Zur Physiologie der Nierensekretion.
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Dafür ist die Station seit den Zeiten von Karl Vogt für die
Reichhaltigkeit des pelagischen Materials berühmt, und auch ich
erhielt die Heteropoden in hinreichender Menge. Der Aufent-
halt in Villefranche wurde mir durch eine Zuwendung der medi-
zinischen Fakultät Heidelberg aus der Walter-Erb-Stiftung
ermöglicht, wofür ich auch an dieser Stelle meinen verbind-
lichsten Dank sage.
Die Heteropoden sind große, frei schwimmende Nackt-
schnecken, die sich, wie die meisten pelagischen Tiere, durch'
ihre Durchsichtigkeit auszeichnen. Bei ihnen ist die Durch-
sichtigkeit trotz ihres komplizierten Baues so vollkommen, wie
etwa bei den brechenden Medien des Auges, und man sieht die
Tiere im Seewasser zunächst kaum. Undurchsichtig sind nur
die ziemlich großen Augen und der von einer derben irisierenden
Hülle umgebene Nucleus am hinteren Körperende, der der Leher-
oder Mitteldarmdrüse der anderen Mollusken entspricht. Die
Anatomie der auffallenden Tiere ist oft untersucht worden. Ich
nenne nur Leuckart8), Boll9), Huxley10) und vor allem die
berühmte Untersuchung von Gegenbaur.11) Physiologisch ist
dagegen wenig mit ihnen gearbeitet worden. Tschachotin12) hat
die Abhängigkeit der Bewegungen und des Tonus der Tiere von
der Statocyste untersucht, Rywosch13) das Herz.
Pterotrachea ist walzenförmig, etwa 15—20 cm lang und reich-
lich daumendick. Das vordere Körperende ist verschmälert und
in einen langen, sehr beweglichen Rüssel ausgezogen ; die Fischer
nennen die Tiere recht treffend See-Elefanten. Der Rüssel trägt
an seiner Spitze einen sehr kräftigen und vollkommenen Kau-
apparat, von ihm aus läuft der Darmkanal als ein gleichmäßig
weites Rohr durch Rüssel und Körper bis zu dem oben erwähnten
undurchsichtigen Nucleus. In ihn tritt der Darm ein, am anderen
Ende des Nucleus liegt der After. Der Darm läuft, nur durch
wenige Aufhängefäden befestigt, frei durch die Leibeshöhle und
ist in ihr sehr beweglich.
8) R. Leuckart, Leuckarts zoologische Untersuchungen, Heft 3, S. 1
(1854).
9) F. Boll, Arch. f. mikrosk. Anatomie, Bd. 5, Supplementheft.
10) P. K. Huxley, Philos. Transakt., 1853, I, S. 29.
11) C. Gegenbaur, Untersuch, über die Pleropoden und Heteropoden,
Leipzig (1855).
12) S. Tschachotin, Zeitsehr. f. miss. Zoologie, 90, 343 (1908).
13) D. Rywosch, Pflügers Arch., 109, S. 355 (1905).
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Dafür ist die Station seit den Zeiten von Karl Vogt für die
Reichhaltigkeit des pelagischen Materials berühmt, und auch ich
erhielt die Heteropoden in hinreichender Menge. Der Aufent-
halt in Villefranche wurde mir durch eine Zuwendung der medi-
zinischen Fakultät Heidelberg aus der Walter-Erb-Stiftung
ermöglicht, wofür ich auch an dieser Stelle meinen verbind-
lichsten Dank sage.
Die Heteropoden sind große, frei schwimmende Nackt-
schnecken, die sich, wie die meisten pelagischen Tiere, durch'
ihre Durchsichtigkeit auszeichnen. Bei ihnen ist die Durch-
sichtigkeit trotz ihres komplizierten Baues so vollkommen, wie
etwa bei den brechenden Medien des Auges, und man sieht die
Tiere im Seewasser zunächst kaum. Undurchsichtig sind nur
die ziemlich großen Augen und der von einer derben irisierenden
Hülle umgebene Nucleus am hinteren Körperende, der der Leher-
oder Mitteldarmdrüse der anderen Mollusken entspricht. Die
Anatomie der auffallenden Tiere ist oft untersucht worden. Ich
nenne nur Leuckart8), Boll9), Huxley10) und vor allem die
berühmte Untersuchung von Gegenbaur.11) Physiologisch ist
dagegen wenig mit ihnen gearbeitet worden. Tschachotin12) hat
die Abhängigkeit der Bewegungen und des Tonus der Tiere von
der Statocyste untersucht, Rywosch13) das Herz.
Pterotrachea ist walzenförmig, etwa 15—20 cm lang und reich-
lich daumendick. Das vordere Körperende ist verschmälert und
in einen langen, sehr beweglichen Rüssel ausgezogen ; die Fischer
nennen die Tiere recht treffend See-Elefanten. Der Rüssel trägt
an seiner Spitze einen sehr kräftigen und vollkommenen Kau-
apparat, von ihm aus läuft der Darmkanal als ein gleichmäßig
weites Rohr durch Rüssel und Körper bis zu dem oben erwähnten
undurchsichtigen Nucleus. In ihn tritt der Darm ein, am anderen
Ende des Nucleus liegt der After. Der Darm läuft, nur durch
wenige Aufhängefäden befestigt, frei durch die Leibeshöhle und
ist in ihr sehr beweglich.
8) R. Leuckart, Leuckarts zoologische Untersuchungen, Heft 3, S. 1
(1854).
9) F. Boll, Arch. f. mikrosk. Anatomie, Bd. 5, Supplementheft.
10) P. K. Huxley, Philos. Transakt., 1853, I, S. 29.
11) C. Gegenbaur, Untersuch, über die Pleropoden und Heteropoden,
Leipzig (1855).
12) S. Tschachotin, Zeitsehr. f. miss. Zoologie, 90, 343 (1908).
13) D. Rywosch, Pflügers Arch., 109, S. 355 (1905).