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Ranke, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1913, 3. Abhandlung): Neue Kenntnisse und Anschauungen von dem mesenchymalen Synzytium und seinen Differenzierungsprodukten unter normalen und pathologischen Bedingungen: gewonnen mittels der Tanninsilbermethode von N. Achúcarro — Heidelberg, 1913

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37626#0011
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Neue Kenntnisse u. Anschauungen von dem mesenchymalen Synzytium. (B. 3) 11
Die Anwendbarkeit dieser Methode konnte insofern
wesentlich erweitert werden, als sich herausstellte, daß sich
mit ihr die Bestandteile des mesenchymalen Bindegewebes
nicht nur in Gefrierschnitten, sondern in beliebig gehärteten
und in Paraffin oder Zelloidin eingebetteten Gewebsteilen
darstellen lassen. Nicht geeignet scheinen nur Fixierungs-
flüssigkeiten zu sein, welche Metallsalze (speziell Chro-
mate) enthalten; gute Resultate geben dagegen 96% Al-
kohol, 10% Formol, Keyserlingsche Flüssigkeit. Besonders
brauchbar erwiesen sich Zelloidinschnitte, die sich seit
Jahren in SOprozentigem Alkohol in verkorkten Gläsern be-
fanden, deren Alkohol durch (Tannin enthaltende) Bestand-
teile gelblich gefärbt war. Auf Grund dieser Erfahrung,
legen wir frische Schnitte oder Teile von Schnittserien,
welche nach der Methode Achücarros behandelt werden
sollen, in 80prozentigen Alkohol, dem einige Korkteile bei-
gefügt sind. Derartige Schnitte kommen durch Brunnen-
wasser auf 8—12 Stunden in 10% Formol (längerer Auf-
enthalt schadet nichts), werden kurz gewässert, dann in
konzentrierter wässeriger Tanninlösung1) bei 50° einige
Minuten bis mehrere Stunden (die Dauer scheint fast ganz
belanglos zu sein) gebeizt, werden so lange in destilliertem
Wasser geschwenkt, bis sie den letzten Rest des Tannins
abgegeben haben (vollkommen undurchsichtig geworden
sind), und dann in der (immer nur für einen Schnitt
brauchbaren AcHÜCARRO’schen Silberlösung2) mit einer
Glasnadel so lange in beständiger Bewegung gehalten, daß
sie bis zu einem gewissen (für verschiedene Organe und
verschiedenartige pathologische Prozesse differenten) Grade
gebräunt sind. Darauf kommen sie direkt (ohne vorheriges
Auswaschen) in das reduzierende Formol von 10%. Je
nach Bedarf läßt sich dann eine Kern- oder Protoplasma-
färbung anschließen; als besonders brauchbar erwies sich
für beide Zwecke die Eosinthionin-Methylenazur-Behand-
lung (37).
Bei der Benutzung der (in der erwähnten AYeise modifi-
zierten) Methode Achücarros ging ich aus vom Studium des
Zentralnervensystems. Es ließen sich hier die Normal-
befunde Helds (18) und Snessarews (46, 47) vom kornpli-
Ö Wichtig ist die Art des Tannins. Das zu 50°/0 in Wasser lösliche
„acid. tannic. leviss. puriss.“ MERCKS Phannacopoe V) tut ausgezeichnete
Dienste, das schwerer lösliche Tannin der älteren Phannacopoe dagegen gibt
ganz ungleichwertige Resultate.
2) Ich nehme ca. 12 Tropfen ammoniakal. Silberlösung auf 20 ccm Wasser.
 
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