Metadaten

König, H.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1920, 13. Abhandlung): Zur Kenntnis des untern Trochitenkalkes im nördlichen Kraichgau — Heidelberg, 1920

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36521#0003
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die von mir seit einer Reihe von Jahren betriebene Erkundung
des Muschelkalkes des Kraichgaues hat manches zutage gefördert,
das wert sein dürfte, den Freunden unseres alten Muschelkalk-
meeres zur Kenntnis gebracht zu werden. Namentlich sind es die
Verhältnisse in den tieferen Lagen des Trochitenkalkes, welche
Überraschungen bieten und die darum im nachstehenden besonders
berücksichtigt werden sollen. Ihre Beobachtung wird durch die
Beschaffenheit des Gesteins — leicht spaltbare Mergelschiefer und
knollig zerfallende Kalke — begünstigt, während sich die Geheim-
nisse des meist aus festen Bänken zusammengesetzten oberen
Trochitenkalkes ungleich schwieriger und nur unter Mitwirkung
der Schotter schlagenden Arbeiter ergründen lassen. Doch soll
damit nicht gesagt sein, daß der obere Trochitenkalk nicht gleich-
falls die gebührende Beachtung gefunden hätte.
Die Gesamtmächtigkeit des Trochitenkalks in unserem Gebiet
beträgt ungefähr 36 Meter, von denen etwa 12 Meter auf die untere
Abteilung entfallen.
Zu letzterer rechne ich außer dem das Hangende des mittleren
Muschelkalkes bildenden Komplex dickbankiger Blaukalke und
diese überlagernder knollig zerfallender Kalke zwei darüber liegende
Lumachellenbänke, deren untere schon reichlich Trochiten führt,
dann die vorwiegend mergelig-tonigen ,,Schichten mit TfyopAoHn
und GerGfh'u sowie als Abschluß nach oben zwei
durch eine Mergellage getrennte Trochitenbänke, von ScHALCH in
seinen Erläuterungen zu Blatt Epfenbach der geologischen Landes-
aufnahme als ,,Haupttrochitenbank" bezeichnet. Die Scheidung
unseres Trochitenkalkes in zwei Abteilungen scheint mir nicht nur
durch die oben angedeuteten petrographischen Verhältnisse, son-
dern in noch höherem Maße durch paläontologische Rücksichten
geboten.
Einen trefflichen Einblick in die Verhältnisse des unteren
Trochitenkalkes gewähren die Steinbrüche der Herren RöscH und
HARTMANN auf dem Kallenberg bei Eschelbronn, vor allem der
unmittelbar über dem Bahnhof gelegene Bruch. Derselbe ist seit
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften