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Perron, Oskar; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1920, 5. Abhandlung): Zur Abwehr — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.36513#0009
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Zur Abwehr.

(A.5) 9

^r%c/h Aü^e. Denn CATALDi hat ja eine ganz andre Aufgabe be-
handelt, und mit seiner Methode hätte sich die ScHWENTERSche
Aufgabe nie lösen lassen. In der Tat kommt ja für ScHWENTER
die Art von Kettenbrüchen in Frage, die wir heute als
bezeichnen, und von diesen und ihren Eigenschaften hat auch
Herr BoRTOLOTTi bei CATALDi keine Spur entdeckt.
Herr BoRTOLOTTi findet es absurd und lächerlich von Herrn
GÜNTHER, eine Mehrzahl von Erfindern der Kettenbrüche zuzu-
lassen, und meint, daß man dann folgerichtig sogar zu einer un-
begrenzten Zahl kommen müßte. Aber ich habe schon oben aus-
geführt, daß die Theorie der Kettenbrüche erst durch den Zu-
sammenfluß verschiedener Quellen entstanden ist. Alan könnte
dann allenfalls im Zweifel sein, ob es richtig ist, die Autoren, bei
denen sich die erwähnten ersten Spuren finden, gleich mit einem
Epitheton wie Erfinder oder Entdecker zu schmücken. Aber wie
man sich auch dazu stellen mag, soviel ist klar: wenn dieses Epi-
theton für den einen erlaubt ist, muß es für den andren ebenso
erlaubt sein. Eine Alehrzahl hat durchaus nichts Absurdes, und
zu einer unbegrenzten Zahl kommt man noch lange nicht. Denn
nachdem der Zusammenfluß der verschiedenen Quellen stattgefun-
den hat, nachdem die Theorie der Kettenbrüche geschaffen und
durch EuLER zu hoher Vollendung gebracht ist, können alle, die
nach EuLER leben, als Erfinder nicht mehr in Frage kommen.
Und es ist doch anzunehmen, daß bis zu EuLERS Zeit nur eine
endliche Zahl von Menschen gelebt hat.
 
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