Zur Kenntnis des untern Trochitenkaikes im nördl. Kraichgau. (A. 13) 11
besonders ergiebige Fundstelle von Piacodusresten bekannten
Gegend von Bayreuth.
Dem sessilen Benthos gehören Würmer an, deren Anwesen-
heit im älteren Trochitenkalkmeer dnreh das Vorkommen von
Wurmröhren in den oberen Brockellagen erwiesen wird. Die
Röhren sind von den zierlichsten Ausmaßen; ein Gesteinsstück von
nur 6 mm Länge ist von über 50 solchen Wohnröhren durchlocht.
Von der gleichfalls der festsitzenden Bewohnerschaft des
Meeresbodens zugehörigen Acrpn/u sind sowohl Jugend-
formen als erwachsene Stücke vorhanden. In Ermanglung der
Schalen von Cephalopoden und von größeren Muscheln, welche
die Serpuliden zu besiedeln pflegen, mußten die Röhrenwürmer
des älteren Trochitenkalkmeeres mit den oben erwähnten Kalk-
konkretionen als Anheftungsobjekt vorlieb nehmen. Auch die
Klappen kleiner Zweischaler, wie ThyupAormpG gregarm und dfo-
dienten diesem Zweck.
Ah'f/onnG ist im untersten Hauptmuschelkalk nicht
zur vollen Entwicklung gelangt. Die spärlichen Trochiten der
Brockelkalke rühren von halbwüchsigen Exemplaren her.
Dem Zwergcharakter der Fauna entsprechend ist auch das
vagile Benthos zum überwiegenden Teil durch kleine Formen
vertreten. Von langschwänzigen Krebsen treten die Gattungen
Pewp/uV und auf. Letztere in zwei Spezies, darunter
L. cean-s^a, von der ein unvollständig erhaltener Cephalothorax vor-
liegt. Da ich von dieser von H. v. MEYER aufgestellten Arid noch
einen gut erhaltenen Cephalothorax aus dem oberen Trochiten-
kalk von Steinsfurt besitze (Tafel, Fig. 1), so bietet sich hier
Gelegenheit zur Vervollständigung der Angaben dieses Autors.
Der Stirnrand des Cephalothorax war H. v. MEYER nur unvoll-
ständig bekannt. An dem Steinsfurter Stück ist er ausgezeichnet
erhalten. Er zeigt an den Seitenecken je eine kleine nach vorn
gerichtete Spitze. Von dieser aus verläuft der Stirnrand ohne Vor-
sprünge beinahe geradlinig bis zu einem kleinen, spitzen, median
konkaven, vorn abwärts gebogenen Rostrum. Die Ränder des
i H. v. MEYER, Halicyne und Litogaster, zwei Crustaceengenera aus dem
Muschelkalk Württembergs. Palaeontographica I. Lief. 3. 1847, p. 134—140.
Palaeontographica IV. Lief. 2. 1854, p. 44—55.
E. WÜST, Untersuchungen über die Decapoden-Krebse der germanischen
Trias. Habilitationsschrift. Jena 1903.
besonders ergiebige Fundstelle von Piacodusresten bekannten
Gegend von Bayreuth.
Dem sessilen Benthos gehören Würmer an, deren Anwesen-
heit im älteren Trochitenkalkmeer dnreh das Vorkommen von
Wurmröhren in den oberen Brockellagen erwiesen wird. Die
Röhren sind von den zierlichsten Ausmaßen; ein Gesteinsstück von
nur 6 mm Länge ist von über 50 solchen Wohnröhren durchlocht.
Von der gleichfalls der festsitzenden Bewohnerschaft des
Meeresbodens zugehörigen Acrpn/u sind sowohl Jugend-
formen als erwachsene Stücke vorhanden. In Ermanglung der
Schalen von Cephalopoden und von größeren Muscheln, welche
die Serpuliden zu besiedeln pflegen, mußten die Röhrenwürmer
des älteren Trochitenkalkmeeres mit den oben erwähnten Kalk-
konkretionen als Anheftungsobjekt vorlieb nehmen. Auch die
Klappen kleiner Zweischaler, wie ThyupAormpG gregarm und dfo-
dienten diesem Zweck.
Ah'f/onnG ist im untersten Hauptmuschelkalk nicht
zur vollen Entwicklung gelangt. Die spärlichen Trochiten der
Brockelkalke rühren von halbwüchsigen Exemplaren her.
Dem Zwergcharakter der Fauna entsprechend ist auch das
vagile Benthos zum überwiegenden Teil durch kleine Formen
vertreten. Von langschwänzigen Krebsen treten die Gattungen
Pewp/uV und auf. Letztere in zwei Spezies, darunter
L. cean-s^a, von der ein unvollständig erhaltener Cephalothorax vor-
liegt. Da ich von dieser von H. v. MEYER aufgestellten Arid noch
einen gut erhaltenen Cephalothorax aus dem oberen Trochiten-
kalk von Steinsfurt besitze (Tafel, Fig. 1), so bietet sich hier
Gelegenheit zur Vervollständigung der Angaben dieses Autors.
Der Stirnrand des Cephalothorax war H. v. MEYER nur unvoll-
ständig bekannt. An dem Steinsfurter Stück ist er ausgezeichnet
erhalten. Er zeigt an den Seitenecken je eine kleine nach vorn
gerichtete Spitze. Von dieser aus verläuft der Stirnrand ohne Vor-
sprünge beinahe geradlinig bis zu einem kleinen, spitzen, median
konkaven, vorn abwärts gebogenen Rostrum. Die Ränder des
i H. v. MEYER, Halicyne und Litogaster, zwei Crustaceengenera aus dem
Muschelkalk Württembergs. Palaeontographica I. Lief. 3. 1847, p. 134—140.
Palaeontographica IV. Lief. 2. 1854, p. 44—55.
E. WÜST, Untersuchungen über die Decapoden-Krebse der germanischen
Trias. Habilitationsschrift. Jena 1903.