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Caan, Albert; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1911, 5. Abhandlung): Über Radioaktivität menschlicher Organe — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37461#0006
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Albert Caan :

geringe Menge von radioaktiver Substanz, so daß der gefundene
Wert sich möglicherweise nofh innerhalb der Fehlergrenze be-
wegt hat.
Für die Untersuchung menschlicher Organe auf Radioak-
tivität war mit Rücksicht auf die geringen Spuren einer etwa
vorhandenen radioaktiven Substanz ein möglichst genaues Meß-
verfahren erforderlich. Es lag nahe, daß für diese Messungen die
ENGLER-SiEVEKiNG'sche Schüttelmethode, welche ich bei anderen
Untersuchungen stets mit bestem Erfolg verwandt hatte, nicht in
Betracht kommen konnte. Nach meinen Erfahrungen eignet sich
dieses leicht transportierbare und in der Ausführung der Messung
äußerst handliche Instrument nicht gerade für subtile Messungen,
da das starke Auftreten der induzierten Aktivität eine mehrfache
Korrektionsbeobachtung notwendig macht. Außerdem bedingt
nach BECKER^) die Verwendung des Blättchenelektroskops mit
seinen Mängeln (unregelmäßiger Gang, relativ geringe und mit
der Höhe der Aufladung stark wechselnde Empfindlichkeit) eine
große Zahl variabler Bestimmungsgrößen, welche das gesuchte
Endergebnis immer erst auf dem Wege von zum Teil umständ-
lichen Rechnungen gewinnen lassen. Es galt also, ein Meßin-
strument ausfindig zu machen, welches einerseits eine große
Empfindlichkeit zeigt und andrerseits in seinen Angaben nicht
durch induzierte Aktivität beeinflußt wird.
Diesen Anforderungen scheint das von der Firma GuYTHER und
TEGETMEYER in Braunschweig hergestellte BECKER'sche Emano-
meter zu genügen, ein Instrument, welches überdies jegliche
Berechnung zu umgehen gestattet und ohne Zeitmessung eine
direkte Ablesung des gesuchten Emanations- und Aktivitätsge-
haltes ermöglicht. Der neue Apparat ist sowohl zu Messungen
des Emanationsgehaltes von Wässern, wie auch zu allen sonst
in Frage kommenden Aktivitätsmessungen geeignet, und es
scheint, daß hierbei das zur Verwendung kommende Fadenelektro-
meter dem sonst benutzten Blattelektroskop gegenüber wesentliche
Vorteile bietet.
Die große Einfachheit des Meßverfahrens (die Benutzung
des Instruments setzt keinerlei wesentliche Schulung voraus) und
die Möglichkeit einer direkten Ablesung des gesuchten Endwerts
s) Ich möchte an dieser Stelle Herrn Gelieimrat Prof. LEXARD und Herrn
Professor AUGUST BECKER für die wertvollen Anregungen und die liebenswürdige
Überlassung des Instrumentes verbindlichst Dank sagen.
 
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