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Escher, Heinrich Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1912, 8. Abhandlung): Über den Farbstoff des Corpus luteum: aus dem chemischen Laboratorium der Eidg. Techn. Hochschule Zürich — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37622#0008
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8 (B. 8)

Heinr. H. Escher:

Flimmern der anschließenden Kristalle, welche hier in den
dunkeln Mutterlaugen käfergrüne Reflexe zeigen. Nach mehr-
tägigem Stehen konnte man die granatroten, oft 1—2 mm großen,
derben, Wetzstein- und rautenförmigen Kristalle isolieren und
mit einer Mischung von 1 Vol. Petroläther mit 1 Vol. absolutem
Äthylalkohol die Reste farbloser Begleiter und eventuell braunen
Öles abspülen.
Aus 146 kg (ca, 10000 Stück) Ovarien wurden so — nach
Verarbeitung aller Mutterlaugen — insgesamt 0,45 g Kohlen-
wasserstoff, also aus 1 kg ca. 0,0031 g, erhalten. Ein kleiner Ver-
such ganz auserlesener und in reinem COprozentigem Sprit
konservierter Eierstöcke ergab jedoch pro 1 kg die sicher noch
zu übertreffende Ausbeute von 0,006 g reinstem Rohprodukt,
und dies ist wahrscheinlich wiederum nur ein kleiner Teil des
in frischen Ovarien enthaltenen Carotins. Ein Farbstoff der
Xanthophyllgruppe wurde nie beobachtet, sondern es lieferten
alle, auch die rein alkoholischen Extrakte, nach systematischer
Entmischung zwischen Holzgeist-Petroläther nur rein ober-
schichtiges Pigment.
Reinigung und Analyse.
Das Rohprodukt des Ovarienpigmentes war sehr rein. Die
Kristalle zeigten unter dem Mikroskop nur eine ganz geringe
Beimischung farbloser Substanz, und auch der Schmelzpunkt
lag nur wenige Grad tiefer als bei den reinsten Präparaten. Zu
einer orientierenden Analyse wurde dasselbe durch Umkristalli-
sieren aus Alkohol, dann durch Umscheiden aus Schwefelkohlen-
stoff mit Alkohol und endlich durch Umkristallisieren aus Petrol-
äther gereinigt (Präparat I). Auch ein weiteres Umkristallisieren
dieser Probe aus Äther war von keinem Einfluß mehr auf den
Schmelzpunkt.
Für die maßgebenden Analysen brachte ich jedoch — der ge-
ringen Menge vorhandener Substanz wegen — nur die Reinigung
durch Schwefelkohlenstoff-Alkohol und danach Umkristallisation
aus Petroläther zur Anwendung (Präparat II).
0,19 g Rohprodukt wurden in einer kleinen Menge Schwefel-
kohlenstoff gelöst, filtriert und mit einem Überschuß an absolutem
Alkohol gefällt. Im Verlaufe einer Minute schon erschienen die
ersten feurig blitzenden Spieße, und durch Umrühren wurde die
anfänglich dunkelpurpurne Lösung im Nu erfüllt von golden
 
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