Metadaten

Werveke, Leopold; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1924, 5. Abhandlung): Über die Entstehung der lothringischen Lehme und des mittelrheinischen Lößes: mit Ausblicken auf den Löß des Niederrheins und der Magdeburger Börde — Berlin, Leipzig, 1924

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43848#0003
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Über die Entstehung der lothringischen Lehme
und des mittelrheinischen Lößes.
Mit Ausblicken auf den Löß des Niederrheinsl)
und der Magdeburger Börde.
An verschiedenen Stellen habe ich mich dafür ausgesprochen, daß
die Lehmablagerungen des Zaberner Bruchfeldes im ünterelsaß ver-
schiedenalterig sind, teils seitlich in sandigen Lehm übergehen2), teils
sich über Geröll- und Sandstufen aus sandigem Lehm entwickeln. Man
hat es in letzterem Falle „mit einer gleichförmigen Aufeinanderfolge von
Absätzen zu tun, welche auf eine vielleicht durch Stauung verursachte,
allmähliche Abnahme der Transportfähigkeit des Wassers schließen
läßt“.3) Ich betonte die Notwendigkeit der Ausscheidung der sandigen
Lehme auf Karten und versprach mir dadurch nicht nur ein vollstän-
digeres geologisches Bild, sondern auch einen genaueren Einblick in
die Bildung der diluvialen Ablagerungen, und zwar nicht nur des
Lehmes, sondern auch des Lößes. Allgemein auf die Bedeutung der
Untersuchung des Lehmes auf seine Beimengungen habe ich schon 1886
hingewiesen.4) Die Annahme wäßriger Entstehung machte ich auch für
die Lehmablagerungen an der lothringischen Saar (3>, S. 319) und lehnte
Windabsatz unter Hinweis auf den Gehalt der Lehme an Vogesensand
ab.5) Absatz aus gestauten Wassern habe ich auch für die ausgedehnte
Lehmdecke des Bisch-Waldes nördlich von Groß-Tänchen im Fluß-

!) Den Rheinlauf gliedere ich in den Oberrhein von den Quellen des Rheins
bis Basel, den Mittelrhein von Basel bis Bingen und den Unterrhein von Bingen
bis zur Mündung. In letzterem unterscheide ich das Engtal zwischen Bingen
und Bonn vom Niederrhein unterhalb dieses Ortes. — Vergl.: Die Entstehung des
Mittelrheintales und der mittelrheinischen Gebirge. Mitteil. Ges. f. Erdkunde und
Kolonialwesen zu Straßburg i. Els. 4. Heft, Jahrg. 1913. Straßburg 1914, S. 1.
2) Profil im Diluvium am Bahnhof Buchsweiler im .Ünterelsaß. — Mitteil.
Geolog. L. A. Els.-Lothr. Bd. 4, 1893, S. XXIII.
3) Die Gliederung der Lehmablagerungen im Ünterelsaß und in Lothringen.
— Ebenda, Bd. 5, H. 4, 1902, S. 313.
4) Bemerkungen zu einer Mitteilung des Herrn Grebe über die Verbreitung
vulkanischer Sande zu beiden Seiten der Mosel. — Mitteil. Geolog. L. A. Els.-
Lothr., Straßburg 1887, Bd. 1, H. 2, S. 99—103.
5) Erläut. zu Blatt Saarbrücken der geolog. Karte v. Els.-Lothr. 1:200000.
Straßburg 1906, S. 261.

1*
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften