Beitrag zur Kenntnis des Andesins von Bodenmais.
I.
Der auf der Kontaktlagerstätte vom Silberberg bei Bodenmais
zusammen mit Magnetkies, Cordierit, Orthoklas und Quarz vorkom-
mende und seit langem bekannte dunkel- bis hellgrüne Plagioklas war
schon mehrfach Gegenstand mineralogischer Untersuchungen. Von
Gümbel1) als Oligoklas angesprochen, wurde er zuerst von Sadebeck2)
und G. v. Rath3) kristallographisch näher untersucht und von Gümbel4)
und Rammelsberg5) analysiert. Eingehende optische und chemische
Bestimmungen wurden von Descloizeäüx und Damour 6), Schuster und
v. Foullon7) sowie von Fouque8) ausgeführt.
Die beiden ältesten Analysen von Gümbel und Rammelsberg
weichen sehr stark voneinander ab und sind beide für eine theoreti-
sche Auswertung ungeeignet. Unter Zugrundelegung der GüMBELSchen
Zahlen kommt man infolge des viel zu geringen Alkaligehalts auf einen
Überschuß von 18 ■ 8 Mol °/o SiOz und 3-7 Mol °/o AhCh. Bei der
RAMMELSBERGSchen Analyse wurde die Kieselsäure gar nicht bestimmt
und der für die Alkalien erhaltene außerordentlich hohe Wert erfordert
5- 6 Mol °/o MZ2O3 mehr als die Analyse angibt; daher ist deren Aus-
wertung in der • Tabelle auf S. 5, die zur besseren Übersicht noch
weitere vier im folgenden besprochene Analysen samt deren Umrech-
nung enthält, nicht durchgeführt.
Dieses widerspruchsvolle Verhalten und die nicht mit der, einem
basischen Oligoklas entsprechenden, Dichte von 2 • 668 in Einklang zu
bringende vermeintliche Auslöschungsschiefe von 2° — 3° auf P ver-
') Beschreibung Bayerns 1868. 2. 239.
2) Pogg. Ann. 1875. 156. 561.
3) Nat. Hist. Ver. Bonn 1879. Z. X. 4. 431. x
+) 1. c.
3) Mineralchemie 1875. 575.
6) Bull. soc. min. Fr. 1884. 7. 249—336.
7) .Tahrb. K. K. Reichsanst. 1887. 37. 219- 222.
8) Bull. soc. min. Fr. 1894. 17. 356 — 358.
I.
Der auf der Kontaktlagerstätte vom Silberberg bei Bodenmais
zusammen mit Magnetkies, Cordierit, Orthoklas und Quarz vorkom-
mende und seit langem bekannte dunkel- bis hellgrüne Plagioklas war
schon mehrfach Gegenstand mineralogischer Untersuchungen. Von
Gümbel1) als Oligoklas angesprochen, wurde er zuerst von Sadebeck2)
und G. v. Rath3) kristallographisch näher untersucht und von Gümbel4)
und Rammelsberg5) analysiert. Eingehende optische und chemische
Bestimmungen wurden von Descloizeäüx und Damour 6), Schuster und
v. Foullon7) sowie von Fouque8) ausgeführt.
Die beiden ältesten Analysen von Gümbel und Rammelsberg
weichen sehr stark voneinander ab und sind beide für eine theoreti-
sche Auswertung ungeeignet. Unter Zugrundelegung der GüMBELSchen
Zahlen kommt man infolge des viel zu geringen Alkaligehalts auf einen
Überschuß von 18 ■ 8 Mol °/o SiOz und 3-7 Mol °/o AhCh. Bei der
RAMMELSBERGSchen Analyse wurde die Kieselsäure gar nicht bestimmt
und der für die Alkalien erhaltene außerordentlich hohe Wert erfordert
5- 6 Mol °/o MZ2O3 mehr als die Analyse angibt; daher ist deren Aus-
wertung in der • Tabelle auf S. 5, die zur besseren Übersicht noch
weitere vier im folgenden besprochene Analysen samt deren Umrech-
nung enthält, nicht durchgeführt.
Dieses widerspruchsvolle Verhalten und die nicht mit der, einem
basischen Oligoklas entsprechenden, Dichte von 2 • 668 in Einklang zu
bringende vermeintliche Auslöschungsschiefe von 2° — 3° auf P ver-
') Beschreibung Bayerns 1868. 2. 239.
2) Pogg. Ann. 1875. 156. 561.
3) Nat. Hist. Ver. Bonn 1879. Z. X. 4. 431. x
+) 1. c.
3) Mineralchemie 1875. 575.
6) Bull. soc. min. Fr. 1884. 7. 249—336.
7) .Tahrb. K. K. Reichsanst. 1887. 37. 219- 222.
8) Bull. soc. min. Fr. 1894. 17. 356 — 358.