4 (B. 8)
C. Herbst.
väterlichen Chromatinfäden hegt. Es war deshalb seit einer Reihe
von Jahren mein Bestreben, Mittel und Wege zu finden, um dieses
unregelmäßige Zerzogenwerden des väterlichen Kernmaterials aus-
zuschließen. Aussicht auf Erfolg konnte man sich nur dann ver-
sprechen, wenn es gelingen würde, die Eier zu einer Monaster-
bildung anzuregen, dann aber nach Rekonstruktion des Kernes
sie auf dem Ruhestadium mit verdoppeltem, aber scharf umschrie-
benem chromatinarmem Kern und ohne achromatischen Teilungs-
apparat festzuhalten, so daß bei der nun eingeleiteten Befruchtung
der Spermakern in ein Ei gelangte, das sich von einem gewöhnlichen
Ei morphologisch nur durch einen doppelt so großen Kern unter-
schied. Die alleinige Behandlung der unbefruchteten Eier mit
Isovaleriansäure, die ich zur Erzielung eines Ansatzes zur Partheno-
genese gewöhnlich benutzte, vermag die Eier nicht auf dem ge-
wünschten Stadium in normalem Zustand festzuhalten. Die Ver-
änderungen gehen vielmehr innerhalb der Eier nach der ersten
Monasterbildung und der Rekonstruktion des Kernes immer weiter
und führen, obwohl meistens keine Furchung stattfindet, nach
Verlauf einer Reihe von Stunden zu pathologischen Zuständen,
die entweder Zerfall zur Folge haben, oder zum mindesten normale
Entwicklung nach erfolgter Befruchtung ausschließen.
2. Versuche, durch Hemmung der Atmung nach Anstoß zur Par-
thenogenese ruhende Riesenkerne zu erzeugen.
A. Versuche mit Wasserstoff. Es lag natürlich nahe, die
Sistierung der parthenogenetischen Entwicklung auf dem Stadium
des ruhenden Kernes nach einmaliger Monasterbildung dadurch
herbeizuführen, daß man den Eiern durch einen Wasserstoffstrom
den Sauerstoff entzieht. Trotz alledem kam ich mit dieser Methode
zu keinem befriedigenden Resultat, da die Entwicklung, wenn die
Eier beim Hineinbringen in die Ii-Athmosphäre bereits einen
Anstoß zur Parthenogenese bekommen haben, doch nicht sofort
sistiert ist, auch wenn der Wasserstoff vor dem Hineinbringen der
Eier 3 bis 4 Stunden durch das Wasser geströmt war und auch
nach dem Hinzutun der Eier noch durchperlte. Der in den Eiern
enthaltene Sauerstoff reichte eben noch für einige Zeit aus.
Die Versuche mit Wasserstoff verdienen aber trotzdem der
Erwähnung, weil sie zeigen, daß die parthenogenetische Ent-
wicklung der Eier auch nach langer Unterbrechung wieder in Gang
C. Herbst.
väterlichen Chromatinfäden hegt. Es war deshalb seit einer Reihe
von Jahren mein Bestreben, Mittel und Wege zu finden, um dieses
unregelmäßige Zerzogenwerden des väterlichen Kernmaterials aus-
zuschließen. Aussicht auf Erfolg konnte man sich nur dann ver-
sprechen, wenn es gelingen würde, die Eier zu einer Monaster-
bildung anzuregen, dann aber nach Rekonstruktion des Kernes
sie auf dem Ruhestadium mit verdoppeltem, aber scharf umschrie-
benem chromatinarmem Kern und ohne achromatischen Teilungs-
apparat festzuhalten, so daß bei der nun eingeleiteten Befruchtung
der Spermakern in ein Ei gelangte, das sich von einem gewöhnlichen
Ei morphologisch nur durch einen doppelt so großen Kern unter-
schied. Die alleinige Behandlung der unbefruchteten Eier mit
Isovaleriansäure, die ich zur Erzielung eines Ansatzes zur Partheno-
genese gewöhnlich benutzte, vermag die Eier nicht auf dem ge-
wünschten Stadium in normalem Zustand festzuhalten. Die Ver-
änderungen gehen vielmehr innerhalb der Eier nach der ersten
Monasterbildung und der Rekonstruktion des Kernes immer weiter
und führen, obwohl meistens keine Furchung stattfindet, nach
Verlauf einer Reihe von Stunden zu pathologischen Zuständen,
die entweder Zerfall zur Folge haben, oder zum mindesten normale
Entwicklung nach erfolgter Befruchtung ausschließen.
2. Versuche, durch Hemmung der Atmung nach Anstoß zur Par-
thenogenese ruhende Riesenkerne zu erzeugen.
A. Versuche mit Wasserstoff. Es lag natürlich nahe, die
Sistierung der parthenogenetischen Entwicklung auf dem Stadium
des ruhenden Kernes nach einmaliger Monasterbildung dadurch
herbeizuführen, daß man den Eiern durch einen Wasserstoffstrom
den Sauerstoff entzieht. Trotz alledem kam ich mit dieser Methode
zu keinem befriedigenden Resultat, da die Entwicklung, wenn die
Eier beim Hineinbringen in die Ii-Athmosphäre bereits einen
Anstoß zur Parthenogenese bekommen haben, doch nicht sofort
sistiert ist, auch wenn der Wasserstoff vor dem Hineinbringen der
Eier 3 bis 4 Stunden durch das Wasser geströmt war und auch
nach dem Hinzutun der Eier noch durchperlte. Der in den Eiern
enthaltene Sauerstoff reichte eben noch für einige Zeit aus.
Die Versuche mit Wasserstoff verdienen aber trotzdem der
Erwähnung, weil sie zeigen, daß die parthenogenetische Ent-
wicklung der Eier auch nach langer Unterbrechung wieder in Gang