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Hofmann-Degen, Kurt; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1919, 14. Abhandlung): Über die Schlacke der Clausthaler Silberhütte: eine Eisenfrischschlacke von Bochum und eine neue Silikatfamilie vom Typus R 3 Si 2 O 7 — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36504#0091
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Über die Schlacke der Clausthaier Silberhütte. (A. 14) 91
zu den anwesenden Sesquioxyden berechnet. Zu einem brauch-
baren Ergebnis gelangt man nicht, was umso weniger überraschen
kann, als sich der Einfluß der gewichtsanalytischen Fehler hierbei
enorm bemerkbar machen muß.
Die merkwürdige Konstanz des Kalkgehalts hat vielfach Ver-
anlassung gegeben, nach einem rationalen Verhältnis zwischen
Kalziumoxyd und der Summe der Oxyde der andern zweiwertigen
Metalle zu forschen. Die quadratischen Schlacken scheinen tat-
sächlich ein solches Verhältnis zu bevorzugen. Zeile 11 zeigt das
Verhältnis CaO: (Mg,Fe,Mn,Zn) 0 sechsmal recht nahe bei 2:1,
einmal bei 2:2 und auch die übrigen dreimal Werte, die 2:1 nahe
kommen. Für die natürlichen Melilithe gilt etwas ähnliches nicht.
Ich habe die Melilithanalysen VoGTS, d. h. die Analysen der
von ihm studierten Hochofenschlacken nicht in meine Tabelle
aufgenommen, da sie schon von BoDLÄNDER nachgeprüft und wider-
legt worden sind.
Aus der Zeit der VoGTschen Arbeiten möchte ich aber noch
eine Analyse FouQUEs^ aus dem Jahre 1888 von einer melilith-
ähnlichen Hochofenschlacke mitteilen, die, von Zeile 10 abgesehen,
vollkommen in meine Tabelle hineinpaßt. FouQUE teilt die
Zahlen mit:
S1O2 37.60%, Al,Og 12.26%, CaO 40,11%, MgO 9.33%,
Summe 99.30%.

Diese geben

unter Weglassen
des AlgOg das Verhältnis
SiOg
RO
-2:3,04
nach Abzug des
AFOg als Gehlenit
SiO,
RO
-2:3,07
und für Al als -
O
li
!
SiO,
RO
-2:3,42
ferner nach Abzug der SiOg als RSiOg
RO
R2O3
-2,69:1

Das Verhältnis von CaO:MgO ist hier 3:0,97, also rund 3 :1;
es weicht also von den häufigeren 2:1 und 2:2 ab, ist aber ebenfalls
ganzzahlig.
Zur Klärung der hier behandelten Fragen nach der Zusammen-
setzung der quadratischen Hüttenschlacken und des Meliliths
scheint es mir nötig zu sein, auf den von VoGT eingeführten Begriff
des Akermannits als einer sesquioxydfreien Verbindung R^SigO^
noch näher einzugehen. Die erste Erwähnung eines solchen Silikats
iindet sich schon 1886 jedoch noch ohne Benennung. Unter Ein-
führung der neuen Bezeichnung ist das Silikat dann ausführlich be-

* Z. X. XIV. 1888. 283.
 
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