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Franz Nissl:
WiNKLERS und PoTTERS Darstellung der Rinde des Rhinen-
cephals ist, ungenügend. Ich könnte mich daher in dieser Rc-
ziehung nicht auf das ausgezeichnete Tafelwerk berufen.
Es kann also nicht die Rede davon sein, daß die Fig. 28
die Verhältnisse in der ganzen regio insularis veranschaulicht.
Ich will an den Rüdem der area insularis, und zwar
an der Stelle, die der Taf. XI entspricht, lediglich zeigen, daß
auch hier ganz bedeutende Zellausfälle in den beiden innersten
Schichten, insbesondere im Claustrum, nachweisbar sind. Auch
beim Übergang in die Rinde des Rhinencephalon sieht man auf
den ersten Elick die enormen Zellausfälle in den tieferen
Schichten; ich bemerke aber, daß im Rhinencephalon die Ver-
hältnisse keineswegs immer so klar und durchaus nicht immer
qualitativ ebenso liegen wie in unserer Figur.
Die Orientierung ist an der Hand der Taf. XI und der einem
neugeborenen Tiere entnommenen Fig. 27 sehr einfach. Die
Capsula externa (Ce), das Putamen (Pu), das Claustrum und die
Fissura Rhinalis (F. Rh.) orientieren sofort. Zu allem Überfluß
habe ich noch die Ausdehnung des Schnittes nach der ventralen
Seite eigens bezeichnet. Im Gegensatz zu RnoDMANN^) kann ich
an dieser Stelle eine Schicht IV nicht erkennen.
Fig. 28 und 29 stammen von einem Tiere, dem am 4. August
1907, ungefähr 12 Stunden nach der Geburt, die eine Hemisphäre
isoliert wurde; am 12. Februar 1908 wurde es getötet.
Es ist sofort zu erkennen, daß Fig. 28 von dem operierten
Tiere stammt. Ich lasse hier die Frage unerörtert, ob das Clau-
strum zur lamina multiformis (VI) zu rechnen ist oder nicht.
Auf der nicht operierten Seite ist das Claustrum von der sich
an die Schicht V nach innen anschließenden Schicht VI
(lamina multiform. im engeren Sinne) nicht deutlich abzutrennen,
wenigstens nicht bei der schwachen Vergrößerung. Mit Hilfe
der Immersionslinse ist das unter Eerücksichtigung der Nerven-
zellenformen viel leichter möglich. Der Nervenfaserzug Ce' bei
W. und P. drückt sich nur in einer Lichtung der Zellen
so) BRODMANN, t. c., Seite 190. Ich hatte es indes für nicht unwahr-
scheinlich, daß diese Differenz zwischen BRODMANN und mir auf einem Über-
sehen bei der Korrektur beruht, indem an Stelle von „kaudale" orale hätte
stehen müssen und an Stelle von „orale" kaudale. Allerdings würde sich
nach BR. das Kaninchen in dieser Beziehung von anderen Tieren verschieden
verhalten.
Franz Nissl:
WiNKLERS und PoTTERS Darstellung der Rinde des Rhinen-
cephals ist, ungenügend. Ich könnte mich daher in dieser Rc-
ziehung nicht auf das ausgezeichnete Tafelwerk berufen.
Es kann also nicht die Rede davon sein, daß die Fig. 28
die Verhältnisse in der ganzen regio insularis veranschaulicht.
Ich will an den Rüdem der area insularis, und zwar
an der Stelle, die der Taf. XI entspricht, lediglich zeigen, daß
auch hier ganz bedeutende Zellausfälle in den beiden innersten
Schichten, insbesondere im Claustrum, nachweisbar sind. Auch
beim Übergang in die Rinde des Rhinencephalon sieht man auf
den ersten Elick die enormen Zellausfälle in den tieferen
Schichten; ich bemerke aber, daß im Rhinencephalon die Ver-
hältnisse keineswegs immer so klar und durchaus nicht immer
qualitativ ebenso liegen wie in unserer Figur.
Die Orientierung ist an der Hand der Taf. XI und der einem
neugeborenen Tiere entnommenen Fig. 27 sehr einfach. Die
Capsula externa (Ce), das Putamen (Pu), das Claustrum und die
Fissura Rhinalis (F. Rh.) orientieren sofort. Zu allem Überfluß
habe ich noch die Ausdehnung des Schnittes nach der ventralen
Seite eigens bezeichnet. Im Gegensatz zu RnoDMANN^) kann ich
an dieser Stelle eine Schicht IV nicht erkennen.
Fig. 28 und 29 stammen von einem Tiere, dem am 4. August
1907, ungefähr 12 Stunden nach der Geburt, die eine Hemisphäre
isoliert wurde; am 12. Februar 1908 wurde es getötet.
Es ist sofort zu erkennen, daß Fig. 28 von dem operierten
Tiere stammt. Ich lasse hier die Frage unerörtert, ob das Clau-
strum zur lamina multiformis (VI) zu rechnen ist oder nicht.
Auf der nicht operierten Seite ist das Claustrum von der sich
an die Schicht V nach innen anschließenden Schicht VI
(lamina multiform. im engeren Sinne) nicht deutlich abzutrennen,
wenigstens nicht bei der schwachen Vergrößerung. Mit Hilfe
der Immersionslinse ist das unter Eerücksichtigung der Nerven-
zellenformen viel leichter möglich. Der Nervenfaserzug Ce' bei
W. und P. drückt sich nur in einer Lichtung der Zellen
so) BRODMANN, t. c., Seite 190. Ich hatte es indes für nicht unwahr-
scheinlich, daß diese Differenz zwischen BRODMANN und mir auf einem Über-
sehen bei der Korrektur beruht, indem an Stelle von „kaudale" orale hätte
stehen müssen und an Stelle von „orale" kaudale. Allerdings würde sich
nach BR. das Kaninchen in dieser Beziehung von anderen Tieren verschieden
verhalten.