Am 12. Dezember 1919 schied das ordentliche Mitglied unsrer
Akademie, PAUL STACKEL, aus dem Leben. Mit ihm ist ein außer-
ordentlich vielseitiger, kenntnisreicher und arbeitsfroher Mathe-
matiker dahingegangen, betrauert von zahlreichen Freunden und
von der gesamten mathematischen Wissenschaft, der er so man-
ches Kleinod geschenkt hat; und noch manches war in Aussicht
gestellt, was er nicht mehr geben konnte, da der grausame Tod
ihn allzufrüh mitten aus seinem Schaffen gerissen.
PAUL STACKEL ist geboren am 20. August 1862 in Berlin. Er
besuchte daselbst das Joachimsthalsche Gymnasium, wo schon
früh seine Begabung für Mathematik zutage trat, und wo nament-
lich der ausgezeichnete Unterricht der von ihm stets verehrten
Lehrer Prof. Dr. ScniNDLER und Prof. Dr. SEEBECK ihn für diese
Wissenschaft begeistert hat. Das Beifczeugnis trägt den Vermerk:
'Mn der Mathematik, der er stetig ein lebhaftes Interesse bewies,
bat er, durch gute Anlagen für diesen Unterrichtsgegenstand
unterstützt, Hervorragendes zu leisten vermocht und sich eine
klare und eindringende Einsicht in den Organismns des Lehrge-
bäudes, umfassende und parate Kenntnisse und Sicherheit und Ge-
wandtheit in der Analyse erworben. Seine schriftliche Prüfungs-
arbeit war vorzüglich. Auch für die Physik bewies er stetige Teil-
nahme und klares Verständnis.«
Seine Studienzeit verbrachte STACKEL in Berlin, wo er 1885
promovierte. 1891 habilitierte er sich in Halle und war dann der
Beihc nach als Professor tätig an den Universitäten und Techni-
schen Hochschulen Königsberg, Kiel, Hannover, Karlsruhe, Heidel-
berg. Zahlreiche weitere Berufungen hat er abgelehnt.
STÄCKELS Lehrer an der Berliner Universität waren haupt-
sächlich WEIERSTRASS, KRONECKER, KUMMER, HELMHOLTZ,
KiRCHHOFF. in dieser glänzenden Schule hat er sich eine solide
Grundlage für seine wissenschaftlichen Arbeiten erworben, für die
er seinen Lehrern zeitlebens dankbar war; besonders der Einfluß
von WEIERSTRASS ist bei ihm unverkennbar. Gleichwohl kann
man STACKEL nicht als speziellen Schüler von irgendeinem seiner
Akademie, PAUL STACKEL, aus dem Leben. Mit ihm ist ein außer-
ordentlich vielseitiger, kenntnisreicher und arbeitsfroher Mathe-
matiker dahingegangen, betrauert von zahlreichen Freunden und
von der gesamten mathematischen Wissenschaft, der er so man-
ches Kleinod geschenkt hat; und noch manches war in Aussicht
gestellt, was er nicht mehr geben konnte, da der grausame Tod
ihn allzufrüh mitten aus seinem Schaffen gerissen.
PAUL STACKEL ist geboren am 20. August 1862 in Berlin. Er
besuchte daselbst das Joachimsthalsche Gymnasium, wo schon
früh seine Begabung für Mathematik zutage trat, und wo nament-
lich der ausgezeichnete Unterricht der von ihm stets verehrten
Lehrer Prof. Dr. ScniNDLER und Prof. Dr. SEEBECK ihn für diese
Wissenschaft begeistert hat. Das Beifczeugnis trägt den Vermerk:
'Mn der Mathematik, der er stetig ein lebhaftes Interesse bewies,
bat er, durch gute Anlagen für diesen Unterrichtsgegenstand
unterstützt, Hervorragendes zu leisten vermocht und sich eine
klare und eindringende Einsicht in den Organismns des Lehrge-
bäudes, umfassende und parate Kenntnisse und Sicherheit und Ge-
wandtheit in der Analyse erworben. Seine schriftliche Prüfungs-
arbeit war vorzüglich. Auch für die Physik bewies er stetige Teil-
nahme und klares Verständnis.«
Seine Studienzeit verbrachte STACKEL in Berlin, wo er 1885
promovierte. 1891 habilitierte er sich in Halle und war dann der
Beihc nach als Professor tätig an den Universitäten und Techni-
schen Hochschulen Königsberg, Kiel, Hannover, Karlsruhe, Heidel-
berg. Zahlreiche weitere Berufungen hat er abgelehnt.
STÄCKELS Lehrer an der Berliner Universität waren haupt-
sächlich WEIERSTRASS, KRONECKER, KUMMER, HELMHOLTZ,
KiRCHHOFF. in dieser glänzenden Schule hat er sich eine solide
Grundlage für seine wissenschaftlichen Arbeiten erworben, für die
er seinen Lehrern zeitlebens dankbar war; besonders der Einfluß
von WEIERSTRASS ist bei ihm unverkennbar. Gleichwohl kann
man STACKEL nicht als speziellen Schüler von irgendeinem seiner