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Salomon-Calvi, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1919, 1. Abhandlung): Die Bedeutung des Pliozäns für die Morphologie Südwestdeutschlands — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36491#0022
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14 (A.1)

WILHELM SALOMOS :

ciicn allerdings schon zum älteren Diiuvium gerechnet werden.
!eii nenne ais Beispiele^ Wahllnlsbach im Gdenwald, südöstlich
von iieideiberg, Alonsheim und Dexheim m Rheinhessen, Hetten-
ieideiheim in der Pfalz^, Riedseiz im Eisaß, den Srhrambiegel bei
Gundelsheim am mattieren Xcckar, Agiasteriiausen im Kraich-
gau, Hot Hausen vor der Senne bei Höchst in der Wetterau, die
weißen Sande von Hanau und Umgehung, sowie die weißen Sande
unter den Braunkohlen dm* Grube Gustav bei Dettingen am
Main, nahe Aschaffenburg. Ein Teil dieser Vorkommnisse liegt in
der Mainebene, ein anderer in dem iinksrheinischen TertiärJiügeJ-
land in geringer Höhe über dem Rhein, wieder ein anderer in nicht
unerheblicher Höhe im Gebirge.
Bei der Frage nach den Ursachen der Bleichung dieser auch
technisch wichtigen Ablagerungen sind an sich verschiedene
.Annahmen möglich. Bleichung durch vulkanische Prozesse ist
aber bei der räumlichen Uage und der Entstehungszeit der Ab-
lagerungen sicher auszuschließen. Bleichung durch Thermal-
quellen kommt in unserem Gebiet vor (Buntsandstein der Star-
kenburg), ist aber sicher nicht aut die Erklärung der pliozäncn
Sande und Ihme anwendbar. Gewöhnliche Auslaugung des Eisens
durch kaltes, an Humusverbindungen reiches Wasser eines Wald-
gebietes scheint mir bei der sehr weiten horizontalen Ausdehnung,
der großen Flüchtigkeit und der sehr verschiedenen Höhenlage
der betreffenden Schichten ebenfalls nur lokal angenommen wer-
den zu können. So dürfte ernstlich hier wohl nur die Erklärung
durch Aloorblcichung übrig bleiben^, obwohl ich die Bedenken
kenne, die von kenntnisreicher Seite dagegen angeführt werden.
Tatsächlich können wir aber diesen Vorgang noch heute wunder-
schön im Landstühler Gebrüch studieren, von wo ihn die bayeri-
schen Geologen beschrieben haben. (GÜMBEL, Geologie von
Bayern 11, Kassel 1894, S.1061. Rsis: Erläuterungen zu Blatt
Zweibrücken. XIX. Alünchenl903, S. 154. REis: Diewestpfälzi-
' Eine eingehende Schilderung dieser pliozänen Ablagerungen wird
nächstens die Dissertation eines meiner Schüler bringen.
- Die ,,Glas- und Klebsandc reichen durch die ganze pfälzische Rhein-
fläche." Erl. zu Blatt Speyer (XVII) d. g'eogn. Karte v. Bayern in 1:100 000
Kassel 1897.
s Vgl. B. STREMME, Überreste tertiärer Wrwitterungsrinden GeoL
Rundschau I. 1910. S. 337. H. MEYER, ebenda, Vit, 1916, S. 237.
 
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