Metadaten

Meyerhof, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1912, 1. Abhandlung): Über den Energiewechsel von Bakterien: aus der medizinischen Klinik zu Heidelberg — Heidelberg, 1912

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37615#0023
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Über den Energiewechsel von Bakterien.

(B. 1) 15

Gefunden wurde z. B. in 0,5% Isobutylurethan für a, Aus-
gangsatmung: Verbrauch 0,171 ccm 02. Für a, Atmung nach der
Zeit t: 0,290 ccm 02. Für b, Atmung nach derselben Zeit, während
welcher sich die Bakterien in 0,5 o/o Isobutylurethan befanden,
log 0,290 — log 0,213

0,213 ccm 02. Die Hemmung beträgt

log 0,290 — log 0,171

* 100 °/o = 58°/o. Die Atmungshemmung betrug dagegen in gleicher
Konzentration a = 0,413 ccm 02 • ß, Atmung in 0,5 °/0 Isobutyl-

urethan 0,238 ccm 02

Da die Aus-

schläge nicht sehr groß sind, dürften diese Zahlen übrigens nur auf
etwa 5—10 °/0 genau sein.
Der Temperaturkoeffizient der Atmung wurde folgendermaßen
ermittelt. Ist die Atmung bei der Temperatur t°C = a, bei t —j— i -
{ a \U
a1? so ist der Temperaturkoeffizient k für 10° = ( — ] i ,n)

Tabelle III.

(Bezeichnungen wie bei I und II.)

No.
Temp.
Zeit
m
P
vol
t
ccm 02
pro 10 cm
Blut 02
k für 10°
j f
29,0°
1 h
6,1
120,5
30,7
16°
0,350
0.573
j> 2,64
1 \
37,8°
1 h
6,25
22,5
39,3
16°
0,840
1,345
" !
18,3°
29,0°
50 Min.
50 Min.
6,1
6,15
32
109,5
30,7
28,6
18°
18°
0,093
0,297
0,152
0,483
| 2,96

Ist der Temperaturkoeffizient für 10° = 2,64, so beträgt
die Atmungszunahme pro 0,1° 1,0%; bei 2,96 pro 10° beträgt sie
für 0,1° 1,1 o/o.
Wie oben angegeben, wurde wegen der schwankenden Re-
sultate der Versuche zur Sauerstofftitration nach Winkler über-
gegangen. Um das Milieu für die Parallelversuche ganz gleich
zu gestalten, und andererseits für die Wärmeexperimente einen
genügenden Sauerstoffvorrat zur Verfügung zu haben, wurde auch
für die Sauerstoffbestimmungen nicht luftgesättigtes, sondern, bei
der Versuchstemperatur, annähernd sauerstoffgesättigtes Wasser

u) Vgl. Pflügers Areh. 145 (1912).
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften