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Meyerhof, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1912, 1. Abhandlung): Über den Energiewechsel von Bakterien: aus der medizinischen Klinik zu Heidelberg — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37615#0025
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Tiber den Energiewechsel von Bakterien.

(B. 1) 17

stoff durcl) das Rewargefäß geleitet, schon um das Milieu dadurch
gegen den Sa uershdfhestimimungs versuch nicht zu verändern;
gelegentlich geschah es aber hei anderen Versuchen, auch während
die Temperatur verfolgt wurde, da frühere Kontrollen ergeben
hatten, daß bei Einhaltung gewisser Kau leien dies ohne erkenn-
bare Fehler geschehen kann.13)
Für die WiNKLER-Titration diente anfangs n/25, später
n/50 Natriumthiosulfat, dessen genauer Titer fast täglich gegen
n/10 Kaliiiinbichromat gestellt wurde. Außerdem wurde zur Kon-
trolle der Titer auf luftgesättigtes destilliertes Wasser von be-
kannter Temperatur gestellt und mit der Absorptionstabelle von
Winkler (Landolt-Börnstein, S. 605) verglichen. Er stimmte
genau mit dem anderen überein. Die WiNKLER-Titration mußte
bei Gegenwart, von jodbindender organischer Substanz ausge-
führt werden. In 1 o/0 Peptonlösung und in reiner Bouillon ist
die Jodbindung so stark, daß' eine Titration große Fehler gibt.
Deshalb wurde der Bouillonzusatz zur Nährlösung soweit als
möglich (5o/o) beschränkt. Unter diesen Umständen verschwinden
nur 0,2 ccm n/50 Natriumthiosulfat, bei reichlicher Bakterien-
menge bis 0,4 ccm (.Todkontrollen). Dieser geringe Fehler fällt
aber dadurch heraus, daß die gleiche Jodbindung ebenfalls in
der Vorkontrolle stattfindet. Doch muß in allen Fällen, um einen
konstanten Umschlagspunkt der Jodstärkelösung zu erzielen, sehr
stark ungesäuert werden; statt der üblichen 3 cdm wurde 10 ccm
rauchende Salzsäure zugefügt und stets noch 3—5 ccm beim
Umgießen nachgespült. Selbst so ging der Niederschlag nur
langsam, und meist nicht absolut vollständig in lösung. Ange-
sichts dieser zahlreichen Schwierigkeiten ist die Übereinstimmung
der Resultate als sehr gut anzusehen. In der folgenden Tabelle
sind die Ablesungen der Bürette unter Berücksichtigung der zuge-
fügten Reagontien auf das Volumen der Versuchsflaschen umge-
rechnef, multipliziert mit dem Titer der Natriumthiosulfatlösung,
und der Sauerstoffverbrauch in mg Sauerstoff ausgerechnet.

13j Pflügers Arch. 74ö (1912).

Sitzungsberichte der Heidelb. Akademie, roath.-natunv. Kl. 1912. B. 1.
 
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