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Bopp, Karl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1920, 14. Abhandlung): Moritz Cantor: Gedächtnisrede, gehalten im Mathematischen Verein zu Heidelberg am 19. Juni 1920 — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.36522#0008
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8 (A. 14)

KARL Bopp:

9. Jahrg. der Zeitschr. für Mathem. und Phys. und in den ,,Grenz-
boten" XXIV, 1865, S. 422—436. Die Dichte von CANTORs
mathem.-historischen Arbeiten wird in enger Wechselwirkung mit
seinen Vorlesungen immer stärker. Vorarbeiten zu seiner umfassen-
den Darstellung der Geschichte der Mathematik charakterisieren
sein Arbeitsgebiet zu Ende der 60er und anfangs der 70er Jahre.
Als solche sind zu betrachten:,,Über einen Kodex des Klosters
Salem", erschienen 1865 im X. Bande der Zeitschr. für Mathem.
und Physik, ebenda im XII. Bande die Skizze: Euklid und sein
Jahrhundert, welche auch im V. Bande des Bulletino Bon-
compagni in italienischer Übersetzung erscheint, ebenso
wie noch einige Übersetzungen darunter der Nekrolog auf Fried-
lein im IX.und XI. Bande dieser Zeitschrift desFürsten Boncom-
pagni, dieses großartigen Mäcens, welchen ebenfalls ÜANTOR
zu seinen Korrespondenten zählte, dem er 1894 im 39. Jahrg. der
Zeitschr. für Mathem. und Phys. einen warmen Nachruf widmete,
dessen kostbare Privatbibbothek CANTOR im IX. Jahrg. (1892) des
Zentralblatts für Bibliothekswesen beschrieben hat. Noch
kurz vor seinem Tode erzählte er uns intimere Züge aus dem edlen
Streben dieses unentwegten Anhängers des Kirchenstaates. Als
Übersetzer mehrerer der genannten Übertragungen erscheinen
SpARAGNA und der italienische Historiker A. pAVARO, der sich
später als Herausgeber der Nationalausgabe von Galileis Werken
einen so großen Namen gemacht hat, in dieser früheren Zeit schon
seine Achtung für des deutschen Fachkollegen Streben in häufigen
Dedikationen seiner Untersuchungen äußernd, ln die Zeit dieses
regen Schaffens fällt ÜANTORs kurzes Eheglück, aber auch der
schmerzliche Verlust seiner geliebten Gattin bald nach der Geburt
seiner Tochter.
CANTOR suchte Trost und Ruhe in intensivster Arbeit.
Noch 1873, im Todesjahr seiner Gattin, erscheint die Arbeit
über Blaise Pascal in den Preuß. Jahrbüchern (Bd. XXX11)
und zwei Jahre darauf (1875) das Buch über die römischen
Agrimensoren und ihre Stellung in der Geschichte der
Feldmeßkunst, im Verlag von B. G. Teubner in Leipzig,
273 S. mit 6Taf. CAXTOR hat in dem ,,Repertorium von
Originalberichten aus der reinen und angewandten Mathe-
matik", hrsgegeb. von KoENiGSBERGER und ZEUNER (I.Bd.,
S. 117—128) ein ausführliches Selbstreferat veröffentlicht,
welches in dem Leitsätze gipfelte: ,,Daß überhaupt irgend etwas
 
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