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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1920, 12. Abhandlung): Spaltung und Erwärmung von Metalldrähten und isolierenden Stäben durch elektrische Longitudionalschwingungen: Teil 1 — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.36520#0011
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Spaltung und Erwärmung von Metalldrähten.

(A.12) 11

naten ganz verschwunden. Ein großer Quersprung kann plötz-
lich auf'treten, Qg Stunde nach elektrischer Zerstäubung des Metall-
drahtes oder durch zufällige Erschütterung des Glasstreifens.
Die Versuche lassen sich auch so ansteilen, daß man 2 parallele
lange Streifen aus Glas oder Hartgummi an den Enden mit 2 Holz-
klammern aneinanderdrückt und den quer zwischen den Streifen
durchgeführten Draht elektrisch zerstäubt. Auch hier treten die
Quersprünge an ganzen Bruchteilen der halben Streifenlänge auf.
An der Oberfläche der Glasstreifen zu beiden Seiten der Be-
rührungslinie der Metalldrähte liegen feine Spalten A und -L zum
Draht in gekreuzten Parallelreihen, in den Knotenflächen elek-
trischer Partialschwingungen im Glase. Die feinen Spalten be-
grenzen Fächer mit konkaver Oberfläche. Aus einzelnen Fächern
werden dünne Deckblättchen mit aufgebogenen Ecken sofort oder
erst nach einigen Tagen abgeschleudert und rollen an den Bändern
durch Oberflächenspannung zu Halbzylindern zusammen. Die
Fächer mit Deckblättchen zeigen auf der Glasseite glänzende
Metallschicht und helle Oberfläche. Nach mehreren Monaten waren
zuweilen alle Fächer dunkel geworden und die feinen Sprünge ver-
schwunden.
Wieder eine andere Versuchsanordnung war, in 50 bis 500 mm
lange Stäbe, aus Glas, Hartgummi, Siegellack, Pech, Schwefel,
Paraffin, Gelatine, Leim oder Holz, quer in der Mitte Platindraht
einzuschmelzen und diesen, nachdem der Stab an Seidenfäden auf
Q4 und % seiner Länge 2L bifilar aufgehängt war, elektrisch zu
zerstäuben. Die Quersprünge lagen beispielsweise:
bei Glasstreifen auf Qg % p
,, Flint glasstab ,, Vg % Qg L
,, Siegellack ,, -3^ und+3/^,L
„ Pech „ Q, 1/, % 3/^ 4/^ p
,, Paraffin „ Dg %p.
An den Enden der Streifen und Stäbe aus Glas und Schwefel
entstehen dabei große Quersprünge in Abständen weniger Milli-
meter; die von diesen Quersprüngen begrenzten Glasscheiben von
1 bis 5 mm Dicke werden abgeschleudert nahe dem freien Ende
der Glasstreifen, der Knotenfläche elektrischer und der Bauch-
fläche elastischer longitudinaler Schwingungen, welche bei den
vielen wiederholten Verschiebungen und Stößen der Glasteilchen
durch die abklingenden elektrischen Schwingungen entstehen. Die
 
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