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Cohnheim, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1911, 31. Abhandlung): Über den Gaswechsel von Tieren mit glatter und quergestreifter Muskulatur — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37469#0003
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Im Jahre 1910 haben PLETNEW und iclU) über Versuche an
glatten Muskeln berichtet. Wir untersuchten damals den Gas-
wechsel der Muskulatur des Katzendünndarms hei ungefähr nor-
maler Bewegung und fanden, daß 100 g Muskeln in der Stunde
50—60 mg Sauerstoff verbrauchten und eine entsprechende Menge
von Kohlensäure produzierten. Die Magenmuskulatur, die wir
ebenfalls untersuchten, führt, stärkere Bewegungen aus, und ihr
Gaswechse] ist dementsprechend ungefähr doppelt so groß. Ich
habe nun versucht, in derselben Weise auch quer gestreifte
Muskeln, Skelettmuskeln, in bezug auf ihren Gaswechsel zu stu-
dieren. Die Schwierigkeit liegt hierbei nicht sowohl darin, den
Muskel in isoliertem Zustande arbeiten zu lassen, was ja beim
Kaltblüter, aber auch beim Warmblüter leicht möglich ist. Sie
liegt vielmehr darin, die richtige Innervation der Muskeln zu
erhalten. Bekanntlich liegen eine große Anzahl von Unter-
suchungen vor, in denen der Gaswechsel und der Energiewechsel
des Froschmuskels untersucht wurde, indessen waren diese
Muskeln immer von ihrem Zentrum abgetrennt und wir wissen
heute, insbesondere durch die Ausführungen von v. UEXKüLL^),
daß man unter solchen Umständen nicht mehr mit normalen
Verhältnissen rechnen kann. Vor allem ist es, wenn das Zentrum
entfernt ist, nicht möglich, zwischen Spannung und Verkürzung
zu unterscheiden; der in der Regel angewandte elektrische Reiz
auf den Nerven verändert sowohl die Länge wie die Spannung
des Muskels, während bei der natürlichen Innervation Länge und
Spannung unabhängig voneinander variieren können.
Ich habe daher folgendes versucht. Wie ich früher be-
schrieben habe, ist es hei dem Darm leicht möglich, Sauerstoff
in die Arterie einzuleiten und durch die Gefäße des Organs
0 O. CoHNHEiM und D. TLETNEW, ZeüscTn. /. 6.9,
06—107 (1910).
2) A. NoYONS und .1. v. UExnüLL, /. .56, 139 (1911).
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