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Kratzert, J.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1923, 5. Abhandlung): Beitrag zur Kenntnis des Andesins von Bodenmais — Berlin, Leipzig, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.43569#0006
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6

J. Kratzest:

die Hauptmenge wurde auf eine Korngröße von 0-2 —0-5 mm ge-
bracht und nach Entfernung der feinsten Trübe im HARADAschen
Trichter durch TnouLETSche Lösung nach dem spez. Gewicht zu trennen
versucht. Die Homogenität war indessen so weitgehend, daß sich eine
Trennung kaum durchführen ließ. In einer Lösung von der Dichte
2 • 668 war fast alles nach oben gestiegen, ein geringer liest schwebte,
einige Körnchen waren gefallen. Bei der Dichte 2 • 663 war nahezu
alles gefallen, wenig schwebte. Daher kann man der zur Analyse
benutzten Hauptmenge in guter Übereinstimmung mit dem Goldschmidt-
schen Wert die Dichte 2-666 4z 0-003 zuschreiben, was einem An-
Gehalt von 32% 4z 2°/o entspricht.
2. Nach den Resultaten, die E. A. Wülfing1) und seine Schüler
En. Schmidt2), B. Krebs3) und J. Kratzert4) zur Ermittlung des
Spaltwinkels PM — 90°-9 auch bei weniger vollkommener Spalt¬
barkeit durch Zusammenfassung einer großen Zahl von Messungen an
Albitzwillingen erhielten, wurde die gleiche Methode auch im vor-
liegenden Fall mit ähnlichem Erfolg angewandt. Einige Schwierig-
keiten bereitete die eigenartige Ausbildung der nach dem Albitgesetz
verzwillingtcn Individuen, die fast durchweg in der Lamellendicke un-
gleichmäßig entwickelt waren. Das eine Lamellensystem mit breiten,
gut reflektierenden Spaltflächen wurde durchsetzt von einem zweiten
System mit sehr schmalen Flächen, das schlechte oder überhaupt keine
Reflexe lieferte. Immerhin gelang es, an 32 zur Untersuchung einiger-
maßen geeigneten, nach dem Albitgesetz verzwillingten Spaltstückchen
83 Winkel zu erhalten, die im Häufungsbild Fig. 1 zusammengestellt
sind. Hiervon sind 39 Winkel als aus der Reihe fallend ausgeschieden
und die restlichen 44 zu einem Gesamtmittelwert von 7° 34 • 8' 4z • 8'
vereinigt worden. Nach der Wülfing -ScHMiDTschen P'M— Kurve ent-
spricht dies einem An- Gehalt von 34% 4z 4% •

1) Lassen sich die kristallogr. Fundamentalwinkel usw. Sitz.-Ber. Heidelb.
Akad. Abt. A. 1915. 13. Abli. 24 S.
2) Die Winkel der kristallogr. Achsen der Plagioklase. Chemie der Erde,
1915, 1. 351 -406.
3) Der Albit von Rischuna in morpholog. Beziehung. Z. X. 1921,56,386—407.
4) Die kristallographischen und optischen Konstanten des Anortliits vom
Vesuv. Z. X. 1921. 56O 465-488.
 
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