Zur Kenntnis des untern Trochitenkalkes im nördl. Kraichgau. (A. 13) 17
wahrgenommen. Da nun schwerlich anzunehmen ist, daß eine so
stark ausgeprägte Skulptur, wie sie das dichte Stachelkleid meiner
Exemplare darstellt, ohne Hinterlassung deutlich wahrnehmbarer
Spuren in Gestalt dicker Stümpfe oder kräftig hervortretender
Höcker verloren gegangen sein kann, so vermag ich mich von der
Zugehörigkeit der Eschelbronner Krebse zu ornnfu nicht
zu überzeugen. Ich bezeichne daher meinen Krebs vorläufig als
i./fog*asfer ///w/co/a nov. sp. Als ,,Ü7?hcohr" deshalb, weil die
Art, nach ihrem häufigen Vorkommen in Tonmergeln zu schließen,
sich mit Vorliebe auf schlickigem Boden aufhielt.
Nnenrü, der das spätere Trochitenkalkmeer des
Kraichgau in Masse besiedelte, war in den Gewässern, in welchen
die Mikrofaunaschichten zur Ablagerung kamen, ein seltener Gast.
Es fanden sich nur Überbleibsel von zwei Exemplaren.
An Cephalopodenresten fanden sich einige Rhyncholithen,
meist von Durchschnittsgröße. Nur eines dieser Oberkieferstücke
rührt von einem kleinen Individuum her.
Von Cephalopodenunterkiefern waren aus dem Muschelkalk
bisher nur Schl, und der diesem nahe-
stehende U. gammue K. Picard* bekannt. Die Eschelbronner
Mikrofaunaschichten lieferten ein Plnterkieferstück, das von allem,
was von Cephalopodenunterkiefern bekannt ist, morphologisch
erheblich abweicht und einen völlig neuen Typus darstellt (Tafel,
Fig. 10a —d). Am nächsten steht das Eschelbronner Stück den
Conchorhynchen des Muschelkalkes und des unteren Lias, mit denen
es die Medianleiste der Außenseite gemein hat. Dieselbe verbrei-
tert sich aber gegen den Hinterrand zu erheblich stärker, als dies
bei den Muschelkalkconchorhynchen der Fall ist; sie ist höher
und fällt nach dem Hauptkörper des Kiefers steiler ab. Ob auf
dem First fiederförmig angeordnete Wülste vorhanden waren wie
bei den triadischen und liassischen Conchorhynchen, läßt sich an
meinem Stück nicht feststellen, da der obere Teil abgebrochen ist.
Der Rand der Innenseite ist wie bei den Conchorhynchen nach
der Außenseite umgestülpt.
Der augenfälligste Unterschied zwischen dem Eschelbronner
Stück und den übrigen Unterkiefern zeigt sich auf der Innenseite.
Dieselbe ist bei allen übrigen Unterkiefern hohlziegelartig konkav,
i K. PicARD, Über zwei interessante Versteinerungen aus dem Unteren
Muschelkalk von Sondershausen. Zeitschr. für Naturwissenschaft. 4. Folge.
VI. S. 72.
Sitzungsberichte d. Heideib. Akad., math.-naturw. KL A. 1920. 13. Abh.
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wahrgenommen. Da nun schwerlich anzunehmen ist, daß eine so
stark ausgeprägte Skulptur, wie sie das dichte Stachelkleid meiner
Exemplare darstellt, ohne Hinterlassung deutlich wahrnehmbarer
Spuren in Gestalt dicker Stümpfe oder kräftig hervortretender
Höcker verloren gegangen sein kann, so vermag ich mich von der
Zugehörigkeit der Eschelbronner Krebse zu ornnfu nicht
zu überzeugen. Ich bezeichne daher meinen Krebs vorläufig als
i./fog*asfer ///w/co/a nov. sp. Als ,,Ü7?hcohr" deshalb, weil die
Art, nach ihrem häufigen Vorkommen in Tonmergeln zu schließen,
sich mit Vorliebe auf schlickigem Boden aufhielt.
Nnenrü, der das spätere Trochitenkalkmeer des
Kraichgau in Masse besiedelte, war in den Gewässern, in welchen
die Mikrofaunaschichten zur Ablagerung kamen, ein seltener Gast.
Es fanden sich nur Überbleibsel von zwei Exemplaren.
An Cephalopodenresten fanden sich einige Rhyncholithen,
meist von Durchschnittsgröße. Nur eines dieser Oberkieferstücke
rührt von einem kleinen Individuum her.
Von Cephalopodenunterkiefern waren aus dem Muschelkalk
bisher nur Schl, und der diesem nahe-
stehende U. gammue K. Picard* bekannt. Die Eschelbronner
Mikrofaunaschichten lieferten ein Plnterkieferstück, das von allem,
was von Cephalopodenunterkiefern bekannt ist, morphologisch
erheblich abweicht und einen völlig neuen Typus darstellt (Tafel,
Fig. 10a —d). Am nächsten steht das Eschelbronner Stück den
Conchorhynchen des Muschelkalkes und des unteren Lias, mit denen
es die Medianleiste der Außenseite gemein hat. Dieselbe verbrei-
tert sich aber gegen den Hinterrand zu erheblich stärker, als dies
bei den Muschelkalkconchorhynchen der Fall ist; sie ist höher
und fällt nach dem Hauptkörper des Kiefers steiler ab. Ob auf
dem First fiederförmig angeordnete Wülste vorhanden waren wie
bei den triadischen und liassischen Conchorhynchen, läßt sich an
meinem Stück nicht feststellen, da der obere Teil abgebrochen ist.
Der Rand der Innenseite ist wie bei den Conchorhynchen nach
der Außenseite umgestülpt.
Der augenfälligste Unterschied zwischen dem Eschelbronner
Stück und den übrigen Unterkiefern zeigt sich auf der Innenseite.
Dieselbe ist bei allen übrigen Unterkiefern hohlziegelartig konkav,
i K. PicARD, Über zwei interessante Versteinerungen aus dem Unteren
Muschelkalk von Sondershausen. Zeitschr. für Naturwissenschaft. 4. Folge.
VI. S. 72.
Sitzungsberichte d. Heideib. Akad., math.-naturw. KL A. 1920. 13. Abh.
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