Über Ausleuchtung und Tilgung der Phosphore durch Licht. III. (A. 8) 81
der Zentren, wohl aber an die in einem anderen Bestandteil
des Phosphors, wie das S-Atom, geknüpft werden kann. Eine
gute Möglichkeit zur Prüfung dieser Annahme würde in der ge-
nauen Ermittlung der spektralen Verteilung der inneren aktino-
dielektrischen Wirkung liegen; dieselbe müßte übereinstimmen
mit der kurzwelligen Tilgungsverteilung (Teil II, Abschn. 3, G3).
Die bisherigen Ermittelungen widersprechen dem nicht, ohne frei-
lich zum Beweise zu genügen^.
Eine weitergehende Annahme über den Zusammenhang zwi-
schen aktinodielektrischer Wirkung und kurzwelliger Tilgung
wäre diese, daß die aktinodielektrischen Ionen am Rückgängig-
machen der aufgespeicherten Erregung beteiligt sein könnten, in-
dem unter dem Einfluß des Kraftfeldes des polarisierten Paares
Anionen zum Aletallatom, Kationen zum aufspeichernden Atom
wandern und deren Entladung bewirken. Insofern dem Metall-
atom dabei nicht genügend Energie zugeführt wird, wäre die Ent-
ladung lichtlos, wie es der Tilgung entspräche^. Diese weiter-
gehende Annahme bestätigt sich indessen nicht^"; denn die aktino-
dielektrische Wirkung in dem Phosphor ist mit Nachwirkung ver-
bunden^^, die Ionen bleiben also noch eine Weile nach Schluß der
Die von den Herren OEDER und SCHMIDT (a. a. O.) bisher ausgeführten
Ermittelungen der spektralen Verteilung beziehen sich auf die äußere aktino-
dielektrische Wirkung (es sind überall die späteren Zeiten der Belichtung ver-
wertet, wo die dielektrischen Verschiebungen wohl schon abgelaufen waren),
und sie sind noch nicht durchweg mit monochromatischem Licht ausgeführt.
Das dabei gefundene Herabsinken der Wirkung gegen das Ultrarot hin würde
mit der kurzwelligen Tilgungsverteilung stimmen; die nicht hohen Werte
der aktinodielektrischen Wirkung innerhalb der Erregungsverteilung sind,
wie Herr ScHMiDT gezeigt hat, durch starke (erregende) Lichtabsorption
im Phosphor verursacht.
328 Dieser Vorgang ist bereits 1909 auseinandergesetzt worden (LEXARD,
KAMMERLiNGH-OxNEs und PAun, Leidener Ber. 8. 22). Es wurde dort
das Leitvermögen bei hohen Temperaturen in Betracht gezogen und da-
durch die Unfähigkeit des Leuchtens der Phosphore über ihrer oberen Tem-
peraturgrenze erklärt, was übrigens auch jetzt noch zutreffend erscheint.
338 In Teil I, 8. 17 wurde diese Annahme noch als ,,nicht ausgeschlossen
erscheinend" bezeichnet; die sogleich zu erwähnenden Versuche über Nach-
wirkung, welche mir ausschlaggebend erscheinen, wurden erst später aus-
geführt.
33i F. ScHMiDT a. a. O.; die Beobachtungen beziehen sich allerdings
nur auf die äußere aktinodielektrische Wirkung. Bemerkenswert ist, daß
reiner Schwefel keine Nachwirkung zeigt (GoLDMAVA und K.ALANDYK, a. a. O.
Note 321), was aber für die Phosphore nicht maßgebend ist.
Sitzungsberichte d. Heidelb. Akad., math.-nat. Kl. A. 1918. 8. Abh.
6
der Zentren, wohl aber an die in einem anderen Bestandteil
des Phosphors, wie das S-Atom, geknüpft werden kann. Eine
gute Möglichkeit zur Prüfung dieser Annahme würde in der ge-
nauen Ermittlung der spektralen Verteilung der inneren aktino-
dielektrischen Wirkung liegen; dieselbe müßte übereinstimmen
mit der kurzwelligen Tilgungsverteilung (Teil II, Abschn. 3, G3).
Die bisherigen Ermittelungen widersprechen dem nicht, ohne frei-
lich zum Beweise zu genügen^.
Eine weitergehende Annahme über den Zusammenhang zwi-
schen aktinodielektrischer Wirkung und kurzwelliger Tilgung
wäre diese, daß die aktinodielektrischen Ionen am Rückgängig-
machen der aufgespeicherten Erregung beteiligt sein könnten, in-
dem unter dem Einfluß des Kraftfeldes des polarisierten Paares
Anionen zum Aletallatom, Kationen zum aufspeichernden Atom
wandern und deren Entladung bewirken. Insofern dem Metall-
atom dabei nicht genügend Energie zugeführt wird, wäre die Ent-
ladung lichtlos, wie es der Tilgung entspräche^. Diese weiter-
gehende Annahme bestätigt sich indessen nicht^"; denn die aktino-
dielektrische Wirkung in dem Phosphor ist mit Nachwirkung ver-
bunden^^, die Ionen bleiben also noch eine Weile nach Schluß der
Die von den Herren OEDER und SCHMIDT (a. a. O.) bisher ausgeführten
Ermittelungen der spektralen Verteilung beziehen sich auf die äußere aktino-
dielektrische Wirkung (es sind überall die späteren Zeiten der Belichtung ver-
wertet, wo die dielektrischen Verschiebungen wohl schon abgelaufen waren),
und sie sind noch nicht durchweg mit monochromatischem Licht ausgeführt.
Das dabei gefundene Herabsinken der Wirkung gegen das Ultrarot hin würde
mit der kurzwelligen Tilgungsverteilung stimmen; die nicht hohen Werte
der aktinodielektrischen Wirkung innerhalb der Erregungsverteilung sind,
wie Herr ScHMiDT gezeigt hat, durch starke (erregende) Lichtabsorption
im Phosphor verursacht.
328 Dieser Vorgang ist bereits 1909 auseinandergesetzt worden (LEXARD,
KAMMERLiNGH-OxNEs und PAun, Leidener Ber. 8. 22). Es wurde dort
das Leitvermögen bei hohen Temperaturen in Betracht gezogen und da-
durch die Unfähigkeit des Leuchtens der Phosphore über ihrer oberen Tem-
peraturgrenze erklärt, was übrigens auch jetzt noch zutreffend erscheint.
338 In Teil I, 8. 17 wurde diese Annahme noch als ,,nicht ausgeschlossen
erscheinend" bezeichnet; die sogleich zu erwähnenden Versuche über Nach-
wirkung, welche mir ausschlaggebend erscheinen, wurden erst später aus-
geführt.
33i F. ScHMiDT a. a. O.; die Beobachtungen beziehen sich allerdings
nur auf die äußere aktinodielektrische Wirkung. Bemerkenswert ist, daß
reiner Schwefel keine Nachwirkung zeigt (GoLDMAVA und K.ALANDYK, a. a. O.
Note 321), was aber für die Phosphore nicht maßgebend ist.
Sitzungsberichte d. Heidelb. Akad., math.-nat. Kl. A. 1918. 8. Abh.
6