Zur Lehre der Lokalisation in der Großhirnrinde des Kaninchens. 63
minata, sowie vom Bulbus olfactorius. Ich habe zwar nach
diesen Richtungen hin eine große Anzahl von Versuchen gemacht,
hin aber dadurch in der Erkenntnis dieser Abhängigkeitsverhält-
nisse nicht viel weiter gekommen. Ein erheblicher Ted dieser
Gehirne ist allerdings noch nicht geschnitten.
Nur soviel sei erwähnt, daß ich bei Abtrennung eines bulbus
olfactorius, sowie bei Durchschneidung der vorderen Commissur
und hei der Abtrennung eines bulbus olfactorius -h Durch-
schneidung der vorderen Commissur einen Einfluß wenigstens
auf die Konvexitätsrinde nicht habe feststellen können. Ob
aber nicht Veränderungen in der Rinde des Rhinencephalon auf-
treten, lasse ich dahingestellt. Die Cytoarchitektonik dieses
Rindengebietes, die Zellmassen, die sich in den basalen Hemi-
sphärenteiien befinden, sind äußerst verwickelt und erfordern
noch ein sehr eingehendes Studium. Bevor ich nicht die Ver-
hältnisse der basalen Hemisphärenteile wirklich beherrsche, dürfte
es wohl richtiger sein, mit der Beurteilung der hier obwaltenden
Verhältnisse nach den genannten Eingriffen noch recht zurück-
haltend zu sein. Dahin gehört auch die Frage, welche böigen
die Zerstörung des Septum pellucidum u. dgl. nach sich zieht.
Zu den merkwürdigen Beobachtungen gehört der Umstand, daß
die Vernichtung der gewaltigen Fasernmassen der Commissura
fimbriac weder im Ammonshorn noch auch sonst irgendwelche
Zellen zu beeinflussen scheint (auch hier wieder mit der Reserve
ausgesprochen, daß ich über die Zellmassen der Hemisphären-
basis kein Urteil auszusprechen wage). Auf die Folgen der
Säulendegeneration werde ich im zweiten Teile zurückkommen.
Etwas eingehender habe ich mich mit den Folgen der Balken-
durchschneidung beschäftigt. Ich war bisher nicht im-
stande, irgendwelche greifbaren Ergebnisse nach der Durch-
schneidung des Balkens in der Rinde zu erkennen. Die Ergeb-
nisse nach Balkcndurchtrennung beim erwachsenen Tier stimmen
damit überein. Jedenfalls scheint mir der Versuch beim er-
wachsenen Tier aussichtsreicher zu sein. Wenn überhaupt
Zellveränderungen heim erwachsenen Tier nach diesem Eingriff
resultieren, so kann der Nachweis solcher nach meinen bis-
herigen Beobachtungen nur auf dem Wege der genauesten Ab-
suchung der Konvexitätsrinde mit der Immersionslinsc geliefert
werden, ein Weg, den ich bisher nur in unzulänglicher Weise
beschritten habe.
minata, sowie vom Bulbus olfactorius. Ich habe zwar nach
diesen Richtungen hin eine große Anzahl von Versuchen gemacht,
hin aber dadurch in der Erkenntnis dieser Abhängigkeitsverhält-
nisse nicht viel weiter gekommen. Ein erheblicher Ted dieser
Gehirne ist allerdings noch nicht geschnitten.
Nur soviel sei erwähnt, daß ich bei Abtrennung eines bulbus
olfactorius, sowie bei Durchschneidung der vorderen Commissur
und hei der Abtrennung eines bulbus olfactorius -h Durch-
schneidung der vorderen Commissur einen Einfluß wenigstens
auf die Konvexitätsrinde nicht habe feststellen können. Ob
aber nicht Veränderungen in der Rinde des Rhinencephalon auf-
treten, lasse ich dahingestellt. Die Cytoarchitektonik dieses
Rindengebietes, die Zellmassen, die sich in den basalen Hemi-
sphärenteiien befinden, sind äußerst verwickelt und erfordern
noch ein sehr eingehendes Studium. Bevor ich nicht die Ver-
hältnisse der basalen Hemisphärenteile wirklich beherrsche, dürfte
es wohl richtiger sein, mit der Beurteilung der hier obwaltenden
Verhältnisse nach den genannten Eingriffen noch recht zurück-
haltend zu sein. Dahin gehört auch die Frage, welche böigen
die Zerstörung des Septum pellucidum u. dgl. nach sich zieht.
Zu den merkwürdigen Beobachtungen gehört der Umstand, daß
die Vernichtung der gewaltigen Fasernmassen der Commissura
fimbriac weder im Ammonshorn noch auch sonst irgendwelche
Zellen zu beeinflussen scheint (auch hier wieder mit der Reserve
ausgesprochen, daß ich über die Zellmassen der Hemisphären-
basis kein Urteil auszusprechen wage). Auf die Folgen der
Säulendegeneration werde ich im zweiten Teile zurückkommen.
Etwas eingehender habe ich mich mit den Folgen der Balken-
durchschneidung beschäftigt. Ich war bisher nicht im-
stande, irgendwelche greifbaren Ergebnisse nach der Durch-
schneidung des Balkens in der Rinde zu erkennen. Die Ergeb-
nisse nach Balkcndurchtrennung beim erwachsenen Tier stimmen
damit überein. Jedenfalls scheint mir der Versuch beim er-
wachsenen Tier aussichtsreicher zu sein. Wenn überhaupt
Zellveränderungen heim erwachsenen Tier nach diesem Eingriff
resultieren, so kann der Nachweis solcher nach meinen bis-
herigen Beobachtungen nur auf dem Wege der genauesten Ab-
suchung der Konvexitätsrinde mit der Immersionslinsc geliefert
werden, ein Weg, den ich bisher nur in unzulänglicher Weise
beschritten habe.