Einwirkung von Stickstoffkohlenoxyd
und von Stickwasserstoffsäure unter Druck
auf aromatische Kohlenwasserstoffe.
(Umwandlung von Benzolen in Pyridine.)
Nach den Untersuchungen von Tn. Curtius und F. Schmidt unter-
scheidet sich das Sulfurylazid SOziN^z von den Sulfaziden RSOz • Ns
dadurch, daß es bei der Einwirkung auf aromatische Kohlenwasser-
stoffe unter Abspaltung von Stickstoff nicht ein Anilid bildet, sondern
zunächst unter Aufhebung einez Athylenbindung im Benzolkern ein
um eine (WH)" gruppe reicheres Produkt liefert. Der so erhaltene
Körper, welcher aus Sulfurylazid und p- Xylol entstand, zeigte
Eigenschaften, welche an Pyridinderivate, in diesem Falle an ein
Lutidin erinnerten. Derselbe entsprach aber nicht dem 7 gliederigen
Ringsystem eines dimethylsubstituierten Hexamethylcuimins, trotzdem
er die empirische Zusammensetzung desselben besaß. Über diese
Untersuchungen, die an dieser Stelle nur angedeutet werden können,
haben Th. Curtius und F. Schmidt in den Ber. d. d. Chem. Ges. um-
fassend referiert.x)
Wir haben nun seit Jahresfrist das Carbonylazid (Stickstoff-
kohlenoxyd Ni-CO-Na) in den Kreis unserer Untersuchungen ge-
zogen, auf aromatische Kohlenwasserstoffe einwirken lassen und ge-
funden, daß dieser von dem einen von uns (Th. Curtius und K. Heiden-
reich) vor langer Zeit entdeckte Körper2) sich in ähnlicher Weise
wie das Sulfurylazid verhält. Sulfurylazid bildete mit jp-Xylol keine
Spur von p-Xylidin; Carbonylazid ebenfalls nicht, obwohl dies nach
dem Verhalten der gewöhnlichen Sulfonazide zu erwarten war. Viel-
mehr erhielten wir auch hier eine Base pyridinartigen Charakters; aber,
wenn die Reaktion unter Druck sich vollzieht, von einer um eine CH-
gruppe ärmeren empirischen Zusammensetzung, und zwar beim p-Xvlol
{CHs)2 C’5 Hj N gleich U H$ N, während das Sulfurylazid den Körper
(Jg H-, N gleich Cg Hu N (sog. Pseudoxylidin) ergeben hatte.
’) Ber. cl. d. Chem. Ges. 55, 1571 ff. [1922].
*) .Tourn. prakt. Chem. [2] 52, 467 [1895],
und von Stickwasserstoffsäure unter Druck
auf aromatische Kohlenwasserstoffe.
(Umwandlung von Benzolen in Pyridine.)
Nach den Untersuchungen von Tn. Curtius und F. Schmidt unter-
scheidet sich das Sulfurylazid SOziN^z von den Sulfaziden RSOz • Ns
dadurch, daß es bei der Einwirkung auf aromatische Kohlenwasser-
stoffe unter Abspaltung von Stickstoff nicht ein Anilid bildet, sondern
zunächst unter Aufhebung einez Athylenbindung im Benzolkern ein
um eine (WH)" gruppe reicheres Produkt liefert. Der so erhaltene
Körper, welcher aus Sulfurylazid und p- Xylol entstand, zeigte
Eigenschaften, welche an Pyridinderivate, in diesem Falle an ein
Lutidin erinnerten. Derselbe entsprach aber nicht dem 7 gliederigen
Ringsystem eines dimethylsubstituierten Hexamethylcuimins, trotzdem
er die empirische Zusammensetzung desselben besaß. Über diese
Untersuchungen, die an dieser Stelle nur angedeutet werden können,
haben Th. Curtius und F. Schmidt in den Ber. d. d. Chem. Ges. um-
fassend referiert.x)
Wir haben nun seit Jahresfrist das Carbonylazid (Stickstoff-
kohlenoxyd Ni-CO-Na) in den Kreis unserer Untersuchungen ge-
zogen, auf aromatische Kohlenwasserstoffe einwirken lassen und ge-
funden, daß dieser von dem einen von uns (Th. Curtius und K. Heiden-
reich) vor langer Zeit entdeckte Körper2) sich in ähnlicher Weise
wie das Sulfurylazid verhält. Sulfurylazid bildete mit jp-Xylol keine
Spur von p-Xylidin; Carbonylazid ebenfalls nicht, obwohl dies nach
dem Verhalten der gewöhnlichen Sulfonazide zu erwarten war. Viel-
mehr erhielten wir auch hier eine Base pyridinartigen Charakters; aber,
wenn die Reaktion unter Druck sich vollzieht, von einer um eine CH-
gruppe ärmeren empirischen Zusammensetzung, und zwar beim p-Xvlol
{CHs)2 C’5 Hj N gleich U H$ N, während das Sulfurylazid den Körper
(Jg H-, N gleich Cg Hu N (sog. Pseudoxylidin) ergeben hatte.
’) Ber. cl. d. Chem. Ges. 55, 1571 ff. [1922].
*) .Tourn. prakt. Chem. [2] 52, 467 [1895],