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König, H.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1920, 13. Abhandlung): Zur Kenntnis des untern Trochitenkalkes im nördlichen Kraichgau — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.36521#0015
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Zur Kenntnis des untern Trochitenkalkes im nördi. Kraichgau. (A. 13) 15

des freibleibenden Teiles. Die beiden folgenden Segmente sind
unter einander gleich lang, das vierte etwas kürzer. Ihre frei-
bleibenden Teile übertreffen die verdeckbaren erheblich an Länge,
heim zweiten um das Dreifache, beim dritten und vierten etwa um
das Sechsfache. Die Segmente sind dorsal gekielt. Die Schale der
freibleibenden Teile besitzt die Grübchenskulptur von L.
Die Epimeren des vordersten Segmentes sind breiter als lang,
wulstig aufgetrieben und am Rand mit feinen, nur unter der Lupe
wahrnehmbaren Dornen besetzt. Die Epimerenspitzen scheinen
hier rückwärts gerichtet zu sein. Die Epimeren der folgenden
Segmente, welche die des vordersten um das sechs- bis sieben-
fache an Länge übertreffen, sind in ihrem oberen Teil und längs
den Rändern aufgebläht. Der Rand ist mit starken Dornen geziert.
Die Spitzen der Epimeren des zweiten Segmentes sind rückwärts,
die der beiden folgenden nach unten gerichtet^.
Die Haupttrochitenbänke von Eschelbronn lieferten Reste des
vorderen Pereiopodenpaares (Tafel, Fig. 7). Auf einer
Schieferplatte, die ich dieser obersten Abteilung des unteren
Trochitenkalkes entnahm, lassen sich die vorderen Glieder des
ersten Gehfußpaares deutlich erkennen. Dieselben sind breit und
flach; der Garpopodit ist längs der beiden Ränder mit einer Reihe
Höckerchen geziert. Der Propodit besitzt am inneren Rand vier
bis fünf vorwärts gerichtete Zähnchen. Die innere Fläche scheint
bei beiden Gliedern glatt zu sein. Der Propodit geht in eine Schere
über. Die Schale ist an den Übergangsstellen zwischen Propodit
und Schere abgesprungen. Doch läßt sich mit Sicherheit fest-
stellen, daß der innere Scherenfinger die ununterbrochene Fort-
setzung des Propodit bildet, also unbeweglich war. Auch zwei
weitere Exemplare aus diesem Horizont lassen trotz mangelhafter
Schalenerhaltung erkennen, daß der äußere Finger beweglich ist,
indem derselbe bei den einzelnen Stücken dem Propodit in ver-
schiedenem Grad adduziert ist, während der innere Finger infolge
seiner Unbeweglichkeit mit dem Propodit stets den gleichen Winkel
bildet.
Der innere Finger ist gerade und etwa um ein Drittel kürzer
als der schwach sichelförmig gekrümmte äußere Finger. Beide
Finger laufen in feine Spitzen aus.
* An diesem Stück ist der hintere Panzerteil in der Nähe des Abdominal-
ausschnittes etwas angewittert. Auf der bloß gelegten Schalenschicht treten
an Stelle der Runzeln Grübchen zutage, aber flacher und spärlicher an Zahl
a)s bei L. venusta.
 
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