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Escher, Heinrich Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1912, 8. Abhandlung): Über den Farbstoff des Corpus luteum: aus dem chemischen Laboratorium der Eidg. Techn. Hochschule Zürich — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37622#0003
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Juinige Forscher1) haben schon seit längerer Zeit die gelben
Pflanzenpigmente gemäß ihrer verschiedenen Löslichkeit gegen-
über einer Alkohol-Benzinmischung in zwei Gruppen zu ordnen
versucht. Aber erst R. Willstätter und W. Mieg2 * *) isolierten
unter den Begleitern des Chlorophylls Vertreter beider Gruppen
und analysierten sie in reinem Zustande: den rotorangen Benzin-
leichterlöslichen Kohlenwasserstoff Carotin, für den sie die
Formel Cd0H5G begründeten, und das gelbe A lkoJiol-lei chte r 1 ö sh che
sauerstoffhaltige Xanthophyll (CioHscOo). R. Willstätter und
H. H. Escher8) beschrieben dann ein isomeres des Carotins, den
Tomatenfarbstoff Ly copin .als weiteres Glied der Kohlenwasser-
stoffgruppe und stellten auch für dieses die Zusammensetzung
C40Hög fest.
Unter den ähnlichen gelben tierischen Pigmenten wurde als
erstes das Lut ein, der Farbstoff des Hühner-Eidotters von
R. Willstätter und H. H. Escher*) rein dargestellt und ana-
lysiert. Sie zeigten, daß nach der Entmischüngsmethode von
Stokes5), Kraus6) und Sorby7) das Lutein sich als Glied der
Gruppe von Alkohol-löslicheren Xanthophyllen erweist, ln der-
selben Arbeit wurde auch schon angedeutet, daß der Farbstoff
des Corpus luteum gemäß dieser Reaktion ein Vertreter der
Benzin-leichterlöslichen Kohlenwasserstoffe sei.
Kristalle dieses Pigmentes sind schon von mehr als 40 Jahren,
und zwar etwa zu gleicher Zeit in zwei verschiedenen Labo-
ratorien, beobachtet und beschrieben worden. G. Piccolo und
G J. Borodin, N. A. Monteverde, A. Tschirch u. M. Tswett.
2) Ann. d. Chemie, Bd. 355, S. 1 (1907).
s) Zeitschr. f. physiolog. Chmiie, Bd. 64, S. 47 (1910).
G Ebenda, Bd. 76, S. 214 (1912).
G (Der Entdecker der Methode) Journ. Chem. Soc., Bd. 17, S. 311
(1864). Siehe dazu R. Willstätter u. M. Isler, Ann. d. Chemie, Bd. 390,
S. 276.
6) Stuttgart b. Schweizerhart (1872).
G Proc. Roy. Soc., Bd. 21, S. 442 (1873).
 
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