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Wülfing, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1919, 5. Abhandlung): Numerische Apertur und Winkel der optischen Achsen — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36495#0013
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Numerische Apertur und Winkel der optischen Achsen. (A. 5) 13

Die Schwankungen in den Achsen winkeln sind in der Tabelle
auf S. 8 —12 mit ihren beiden Grenzwerten für 2 V angegeben.
Man wird sie bei dieser Statistik über Beobachtungsmöglich-
keiten der Achsenwinkel so zu behandeln haben, wie wenn
sie zwei verschiedenen Mineralien angehörten, und dies aus
folgenden Gründen. Ein kleiner Wert des spitzen Achsen-
winkels hat einen großen Wert des stumpfen Achsenwinkels
zur Folge, und umgekehrt. Alan kann also beispielsweise am
Topas aus den Grenzwerten ersehen, daß von den Alinimal-
werten der spitze Achsenwinkel (U^ = 0.581) sehr leicht mit einem
Trockensystem von geringer Apertur, und der stumpfe Achsen-
winkel (Uo = 1.514) überhaupt nicht mehr zu beobachten ist,
daß andererseits von den Alaximalwerten der spitze Achsenwinkel
(Uo = 0.907) nur noch mit einem Trockensystem von großer Apertur
und der stumpfe Achsenwinkel (U^ = 1.345) mit einer starken
Immersion zu überblicken ist. Für eine gute Übersicht der Apertur-
verhältnisse sind demnach beide Grenzwerte in die Betrachtung
aufzunehmen. Wir haben daher 115 und 38 spitze und stumpfe
Achsenwinkel, im ganzen also 306 Achsenwinke] statistisch zu
behandeln.
Ferner ist für die Übersicht der Beobachtungsmöglichkeit
eine gewisse Kenntnis des Instrumentariums erforderlich; man muß
sich' also folgender Aperturverhältnisse bei den für konvergentes
Licht gebrauchten Objektiven erinnern (s. a. Heidelb. Akad.
Wiss., 6. Abh., 1918, S.41ff.):
1. Mit den verbreiteteren stärkeren Trockensystemen von
3 —5 mm Äquivalentbrennweite, wie z. B. mit den FuEsssehen
Objektiven Nr. 7 und Nr. 9, erreicht man eine Apertur U = 0.85.
2. Mit den Wasser- oder Öl- oder Awi-Systemen gelangt man
in Luft, also ohne Anwendung einer Immersionsflüssigkeit, prak-
tisch etwa bis zum Wert U = 0.97 (theoretisch bis 1.00).
3. Alit den Öl- oder Awi-Systemen und mit Wasser als Immer-
sionsflüssigkeit erreicht man eine Apertur U = 1.29.
4. Mit den Awi-Systemen und mit Immersionsflüssigkeiten
wie Xylol und Alonochlorbenzol erreicht man bei dicken Objekt-
trägern die Apertur U = 1.40.
5. Alit den Awi-Systemen und Monobromnaphtalin als
Immersionsflüssigkeit bezwingt man schließlich bei dünnen Objekt-
trägern die numerische Apertur U = 1.50 (Abh. Heidelb. Akad. 1. c. 50).
 
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