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Heinr. H. Escher:
luteum“ benannt werden, genau so, wie die Bezeichnung: „Ca-
rotin aus Karotten“, „Carotin aus Blättern“ besteht. Der historisch
vielleicht zu rechtfertigende Name von Piccolo und Lieben14),
„Luteo-Haematoidin“ oder „Haemolutein“, dürfte als zu schwer-
fällig dahinfallen, und die Bezeichnung „Lutein“ ist für das
erste rein zur Analyse gebrachte Individuum der Luteine tierischer
Herkunft — das Pigment des Dotters im Hühnerei — in der Arbeit
von B. Willstätter und H. Ii. Escher15) schon in Anspruch
genommen.
Isolierung.
Leider mußte von einer Verarbeitung frischen Materiales
aus praktischen Gründen abgesehen werden; doch darf man
wohl bei der relativen Indifferenz dieses Pigmentes eine Identität
des im lebenden Gewebe vorhandenen mit dem aus konservierten
Ovarien gewonnenen Kohlenwasserstoffe annehmen. Beim Ein-
legen frischer Ovarien in Alkohol oder Formalin beobachtet man
nämlich, wie der Blutfarbstoff schon nach mehr oder weniger
kurzer Zeit ausblaßt, während die leuchtend gelbe oder rote
Färbung der Corpora lutea noch viele Monate lang bestehen
bleibt.
Die Extraktion des Pigmentes erfolgte mit Petroläther hei
gewöhnlicher Temperatur, nachdem das Fleisch mit hochpro-
zentigem Alkohol entwässert worden war. Der mit Alkohol ge-
waschene Extrakt wurde dann bei niederer Temperatur ein-
geengt, und nach Fällung des Hauptteiles der farblosen Begleiter
kristallisierte der Kohlenwasserstoff aus dem Filtrate direkt in
derben, leicht zu isolierenden Kriställchen aus. Die Gewinnung
und Verarbeitung der Ovarien wurde folgendermaßen vorge-
nommen :
Während der kälteren Jahreszeit ließ ich in sieben größeren
Schlachthöfen10) mehr oder weniger auserlesene Ovarien von
Rindern und Kühen in Korbflaschen sammeln, welche mit
14) 1. c., S. 272.
15) 1. c., S. 217.
10) Hierbei wurde ich freundlich unterstützt von den Herren : Dr.
F. Fritz, Dr. Schellenberg u. Dr. Schwarz, Zürich ; Dr. Unger, Basel ; Dr.
F. Meyer, Cöln ; Dir. Ehrhardt, Essen a. Rh. ; Dir. Berdel, Frankfurt a. M. ;
Dir. Seyderhelm u. Insp. Möckle, Straßburg; Vet.-Amts.-Insp. Himmelbauer
u. Tierarzt Holzinger, Wien.
Heinr. H. Escher:
luteum“ benannt werden, genau so, wie die Bezeichnung: „Ca-
rotin aus Karotten“, „Carotin aus Blättern“ besteht. Der historisch
vielleicht zu rechtfertigende Name von Piccolo und Lieben14),
„Luteo-Haematoidin“ oder „Haemolutein“, dürfte als zu schwer-
fällig dahinfallen, und die Bezeichnung „Lutein“ ist für das
erste rein zur Analyse gebrachte Individuum der Luteine tierischer
Herkunft — das Pigment des Dotters im Hühnerei — in der Arbeit
von B. Willstätter und H. Ii. Escher15) schon in Anspruch
genommen.
Isolierung.
Leider mußte von einer Verarbeitung frischen Materiales
aus praktischen Gründen abgesehen werden; doch darf man
wohl bei der relativen Indifferenz dieses Pigmentes eine Identität
des im lebenden Gewebe vorhandenen mit dem aus konservierten
Ovarien gewonnenen Kohlenwasserstoffe annehmen. Beim Ein-
legen frischer Ovarien in Alkohol oder Formalin beobachtet man
nämlich, wie der Blutfarbstoff schon nach mehr oder weniger
kurzer Zeit ausblaßt, während die leuchtend gelbe oder rote
Färbung der Corpora lutea noch viele Monate lang bestehen
bleibt.
Die Extraktion des Pigmentes erfolgte mit Petroläther hei
gewöhnlicher Temperatur, nachdem das Fleisch mit hochpro-
zentigem Alkohol entwässert worden war. Der mit Alkohol ge-
waschene Extrakt wurde dann bei niederer Temperatur ein-
geengt, und nach Fällung des Hauptteiles der farblosen Begleiter
kristallisierte der Kohlenwasserstoff aus dem Filtrate direkt in
derben, leicht zu isolierenden Kriställchen aus. Die Gewinnung
und Verarbeitung der Ovarien wurde folgendermaßen vorge-
nommen :
Während der kälteren Jahreszeit ließ ich in sieben größeren
Schlachthöfen10) mehr oder weniger auserlesene Ovarien von
Rindern und Kühen in Korbflaschen sammeln, welche mit
14) 1. c., S. 272.
15) 1. c., S. 217.
10) Hierbei wurde ich freundlich unterstützt von den Herren : Dr.
F. Fritz, Dr. Schellenberg u. Dr. Schwarz, Zürich ; Dr. Unger, Basel ; Dr.
F. Meyer, Cöln ; Dir. Ehrhardt, Essen a. Rh. ; Dir. Berdel, Frankfurt a. M. ;
Dir. Seyderhelm u. Insp. Möckle, Straßburg; Vet.-Amts.-Insp. Himmelbauer
u. Tierarzt Holzinger, Wien.