Über Radioaktivität menschlicher Organe.
39
tier Magenschmerzen) getrunken hatte. Und damit dürfte der
Fall ja wahrscheinlich aufgeklärt sein. Er ist insofern für
diese Arbeit von Bedeutung, als er einen Beweis für die Auf-
speicherungsmöglichkeit irgend einer radioaktiven Substanz von
seiten menschlicher Organe liefert. Die Durchschnittsaktivität
der in Betracht kommenden Gehirne betrug 5 Skalenteile pro
Gramm veraschte Substanz untl Stunde, während die der Herzen
geringer war und in mehr als die Hälfte weit unterhalb der Fehler-
grenze lag. Ähnlich verhielt sich die Leber, deren Endwert in
ca. 50°/'o der Fälle oberhalb der Fehlergrenze lag. Zweimal wurde
Lungensubstanz geprüft und jedesmal eine relativ hohe Wertig-
keit gefunden (3,5 und 6,9 Skalenteile pro Gramm und Stunde),
während Nieren und Milz niemals den Grenzwert überschritten.
Bei der Betrachtung der Messungsergebnisse der einzelnen
Organe innerhalb eines und desselben Organismus und im Ver-
hältnis zueinander ist der große Vorsprung des Gehirnes vor den
übrigen Organen am auffälligsten. Nur in zwei Fällen (einmal
handelte es sich im Fall 2 um einen Menschen, dessen Organe
durchwegs inaktiv waren; in dem anderen (9. Falle) war der
Spannungsabfall der Lungensubstanz größer) war das Gehirn
hinter den anderen Organen zurückgeblieben. Herz und Leber
verhielten sich nahezu gleichmäßig zueinander: in neun Fällen
wurden Herz und Leber nebeneinander untersucht, wobei vier-
mal das Herz und fünfmal die Leber stärker radioaktiv war.
Lunge, Niere und Milz wurden je zweimal untersucht. Während
die beiden letzteren infolge ihrer äußerst geringen Radioaktivität,
von vornherein ausschieden, ergab der Lungenbefund ein über-
raschendes Ergebnis: in dem einen Falle überstieg er den Gehirn-
wert nahezu um die Hälfte, in dem andern Falle blieb er dicht
hinter ihm zurück, wobei weiter auffiel, daß sowohl der Wert
für das Herz wie für die Leber unterhalb der Fehlergrenze blieb.
Um! wenn nun auch die Erfahrung an der Hand dieser
wenigen. Fälle keine allzu große ist, so halte ich esi dennoch
für notwendig, auf einige Beobachtungen hinzuweisen, die viel-
leicht nur Zufälligkeiten und darum als Vermutungen zu be-
trachten sind, immerhin jedoch des Interesses nicht entbehren.
Es schien nämlich, als ob Alter, Beruf, Herkunft etc. der Indi-
viduen auf die Höhe der Radioaktivität nicht ganz ohne Einfluß
blieben.
Was zunächst das Aller betrifft, so richtete sich scheinbar
39
tier Magenschmerzen) getrunken hatte. Und damit dürfte der
Fall ja wahrscheinlich aufgeklärt sein. Er ist insofern für
diese Arbeit von Bedeutung, als er einen Beweis für die Auf-
speicherungsmöglichkeit irgend einer radioaktiven Substanz von
seiten menschlicher Organe liefert. Die Durchschnittsaktivität
der in Betracht kommenden Gehirne betrug 5 Skalenteile pro
Gramm veraschte Substanz untl Stunde, während die der Herzen
geringer war und in mehr als die Hälfte weit unterhalb der Fehler-
grenze lag. Ähnlich verhielt sich die Leber, deren Endwert in
ca. 50°/'o der Fälle oberhalb der Fehlergrenze lag. Zweimal wurde
Lungensubstanz geprüft und jedesmal eine relativ hohe Wertig-
keit gefunden (3,5 und 6,9 Skalenteile pro Gramm und Stunde),
während Nieren und Milz niemals den Grenzwert überschritten.
Bei der Betrachtung der Messungsergebnisse der einzelnen
Organe innerhalb eines und desselben Organismus und im Ver-
hältnis zueinander ist der große Vorsprung des Gehirnes vor den
übrigen Organen am auffälligsten. Nur in zwei Fällen (einmal
handelte es sich im Fall 2 um einen Menschen, dessen Organe
durchwegs inaktiv waren; in dem anderen (9. Falle) war der
Spannungsabfall der Lungensubstanz größer) war das Gehirn
hinter den anderen Organen zurückgeblieben. Herz und Leber
verhielten sich nahezu gleichmäßig zueinander: in neun Fällen
wurden Herz und Leber nebeneinander untersucht, wobei vier-
mal das Herz und fünfmal die Leber stärker radioaktiv war.
Lunge, Niere und Milz wurden je zweimal untersucht. Während
die beiden letzteren infolge ihrer äußerst geringen Radioaktivität,
von vornherein ausschieden, ergab der Lungenbefund ein über-
raschendes Ergebnis: in dem einen Falle überstieg er den Gehirn-
wert nahezu um die Hälfte, in dem andern Falle blieb er dicht
hinter ihm zurück, wobei weiter auffiel, daß sowohl der Wert
für das Herz wie für die Leber unterhalb der Fehlergrenze blieb.
Um! wenn nun auch die Erfahrung an der Hand dieser
wenigen. Fälle keine allzu große ist, so halte ich esi dennoch
für notwendig, auf einige Beobachtungen hinzuweisen, die viel-
leicht nur Zufälligkeiten und darum als Vermutungen zu be-
trachten sind, immerhin jedoch des Interesses nicht entbehren.
Es schien nämlich, als ob Alter, Beruf, Herkunft etc. der Indi-
viduen auf die Höhe der Radioaktivität nicht ganz ohne Einfluß
blieben.
Was zunächst das Aller betrifft, so richtete sich scheinbar