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H. KÖNIG:
Die Ausbeute an Wirbeltierresten ist bei Eschelbronn gering.
Dagegen versprachen die Mergelschichten von Nußloch eine ergie-
bige Fundstelle von Vertebraten, namentlich von den im
Muschelkalk seltenen ganzen Fischen zu werden. Die von STOLLE
beschriebenen Reste mehrerer Arten von Go/o&oda^ und GyrcdepG
entstammen den Nußlocher Alyophorienschichten. Sie steckten,
wie auch einige nachträglich gefundene Exemplare von
ferMY, in Kalkkonkretionen, aus denen sie herauspräpariert werden
mußten. Besondere Beachtung verdient das Vorkommen großer
Foelacanthiden, von denen Reste von zwei Exemplaren vor-
hegen. Das eine Stück ist ein Ptervgoid, von der Innenseite gesehen.
Das zweite enthält Fragmente von Schädeldachplatten, Kiemen-
bogen, Flossenstacheln und Schuppen. Beide Stücke erinnern
zum Teil auch an die nur aus der Trias Spitzbergens be-
kannte, von E. STENSiö aufgestellte neue Gattung Lemderwa. Eine
nähere Bestimmung ist der Dürftigkeit der Reste wegen nicht
möglich.
Auch Saurierreste fanden sich in schöner Erhaltung, darunter
das linke Ischium eines Ichthyosauriers. Die Ichthyosaurier
spielen in unserem Hauptmuschelkalk eine untergeordnete Rolle.
Im Wellenkalkmeer der Gegend nahmen sie, nach den zahlreich
hinterlassenen Wirbeln von G^w&o.ypoady^n.S', dZf^o^aa/'a^ und
NAa^fa^aara^ zu schließen, eine herrschende Stellung ein. Aus dem
mittleren Muschelkalk des östlichen Schwarzwald werden sie von
HoHENSTEiN^ erwähnt. Im Hauptmuschelkalk sind sie durch die
Nothosaurier in den Hintergrund gedrängt. Es fand sich in dieser
Abteilung des Aluschelkalks im nördlichen Baden außer dem oben
erwähnten Rest bis jetzt nur ein Schwanzwirbel von NAa^^a^aara^
(in den Semipartitusschichten von Gerchsheim bei Tauberbischofs-
heim).
Aus den Nußlocher Myophorienmergeln besitze ich ferner zwei
Rückenwirbel eines großen Exemplars von TVacodaY gdg'aR mit den
charakteristischen tief amphicölen Gelenkflächen und großen Quer-
fortsätzen; dazu Wirbel und Rippenfragmente von Vo^Ao^aara^,
große Koprolithen und anderes. Leider wandern seit Einfüh-
rung des Rollochbetriebes die Kalkknollen mit ihrem kostbaren
Inhalt in die Brecher des Zementwerkes.
1 E. STOLLE Y, Beiträge zur Kenntnis der Ganoiden des deutschen
Muschelkalkes. Paläontographica LXIII.
2 a. a. O.
H. KÖNIG:
Die Ausbeute an Wirbeltierresten ist bei Eschelbronn gering.
Dagegen versprachen die Mergelschichten von Nußloch eine ergie-
bige Fundstelle von Vertebraten, namentlich von den im
Muschelkalk seltenen ganzen Fischen zu werden. Die von STOLLE
beschriebenen Reste mehrerer Arten von Go/o&oda^ und GyrcdepG
entstammen den Nußlocher Alyophorienschichten. Sie steckten,
wie auch einige nachträglich gefundene Exemplare von
ferMY, in Kalkkonkretionen, aus denen sie herauspräpariert werden
mußten. Besondere Beachtung verdient das Vorkommen großer
Foelacanthiden, von denen Reste von zwei Exemplaren vor-
hegen. Das eine Stück ist ein Ptervgoid, von der Innenseite gesehen.
Das zweite enthält Fragmente von Schädeldachplatten, Kiemen-
bogen, Flossenstacheln und Schuppen. Beide Stücke erinnern
zum Teil auch an die nur aus der Trias Spitzbergens be-
kannte, von E. STENSiö aufgestellte neue Gattung Lemderwa. Eine
nähere Bestimmung ist der Dürftigkeit der Reste wegen nicht
möglich.
Auch Saurierreste fanden sich in schöner Erhaltung, darunter
das linke Ischium eines Ichthyosauriers. Die Ichthyosaurier
spielen in unserem Hauptmuschelkalk eine untergeordnete Rolle.
Im Wellenkalkmeer der Gegend nahmen sie, nach den zahlreich
hinterlassenen Wirbeln von G^w&o.ypoady^n.S', dZf^o^aa/'a^ und
NAa^fa^aara^ zu schließen, eine herrschende Stellung ein. Aus dem
mittleren Muschelkalk des östlichen Schwarzwald werden sie von
HoHENSTEiN^ erwähnt. Im Hauptmuschelkalk sind sie durch die
Nothosaurier in den Hintergrund gedrängt. Es fand sich in dieser
Abteilung des Aluschelkalks im nördlichen Baden außer dem oben
erwähnten Rest bis jetzt nur ein Schwanzwirbel von NAa^^a^aara^
(in den Semipartitusschichten von Gerchsheim bei Tauberbischofs-
heim).
Aus den Nußlocher Myophorienmergeln besitze ich ferner zwei
Rückenwirbel eines großen Exemplars von TVacodaY gdg'aR mit den
charakteristischen tief amphicölen Gelenkflächen und großen Quer-
fortsätzen; dazu Wirbel und Rippenfragmente von Vo^Ao^aara^,
große Koprolithen und anderes. Leider wandern seit Einfüh-
rung des Rollochbetriebes die Kalkknollen mit ihrem kostbaren
Inhalt in die Brecher des Zementwerkes.
1 E. STOLLE Y, Beiträge zur Kenntnis der Ganoiden des deutschen
Muschelkalkes. Paläontographica LXIII.
2 a. a. O.