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Escher, Heinrich Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1912, 8. Abhandlung): Über den Farbstoff des Corpus luteum: aus dem chemischen Laboratorium der Eidg. Techn. Hochschule Zürich — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37622#0004
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4 (B. 8)

Heinr. H. Escher:

Ad. Lieben8) zogen luftgetrocknete Corpora lutea von Kühen mit
Äther aus und beobachteten in dem eingeengten Extrakt glitzernde,
rote, dichroitische Kriställchen. Die Trennung von den farblosen
Begleitern führten sie teils mit Alkohol, meist aber durch mehr-
stündiges Verseifen mit kochender Kalilauge und folgendes Ver-
dünnen mit Wasser aus. Die so abgeschiedenen glänzenden rhom-
bischen Täfelchen lösten sich in Benzin mit gelber, in Äther mit
goldgelber, in Chloroform mit tiefgelber Farbe und „mit größter
Leichtigkeit in Schwefelkohlenstoff unter Bildung einer intensiv
roten Lösung“ („con massima facilitä nel solforo di carhonio
producendo . . . una soluzione intensamente rossa“). Das Pig-
ment konnte bis viermal aus verschiedenen Lösungsmitteln um-
kristallisiert werden, und die erhaltenen Kristallformen (siehe
Tafel) entsprechen durchaus den von Willstätter und Mieg9)
beschriebenen: „häufig eingekerbten vierseitigen Blättchen“. Die
Verfasser beschreiben die intensive Blaufärbung mit konzentrierter
Schwefelsäure, das Ausbleichen an der Luft und halten die neue
Substanz, für welche sie den Namen Luteo-Haernatoidin oder
Haemolutein in Vorschlag bringen, „ebensosehr verschieden von
Haematoidin wie von Bilirubin . . ., sei nun das Haematoidin
(von Virchow und Robin) identisch oder nicht identisch mit
dem Bilirubin von Staedeler“ („differente tanto della ema-
toidina, quanto della bilirubina . . . sia poi rematoidina [di
Virchow e Robin] identica o non identica colla bilirubina di
Staedeler“).
Eine eingehende Beschreibung des gleichen Pigmentes lieferte
F. Holm10) als Mitarbeiter von CL Staedeler im Laboratorium
des Zürcher Polytechnikums (Sommer 1866). Er extrahierte zer-

8) Giornale di seienze naturali ed economiche, - Palermo, Bd. 2, S. 258
(1866); abgekürzt : Zeüschr. /. Chemie (Beilstein, Fittig, Hübner), Bd. 4,
S. 645 (1868). Obwohl die Publikation im „Giornale“ die Arbeit von Holm
eingehend würdigt, also erst nach dieser letzteren Veröffentlichung er-
schienen sein muß, heißt es S. 271 in der Anmerkung: „Schon im Sep-
tember 1865 zeigte der eine von uns den Herren Schiff, Schrön, Mante-
gazza, Insani und Bellini, welche sich vorübergehend in Palermo aufhielten,
die genannten roten Krislalle als neuen, in Äther löslichein Körper“ („Gia nel
settembre 1865 l’uno di noi mostrava ai signori S., S., M., I. e B., che si
trovano di passaggio a Palermo, i detti cristalli rossi come nuovo corpo
solubile nell’ etere“).
9) 1. c., S. 16 u. Fig. II, S. 18.
10) Journal f. prallt. Chemie, Bd. 100, S. 142 (1867).
 
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