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Caan, Albert; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1911, 5. Abhandlung): Über Radioaktivität menschlicher Organe — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37461#0011
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Über Radioaktivität menschlicher Organe.

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Zwei besondere Eigenschaften des Emanometers erhöhen den
Wert des Instruments, die völlige Proportionalität zwischen Span-
nung und Fadenausschlag und die völlige Unabhängigkeit des
im Zerstreuungsraum meßbaren Leitungsstromes sowohl von der
Höhe der Spannung als der Zeit innerhalb der Dauer einer Mes-
sung. Diese letztere Eigenschaft stimmt in ihrer praktischen
Konsequenz überein mit dem Fehlen jeglichen Einflusses der
während einer Messung im Zerstreuungsraum auftretenden indu-
zierten Aktivität auf das Meßergebnis. Hierdurch gewinnen die
Messungen mit dem Emanometer gegenüber den Messungen mit
den älteren Instrumenten nicht nur an Einfachheit der Aus-
führung, sondern auch sehr wesentlich an Genauigkeit des Er-
gebnisses.
Einen kleinen Einfluß vermag die induzierte Aktivität da-
gegen auszuüben, falls sie schon vor Ausführung einer Messung
(von früheren Versuchen herrührend) in merklichem Betrag vor-
handen war, indem sie die Isolationsfähigkeit des Apparats er-
niedrigt. Ist nach Ausführung einer Messung einer stark aktiven
Flüssigkeit, etwa 1/2 Stunde verstrichen, so ist der Einfluß kaum
mehr von Bedeutung. Er ist auch sehr wesentlich abzu-
schwächen dadurch, daß die Innenelektrode des Zerstreuungs-
raums stets negativ aufgeladen wird (sofern der Stromanschluß
dies gestattet), so daß sich an ihr im wesentlichen die induzierte
Aktivität, absetzt, und daß man nach jeder Messung starker Ak-
tivitäten die Innenelektrode gegen eine andere auswechselt. Es
werden zu diesem Zweck dem Apparat mehrere solcher Elektroden
beigegeben. W0 es auf sehr genaue Bestimmungen ankommt,
und namentlich vor der Untersuchung schwacher Aktivitäten,
wird immerhin die vorherige und auch die nachherige Bestim-
mung des „Normaiverlustes" notwendig sein. Der Endwert, wird
durch Subtraktion des Durchschnittswertes der Normalverluste
von dem Messungswert erhalten. Zur Vergleichung der Endwerte
der einzelnen Organe habe ich stets die einstündigen Messungs-
werte auf 1 g Substanz umgerechnet.. Die angeführten Zahlen
bedeuten SkalenteiieW) Eine Messung wurde in etwa folgender
Weise ausgeführt (vgl. hierzu Abb. 2):
A. Bestimmung des Normalverlustes (15'^ 30', W oder
3^). Schließung des Schalters D (die Glühlampe glüht schwach),
12) 1 Skaienteil = 1,2 Vott. Einem Abfaii von 1 Skaienteii pro Stunde
entspricht eine Radiummenge von etwa 4,6 X 10 *i"g Radium pro 1 g Substanz.
 
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