dem unangenehm ranzig riechenden
Destillat sammelten sich große schwach gelbe Öltropfen. Die