Über die Scbwimmbewegrmgen und die Siaiocysten der Gattung Pect.cn. 9
welche der Umkehrbewegung zugrunde liegen, so einfach und
klar, daß auch ohne direkte Beobachtung von Einzelheiten eine
recht weitgehende Analyse dieses Phänomens möglich ist. Da
es sich von selbst versteht, daß auch diese Bewegung wie die
vorigen auf dem Bückstoß des Wassers basiert, welches heim
Schließen der Schale aus dem Mantelraum gepreßt wird, so er-
gibt sich zunächst, daß der Wasserstrom die Schalen vorn ver-
lassen, und daß er senkrecht gegen die Unterlage gerichtet sein
muß (Wj). Man tut fast ein übriges, wenn man sich von der
Richtigkeit dieser Überlegung durch einen höchst einfachen
Versuch überzeugt. Zu diesem Zwecke setzt man das Pier,
wiederum die rechte Seite nach oben, auf eine niedrige Unter-
lage und läßt es mit dem Vorderrand der Schalen über diese
Unterlage vorragen. Bei der Umkehrbewegung werden alsdann
die Sand- und Schmutzpartikel, die den Boden des Aquariums
bedecken, von der Stelle unterhalb des vorragenden Muschel-
randes Weithin fortgeschleudert, was die Existenz des postu-
lierten Wasserstroms beweist. Ein derart gerichteter Wasser-
ström hat nun aber seinerseits eine ganz bestimmte Stellung
der uns wohlbekannten Mantelsäume zur notwendigen Voraus-
setzung. Er kann nämlich zweifellos nur dann zustande
kommen, wenn der rechte, diesmal obere Saum über den linken
vorragt, dessen Muskeln somit etwas stärker kontrahiert sein
müssen, wodurch ein schmaler, nach unten offener Spalt ent-
steht, durch welchen das Wasser entweichen kann. Obgleich
sich dieser Unterschied im Verhalten der beiden Mantelsäume
der direkten Beobachtung entzieht, kann an seiner Existenz
doch kein Zweifel sein, da es keine andere Möglichkeit gibt, die
Umkehrbewegung physikalisch zu erklären. Die Bewegung ist
indessen noch etwas komplizierter. Es kann nicht ganz ver-
mieden werden, daß ein kleiner Teil des Wassers hinten ent-
weicht (Wh), wie dies bei der normalen Schwimmbewegung der
Fall war; hierdurch erfährt die Muschel während der Um-
kehrung gleichzeitig eine Bewegung nach vorn (T, Fig. 4), was
zur Folge hat, daß sie nach der Umkehrung fast genau an der-
selben Stelle liegt, die sie vorher einnahm. Ein höchst eigentüm-
licher Effekt!
Die normale Schwimmbewegung wurde vorhin in etwas
vereinfachter Weise dargestellt, und nur die Komponente be-
trachtet, welche das Tier nach vorn führt. Jetzt, wo wir die
welche der Umkehrbewegung zugrunde liegen, so einfach und
klar, daß auch ohne direkte Beobachtung von Einzelheiten eine
recht weitgehende Analyse dieses Phänomens möglich ist. Da
es sich von selbst versteht, daß auch diese Bewegung wie die
vorigen auf dem Bückstoß des Wassers basiert, welches heim
Schließen der Schale aus dem Mantelraum gepreßt wird, so er-
gibt sich zunächst, daß der Wasserstrom die Schalen vorn ver-
lassen, und daß er senkrecht gegen die Unterlage gerichtet sein
muß (Wj). Man tut fast ein übriges, wenn man sich von der
Richtigkeit dieser Überlegung durch einen höchst einfachen
Versuch überzeugt. Zu diesem Zwecke setzt man das Pier,
wiederum die rechte Seite nach oben, auf eine niedrige Unter-
lage und läßt es mit dem Vorderrand der Schalen über diese
Unterlage vorragen. Bei der Umkehrbewegung werden alsdann
die Sand- und Schmutzpartikel, die den Boden des Aquariums
bedecken, von der Stelle unterhalb des vorragenden Muschel-
randes Weithin fortgeschleudert, was die Existenz des postu-
lierten Wasserstroms beweist. Ein derart gerichteter Wasser-
ström hat nun aber seinerseits eine ganz bestimmte Stellung
der uns wohlbekannten Mantelsäume zur notwendigen Voraus-
setzung. Er kann nämlich zweifellos nur dann zustande
kommen, wenn der rechte, diesmal obere Saum über den linken
vorragt, dessen Muskeln somit etwas stärker kontrahiert sein
müssen, wodurch ein schmaler, nach unten offener Spalt ent-
steht, durch welchen das Wasser entweichen kann. Obgleich
sich dieser Unterschied im Verhalten der beiden Mantelsäume
der direkten Beobachtung entzieht, kann an seiner Existenz
doch kein Zweifel sein, da es keine andere Möglichkeit gibt, die
Umkehrbewegung physikalisch zu erklären. Die Bewegung ist
indessen noch etwas komplizierter. Es kann nicht ganz ver-
mieden werden, daß ein kleiner Teil des Wassers hinten ent-
weicht (Wh), wie dies bei der normalen Schwimmbewegung der
Fall war; hierdurch erfährt die Muschel während der Um-
kehrung gleichzeitig eine Bewegung nach vorn (T, Fig. 4), was
zur Folge hat, daß sie nach der Umkehrung fast genau an der-
selben Stelle liegt, die sie vorher einnahm. Ein höchst eigentüm-
licher Effekt!
Die normale Schwimmbewegung wurde vorhin in etwas
vereinfachter Weise dargestellt, und nur die Komponente be-
trachtet, welche das Tier nach vorn führt. Jetzt, wo wir die