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König, H.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1920, 13. Abhandlung): Zur Kenntnis des untern Trochitenkalkes im nördlichen Kraichgau — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.36521#0025
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Zur Kenntnis des untern Trochitenkalkes im nördl. Kraichgau. (A. 13)

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Weiter im Osten, außerhalb unseres Gebietes, ist das erste
Massenauftreten von Trochiten nicht unmittelbar über der unseren
Mikrofaunaschichten entsprechenden Schichtenfolge zu beobachten,
sondern in einer in deren Hangendes, die Myophorienschichten,
eingeschalteten Lumachellenbank, BENECKEs und CoHENs^ ,/Erster
Trochitenbank" bei Seckach bezw. SANDBERGERs^ ,,Unterer Kri-
nitenbank" oder ,, Hauptkrinitenbank" der Würzburger Gegend.
Letztere Bank wurde bisher als das Äquivalent der im Ivraichgau
die Myophorienschichten überlagernden Haupttrochitenbänke an-
gesehen. Ich kann mich dieser Meinung nicht anschließen. Ich
neige eher der Ansicht zu, daß unsere hinteren Trochitenbänke
mit der Hauptkrinitenbank einen Horizont bilden. Für ihre Gleich-
alterigkeit spricht, abgesehen davon, daß in beiden Bänken erst-
mals Trochiten in Masse auftreten, vor allem der Umstand, daß
in beiden sich die im süddeutschen Muschelkalk seltene /?efz/a
findet. Denn auch die Hauptkrinitenbank führt dieses
Fossil, wie ich in einem Steinbruch bei Beckstein, unweit Tauber-
bischofsheim, beobachten konntet In den Haupttrochitenbänken
des Kraichgaues dagegen ist Reizin nicht nachgewiesen. Haben
wir es tatsächlich mit einer konstanten, von Unterfranken bis in
unsere Gegend reichenden ,,Retziabank" zu tun, so wäre noch
die südliche Grenze ihrer Erstreckung festzustellen. Einen Finger-
zeig gibt hier das Vorkommen von Reizin im Trochitenkalk von
Grötzingen unweit Durlach. Dort wurde das Fossil in einer Tro-
chitenbank etwa 5—6 m über dem mittleren Muschelkalk gefun-
den, also in gleicher Höhe mit unserem Vorkommen^.
Ich seihst sammelte von Ketzin auf dem Kallenberg nur ein
Exemplar. Zwei weitere Stücke aus den unteren Trochitenbänken
lieferte ein kleiner Bruch bei Nußloch, etwa 150 m südlich von dem
großen Zementbruch. BENECKE und CoHEN erwähnen gleichfalls
den Fund einer Reizin aus dem Trochitenkalk der Gegend, doch
* BENECKE und CoHEN, Geognostische Beschreibung der Umgegend von
Heidelberg, S. 396.
2 F. SANDBERGER, Die Gliederung der Würzburger Trias und ihre Äqui-
valente. Würzburg, naturw. Zeitschr. V. S. 201 —231.
2 Auch in der Sammlung des Mineralogischen Instituts der Universität
Würzburg liegen einige Exemplare von Retzia, die der Hauptkrinitenbank
der dortigen Gegend entnommen sind.
4 K. FRENTZEN, Über einige Versteinerungen aus dem Muschelkalk des
Kraichgaues. Jahresb. und Mitteilungen des Oberrheinischen geologischen
Vereins. Neue Folge. Bd. 9.
 
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