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Wülfing, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1919, 5. Abhandlung): Numerische Apertur und Winkel der optischen Achsen — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36495#0006
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(A.5)

E. A. WÜLFING*.

von Spaltflächen sind wie gesagt keine unmittelbaren Beobach-
tungsgrößen, im Gegensatz zu den unter 2 stehenden Werten U
der numerischen Aperturen.
Uber diese Größen ist folgendes zu bemerken:
Bei Fayalit und Diopsid kann man den Achsenwinkel mit den
gewöhnlichen stärkeren Objektiven von der numerischen Apertur
0.85 überblicken (über die Aperturverhältnisse der Objektive
s. S. 13). Bei WoHastonit, Ägirin und Sapphirin bedarf man
der Trockensysteme von höherer numerischer Apertur oder hat
an ihrer Stelle Immersionen zu verwenden, die wie Trocken-
systeme also ohne Immersionsflüssigkeiten gebraucht werden.
Bei basaltischer Hornblende, Olivin, Staurolith und Goethit für
Bot kann man diese Immersionssysteme mit Wasser — auch wenn
sie homogene Immersionen oder Awi-Systeme sein sollten —
gebrauchen. Erst zur Beobachtung des Achsenwinkels am Goethit
für Gelb und bei ähnlich großen Aperturen muß man Immersions-
systeme unter Benutzung höher brechender Immersionsflüssig-
keiten anwenden.
Die F'A- und Ug-Werte in der obigen zweiten und dritten
Tabelle zeigen sofort, daß man den A-Achsenaustritt auf M bei
Labrador, Bytownit und Anorthit, und den B-Achsenaustritt auf
P bei Bytownit und Anorthit noch in Luft beobachten kann, daß
man aber zur Beobachtung dieser Achsenaustritte bei andern
Plagioklasen Immersionsobjektive teils mit Wasser teils mit höher
brechenden Flüssigkeiten nötig hat. So können mit Awi-Systemen
und mit Wasser außer den schon in Luft austretenden Achsen die
A- und B-Achsen auf M bei Albit, Oligoklas und Andesin, die B-
Achsen auf M bei Labrador und Bytownit und die B-Achse auf P bei
Labrador beobachtet werden. Und so sind schließlich zum Über-
blicken der B-Achsen auf P bei Albit und Andesin die Awi-Systeme
mit stärker brechenden Immersionsflüssigkeiten erforderlich, wäh-
rend alle übrigen optischen Achsen auf den Spaltflächen so schief
austreten, daß selbst die Awi-Systeme nicht mehr ausreichen.
An diesen Beispielen wird man durch Vergleich der in den
Kolonnen 1 und 2 stehenden Werte erkannt haben, daß die
bisherige Aut der Aufzeichnung der Beobachtungen im kon-
vergenten Licht nicht so zweckmäßig wie die der Angabe der
numerischen Aperturen U ist.
 
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