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König, H.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1920, 13. Abhandlung): Zur Kenntnis des untern Trochitenkalkes im nördlichen Kraichgau — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.36521#0027
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Zur Kenntnis des untern Trochitenkalkes im nördl. Kraichgau. (A. 13) 27
und Nukuliden sind, soweit einzelne Schalen vorliegen, die Schlösser
gut zu erkennen. Bei den Terebrateln sind Armgerüst und Median-
septum vorhanden. Von LYdarG findet man Stacheln, Asseln und
Kieferstücke. Die letzteren lassen bei guter Erhaltung die Quer-
streifung der Außenfläche erkennen. Die Stacheln fallen zum Teil
durch ihre gedrungene Form auf im Gegensatz zu den durchweg
schlanken Stacheln, wie sie die höheren Trochitenbänke liefern.
Die dicken Stacheln geben für unsere Gegend ein gutes Leitfossil
ah. Trifft man Gesteinsstücke mit ihnen, so kann man sicher sein,
daß sie aus den unteren Trochitenbänken herrühren.
Bemerkenswert ist der Beichtum dieses Horizontes an Myo-
phorien, und zwar weniger an Individuen als an Arten. Erwähnt
sei Tf. die ich im Kraichgau sonst nur in höheren Schich-
ten des Hauptmuschelkalkes sammelte. Eine weitere diesem Lager
entnommene Myophorie zeigt hinsichtlich der Schalenskulptur,
namentlich was Zahl und Lage der Hippen betrifft, einige Überein-
stimmung mit dZ. Doch weicht sie durch bogenförmigen
Verlauf der extraarealen Rippe, durch bedeutendere Aufwölbung
der Schale und vor allem durch den Lhnfang der auf Kosten des
Hauptschalenfeldes stark entwickelten Area wieder erheblich von
dieser Art ab, so daß von einer Zugehörigkeit zu derselben nicht
die Rede sein kann. Auch bei keiner anderen der in der Rüben-
strunk sehen Arbeit über die deutschen Trias-Myophorien erwähnten
Spezies läßt sich die Nußlocher Myophorie unterbringen.
In diesem tiefen Niveau fand sich der geologisch
älteste Ceratit, der mir aus dem Hauptmuschelkalk der
Gegend bekannt ist. Das gut erhaltene Stück gehört zu den
kleinen, flachen, hochmündigen Formen aus der Verwandtschaft
des C. GüacMR E. Phil. A. RiEDEid hat von C. aZacav eine neue Art,
L. abgesondert, die sich von der Grundform durch grö-
ßeren Scheibendurchmesser und Rückenbreite unterscheidet. Hier-
her gehört auch das bei Nußloch gefundene Stück. Der für die
Stratigraphie der Muschelkalkceratiten bedeutsame Fund ist Herrn
Dr. WvGNER-KLETT in Heidelberg zu verdanken.
STETTNEfd erwähnt ein sehr tiefes Vorkommen von C.
im württembergischen Hauptmuschelkalk, und zwar in den Bänken
1 A. RiEDEL, Beiträge zur Stratigraphie und Paläontologie der Ceratiten
des deutschen Oberen Muschelkalks. Diss. München.
2 G. SiETTNER, Beiträge zur Kenntnis des Oberen Hauptmuschelkalks.
Jahresh. d. V. f. vaterl. Naturkunde in Württemberg. 69. Jahrg., 1913.
 
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