Über die Entstehung der lothringischen Lehme usw.
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Lehm abgesetzt wurde, hörte der Rheinlauf zu bestehen auf, es bildete
sich eine seeartige Erweiterung, wie sie heute der Bodensee darstellt.
Der in diesem abgesetzte Schlamm ist lößartig. Als nach der Trocken-
legung des Lößes der Rhein sein Wasser wieder in einem Strom ver-
einigte, bahnte er sich einen anderen Weg durch den inzwischen ver-
tieften Graben von Sierenz. Der Ostwestrhein hatte unterhalb Basel
zur Zeit des auf den Deckenschotter folgenden Lößes aufgehört zu
bestehen, der Südnordrhein ist nach dem Absatz des Lößes neu ent-
standen (S. 31,1}, 52). Entsprechend war zur Zeit der Entstehung des
jüngeren Lößes die Breusch aus der Rheinniederung zurückgewichen.
Die Annahme von Stauungen, erklärt die Absätze der sandigen
Lehme und der Lehme Lothringens und in einem Teil des Zaberner
Bruchfeldes, sie erklärt die Aufeinanderfolge von sandigen Flußablage-
rungen, sandigem Löß und Löß im Rheintal, läßt erkennen, warum der
Mensch während des Diluviums nur in bestimmten Zeiten im Rbeintal
leben konnte und gibt schließlich eine sehr einfache Erklärung für die
Richtungsänderung des Rheins in der Zeit zwischen der Ablagerung
des Sundgauschotters und des älteren Deckenschotters. Es wäre je-
doch ein Fehler, wenn man eine Anstauung des Wassers bis zu der
Höhe annehmen wollte, bis zu welcher die Lehme heute reichen, bei
Bettlach (im Gebiet des Blattes Volkensberg) bis 525 m. Zur Zeit
der Ablagerung der Schotter war ihr Gefälle, wie die Flußrichtung des
Rheins, eine ostwestliche. Heute ist es, nach Oberdorffer, nordwest-
lich, und es wird von ihm durch eine Senkung der tertiären Unterlage
im NW erklärt. Das Fallen verläuft in der Richtung des Illtales.
Mir scheint auf Blatt Dammerkirch nach denAufnahmen von Br. Förster
auch ein nördliches Fallen in Betracht zu kommen, neben einem SW-
NO-Streichen auch ein westöstliches. Am Rhein-Rhöne-Kanal geht in
den an den Sundgauschotter nördlich anschließenden gleichalten Vo-
gesenschottern die Fallrichtung in SO, weiter nördlich in O, die Streich-
richtung aus SW-NO in beinahe N über. In den Schottern macht
sich also eine Mulde bemerkbar, deren Mittellinie am Kanal WO- bis
SW-NO streicht und in die Fortsetzung des Tiefsten der Mulde von
Montböliard fällt. Der Sundgauschotter gehört also dem Flügel einer
Mulde an, die sich in ihrer Richtung in die im Eisgau und im Sund-
gau sowie südlich von beiden im Jura herrschende Richtung einfügt.
Bei diesen hat aber eine Heraushebung im Süden stattgefunden, und
man muß das gleiche für den Sundgauschotter annehmen. Nicht Sen-
kung im NW, sondern Heraushebung im S bis SO hat die schräge
Lage dieser Schotter bedingt. Sie hat auch die Tieferlegung der
Rheinstufen vom Sundgauschotter bis zur Niederterrasse und in dieser
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Lehm abgesetzt wurde, hörte der Rheinlauf zu bestehen auf, es bildete
sich eine seeartige Erweiterung, wie sie heute der Bodensee darstellt.
Der in diesem abgesetzte Schlamm ist lößartig. Als nach der Trocken-
legung des Lößes der Rhein sein Wasser wieder in einem Strom ver-
einigte, bahnte er sich einen anderen Weg durch den inzwischen ver-
tieften Graben von Sierenz. Der Ostwestrhein hatte unterhalb Basel
zur Zeit des auf den Deckenschotter folgenden Lößes aufgehört zu
bestehen, der Südnordrhein ist nach dem Absatz des Lößes neu ent-
standen (S. 31,1}, 52). Entsprechend war zur Zeit der Entstehung des
jüngeren Lößes die Breusch aus der Rheinniederung zurückgewichen.
Die Annahme von Stauungen, erklärt die Absätze der sandigen
Lehme und der Lehme Lothringens und in einem Teil des Zaberner
Bruchfeldes, sie erklärt die Aufeinanderfolge von sandigen Flußablage-
rungen, sandigem Löß und Löß im Rheintal, läßt erkennen, warum der
Mensch während des Diluviums nur in bestimmten Zeiten im Rbeintal
leben konnte und gibt schließlich eine sehr einfache Erklärung für die
Richtungsänderung des Rheins in der Zeit zwischen der Ablagerung
des Sundgauschotters und des älteren Deckenschotters. Es wäre je-
doch ein Fehler, wenn man eine Anstauung des Wassers bis zu der
Höhe annehmen wollte, bis zu welcher die Lehme heute reichen, bei
Bettlach (im Gebiet des Blattes Volkensberg) bis 525 m. Zur Zeit
der Ablagerung der Schotter war ihr Gefälle, wie die Flußrichtung des
Rheins, eine ostwestliche. Heute ist es, nach Oberdorffer, nordwest-
lich, und es wird von ihm durch eine Senkung der tertiären Unterlage
im NW erklärt. Das Fallen verläuft in der Richtung des Illtales.
Mir scheint auf Blatt Dammerkirch nach denAufnahmen von Br. Förster
auch ein nördliches Fallen in Betracht zu kommen, neben einem SW-
NO-Streichen auch ein westöstliches. Am Rhein-Rhöne-Kanal geht in
den an den Sundgauschotter nördlich anschließenden gleichalten Vo-
gesenschottern die Fallrichtung in SO, weiter nördlich in O, die Streich-
richtung aus SW-NO in beinahe N über. In den Schottern macht
sich also eine Mulde bemerkbar, deren Mittellinie am Kanal WO- bis
SW-NO streicht und in die Fortsetzung des Tiefsten der Mulde von
Montböliard fällt. Der Sundgauschotter gehört also dem Flügel einer
Mulde an, die sich in ihrer Richtung in die im Eisgau und im Sund-
gau sowie südlich von beiden im Jura herrschende Richtung einfügt.
Bei diesen hat aber eine Heraushebung im Süden stattgefunden, und
man muß das gleiche für den Sundgauschotter annehmen. Nicht Sen-
kung im NW, sondern Heraushebung im S bis SO hat die schräge
Lage dieser Schotter bedingt. Sie hat auch die Tieferlegung der
Rheinstufen vom Sundgauschotter bis zur Niederterrasse und in dieser