Über die Entstehung der lothringischen Lehme usw.
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L. Krause1) und H. Brockmann-Jerosch 2) ausgesprochen. Krause sagt:
„Der Löß der süddeutschen Hügel wird meist verwehter Schlamm sein,
der beim Eintrocknen der sommerlichen Schmelzwässer auf der Ober-
fläche zurückblieb.“ „. . . die älteren Schotter tragen den Löß, welcher
aus den jüngeren Schottern auswehte. Wo die Täler breit genug sind,
hat der Wind Sand und Löß gesondert, d. h. die leichtesten Teile
weiter getragen als die schweren — dem Talwege zunächst blieben nur
die Steine.“ Da der Löß zu beiden Seiten des Tales verbreitet ist,
haben im Rheintal wohl Rheinnixen den Staub nach beiden Seiten
gleichmäßig verweht! Wie sich Krause die Rheinniederung und das
Pflanzen- sowie das Tierleben in ihr zur Zeit der Lößbildung denkt,
ist auf S. 787—788 seines Aufsatzes zu ersehen. Aber ebensowenig
wie mir die Ausblasung des Lößes aus den Grundmoränen zusagt,
kann ich ihre Ausblasung aus Rheinschottern, für die sich Deecke3)
ausgesprochen hat, für richtig halten, trotzdem durch die Beobachtungen
von R. Lauterborn 4) an Rheinschottern oberhalb des Bodensees, wo
denselben noch Gletschertrübe beigemengt ist, die Möglichkeit ober-
flächlicher Abblasung gegeben ist. Auf die Schotter der Hochterrasse
wie der Niederterrasse folgen gleichförmige Sande, Sandlöß und dann
erst Löß; die Schotter waren eingedeckt, ehe der echte Löß zum Absatz
gelangte. Unverständlich ist, wenn die Wiedergabe von Wahnschaffe-
Schucht (S. 16,3), 243) richtig ist, wie der Löß der Hochterrasse aus
den Schotterfeldern der Niederterrasse ausgeblasen sein soll, denn er
ist älter als diese. Gemeint ist vielleicht nur der jüngere Löß, welcher
ungleichförmig über den die Hochterrasse überdeckenden Sandlöß und
Löß oder unmittelbar auf erstere übergreift. Weissermel5) nimmt für
Norddeutschland Auswehung der diluvialen Sande an, dementsprechend,
daß der Löß beim Rückzug des Eises gebildet wurde. Neuerdings
hat sich auch Keilhack6), allerdings nicht ohne Widerspruch, gegen
*) Die Vegetations Verhältnisse Mitteleuropas während der palaeolithischen
Zeiten. Naturwissenschafti. Wochenschrift. 1911, 787.
2) Die fossilen Pflanzenreste der glazialen Deltas bei Kaltbrunn (St. Gallen)
und deren Bedeutung für die Auffassung des Wesens der Eiszeit. Jahrb. Naturw.
Ges. St. Gallen für 1908—1909, 1—189. — Das Alter des schweizerischen Lößes.
Zeitschr. Naturh. Ges. Zürich, 1909, Bd. 54, 449—462.
3) Geologie von Baden, Berlin 1917, Bd. 2, 593.
4) Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstromes. Sitz.-
Ber. Heidelberger Akad. Wiss. Mathern.-naturw. Klasse, 1917, 5.
6) Bemerkung gegen den nachfolgenden Aufsatz von Keilhack. Z. D. G. G.
1920, Bd. 72, B. 163.
6) Das Rätsel der Lößbildung. Ebenda, 146—161. Gegenbemerkungen von
Weissermel und Zimmermann I, 161 — 167.
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L. Krause1) und H. Brockmann-Jerosch 2) ausgesprochen. Krause sagt:
„Der Löß der süddeutschen Hügel wird meist verwehter Schlamm sein,
der beim Eintrocknen der sommerlichen Schmelzwässer auf der Ober-
fläche zurückblieb.“ „. . . die älteren Schotter tragen den Löß, welcher
aus den jüngeren Schottern auswehte. Wo die Täler breit genug sind,
hat der Wind Sand und Löß gesondert, d. h. die leichtesten Teile
weiter getragen als die schweren — dem Talwege zunächst blieben nur
die Steine.“ Da der Löß zu beiden Seiten des Tales verbreitet ist,
haben im Rheintal wohl Rheinnixen den Staub nach beiden Seiten
gleichmäßig verweht! Wie sich Krause die Rheinniederung und das
Pflanzen- sowie das Tierleben in ihr zur Zeit der Lößbildung denkt,
ist auf S. 787—788 seines Aufsatzes zu ersehen. Aber ebensowenig
wie mir die Ausblasung des Lößes aus den Grundmoränen zusagt,
kann ich ihre Ausblasung aus Rheinschottern, für die sich Deecke3)
ausgesprochen hat, für richtig halten, trotzdem durch die Beobachtungen
von R. Lauterborn 4) an Rheinschottern oberhalb des Bodensees, wo
denselben noch Gletschertrübe beigemengt ist, die Möglichkeit ober-
flächlicher Abblasung gegeben ist. Auf die Schotter der Hochterrasse
wie der Niederterrasse folgen gleichförmige Sande, Sandlöß und dann
erst Löß; die Schotter waren eingedeckt, ehe der echte Löß zum Absatz
gelangte. Unverständlich ist, wenn die Wiedergabe von Wahnschaffe-
Schucht (S. 16,3), 243) richtig ist, wie der Löß der Hochterrasse aus
den Schotterfeldern der Niederterrasse ausgeblasen sein soll, denn er
ist älter als diese. Gemeint ist vielleicht nur der jüngere Löß, welcher
ungleichförmig über den die Hochterrasse überdeckenden Sandlöß und
Löß oder unmittelbar auf erstere übergreift. Weissermel5) nimmt für
Norddeutschland Auswehung der diluvialen Sande an, dementsprechend,
daß der Löß beim Rückzug des Eises gebildet wurde. Neuerdings
hat sich auch Keilhack6), allerdings nicht ohne Widerspruch, gegen
*) Die Vegetations Verhältnisse Mitteleuropas während der palaeolithischen
Zeiten. Naturwissenschafti. Wochenschrift. 1911, 787.
2) Die fossilen Pflanzenreste der glazialen Deltas bei Kaltbrunn (St. Gallen)
und deren Bedeutung für die Auffassung des Wesens der Eiszeit. Jahrb. Naturw.
Ges. St. Gallen für 1908—1909, 1—189. — Das Alter des schweizerischen Lößes.
Zeitschr. Naturh. Ges. Zürich, 1909, Bd. 54, 449—462.
3) Geologie von Baden, Berlin 1917, Bd. 2, 593.
4) Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstromes. Sitz.-
Ber. Heidelberger Akad. Wiss. Mathern.-naturw. Klasse, 1917, 5.
6) Bemerkung gegen den nachfolgenden Aufsatz von Keilhack. Z. D. G. G.
1920, Bd. 72, B. 163.
6) Das Rätsel der Lößbildung. Ebenda, 146—161. Gegenbemerkungen von
Weissermel und Zimmermann I, 161 — 167.
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