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Ranke, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1913, 3. Abhandlung): Neue Kenntnisse und Anschauungen von dem mesenchymalen Synzytium und seinen Differenzierungsprodukten unter normalen und pathologischen Bedingungen: gewonnen mittels der Tanninsilbermethode von N. Achúcarro — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37626#0020
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20 (B. 3)

0. Ranke:

protoplasmaarmer Wand die Fibrillen einen parallelen oder leicht
spiraligen Verlauf einschlagen.
Ganz dieselben Beziehungen zwischen Kern, Protoplasma und
diesem eingelagerten Silberfibrillen zeigt die Kaumuskulatur und
in besonders deutlicher Weise die Zungenmu'skulatur. In
diese]1 ist das Bindegewebe besonders reich an Kernen, Proto-
plasma und Fasern; letztere ordnen sich um die einzelnem
Muskelfasern derart, daß sie auf weitere Strecken der Faser
parallel oder in ganz langsamer Krümmung spiralig um die Faser
herum verlaufen; an Stellen, wo die Muskelfasern quer getroffen
sind, kommt so eine zierliche Radiärfigur (durch die nur eine
kurze Strecke im Präparate verlaufenden Silberfasern) um die
Muskelfaser zustande. In diesen von Fibrillen besetzten Sar-
kolemmstrukturen, welche eine Protoplasmakörnung nicht (oder
doch nicht sicher) erkennen lassen, sind nur ganz vereinzelte
Kerne zu bilden.
Ein besonderes Interesse bietet im Auge der Glaskörper
dar. Hier finden sich Ouer- und Schrägschnitte der Arteria
hyaloidea, deren äußere Wand in ein zartes, feinkörniges Netz
übergeht. Auch dieses Netz ist überaus reich an Silberfasern,
die freilich schwächer (in bräunlichem Farbtone) imprägniert
sind als die Fasern der bisher erwähnten Bindegewebspartiem
und sich durch ihre besondere Feinheit und dadurch auszeichnen,
daß sie sich nirgends zu Bündeln Zusammenlegen.
Recht schwierig sind die Strukturverhältnisse an den Skelett-
teilen zu beurteilen. Die Primordialknorpel (z. B. Keilbein, Sieb-
bein, Zungenbein) zeigen deutlich eine netzige Struktur derart,
daß das gesamte Knorpelgewebe von einem dunkel imprägnierten,
körnigen Netze durchzogen ist, dessen plumpe Balken von den
Knorpelzellen erfüllte Lücken umschließen. In den Balken dieses
Netzes sind Fasern nicht zu erkennen. Dagegen ist das kernreiche
perichondrale Bindegewebe von zahllosen Silberfibrillen erfüllt.
Wo es gelungen ist, das Protoplasma dieser peri chondralen Binde-
gewebszüge zur Darstellung zu bringen, gewinnt man hier und
da den Eindruck, als ob die Richtung dieser Züge direkt auf die
Balken des Knorpelnetzes zustrebte.
Klarer tritt dieses Verhalten an einigen Belegknochen (be-
sonders am Scheitelbein und dem Dentale des Unterkiefers) hervor.
Hier sieht man einen direkten Übergang der Bindegewebszüge
in die periphere Verknöcherungszone, welche im Silberpräparat
 
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