Vererbungsstudien VIII.
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b) Ein anderer Versuch wurde am 16. 5. angestellt. Die unbe-
fruchteten Eier kamen dabei 11,15 a. m. sowohl in das im ersten
Versuch verwandte Gemisch von 70 Teilen C02- und 30 Teilen
gewöhnlichen Seewassers wie auch in ein zweites von 80 Teilen
vom ersten und 20 Teilen vom zweiten. Nach 5 Stunden kamen
die Eier aus beiden Gemischen in gewöhnliches Seewasser zurück.
Als 9 p. m. die beiden Kulturen durchgemustert wurden, war
fast in allen Eiern ein heller Hof zu sehen. Auch Abschnürung von
Plasmateilen sah man bei vielen, echte Furchung dagegen kam
nur einmal zu Gesicht. Die Eier hatten also zum größten Teil
einen Monaster infolge der vorübergehenden Kohlensäurebehandlung
erzeugt. Dottermembranen waren nicht um die Eier entstanden. Am
anderen Morgen waren von den Eiern zwar manche zerfallen, die
anderen wiesen aber statt des unscharfen hellen Hofes einen scharf
umschriebenen Riesenkern auf, an dem keine Spur mehr von irgend-
welcher Sphärenbildung zu sehen war. Parthenogenetische Larven-
stadien konnten überhaupt nicht, Eier im Beginne der Furchung
nur ganz selten beobachtet werden. Es gelingt also, mittels
der angegebenen Kohlensäuremethode den unbefruch-
teten Eiern von Sphaerechinus einen solchen Anstoß
zur Parthenogenese zu geben, daß derselbe zu weiter
nichts als zu einem durch Monasterbildung vergrößer-
ten Eikern führt, so daß sich die Eier von unbefruch-
teten, unbehandelten sichtbarlich nur durch den ver-
doppelten Eikern unterscheiden. Das Wort sichtbar-
lich ist dabei allerdings zu unterstreichen, denn die Eier können
ihren Zustand infolge des Ablaufs der Monasterbildung auch noch
in nicht ohne weiteres wahrnehmbarer Weise verändert haben.
c) Eine dritte, sehr schöne Versuchsserie wurde am 23. 3.
gemacht. Das verwendete Eimaterial stammte dabei nicht von
einem vollen, sondern von 4 wenig reifen Weibchen her. Die
unbefruchteten Eier kamen 10,51 a. m. in das Gemisch aus 70 Teilen
GO2 - und 30 Teilen gewöhnlichen Seewassers, dem sie 4.1 p. m.
wieder entnommen wurden. Am 24. 3. morgens hatten fast alle
behandelten Eier einen großen ruhenden, scharf umschriebenen
Kern. Die Eier, welche keinen Riesenkern aufwiesen, konnten an
Stelle desselben zwei oder mehrere Kernbläschen in ihrem Innern
aufweisen, ein Befund, der sich sehr einfach so erklärt, daß hier
nach der Monasterbildung bei der Rekonstruktion des Kernes
nicht alle Teilbläschen, die aus den einzelnen Chromosomen hervor-
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b) Ein anderer Versuch wurde am 16. 5. angestellt. Die unbe-
fruchteten Eier kamen dabei 11,15 a. m. sowohl in das im ersten
Versuch verwandte Gemisch von 70 Teilen C02- und 30 Teilen
gewöhnlichen Seewassers wie auch in ein zweites von 80 Teilen
vom ersten und 20 Teilen vom zweiten. Nach 5 Stunden kamen
die Eier aus beiden Gemischen in gewöhnliches Seewasser zurück.
Als 9 p. m. die beiden Kulturen durchgemustert wurden, war
fast in allen Eiern ein heller Hof zu sehen. Auch Abschnürung von
Plasmateilen sah man bei vielen, echte Furchung dagegen kam
nur einmal zu Gesicht. Die Eier hatten also zum größten Teil
einen Monaster infolge der vorübergehenden Kohlensäurebehandlung
erzeugt. Dottermembranen waren nicht um die Eier entstanden. Am
anderen Morgen waren von den Eiern zwar manche zerfallen, die
anderen wiesen aber statt des unscharfen hellen Hofes einen scharf
umschriebenen Riesenkern auf, an dem keine Spur mehr von irgend-
welcher Sphärenbildung zu sehen war. Parthenogenetische Larven-
stadien konnten überhaupt nicht, Eier im Beginne der Furchung
nur ganz selten beobachtet werden. Es gelingt also, mittels
der angegebenen Kohlensäuremethode den unbefruch-
teten Eiern von Sphaerechinus einen solchen Anstoß
zur Parthenogenese zu geben, daß derselbe zu weiter
nichts als zu einem durch Monasterbildung vergrößer-
ten Eikern führt, so daß sich die Eier von unbefruch-
teten, unbehandelten sichtbarlich nur durch den ver-
doppelten Eikern unterscheiden. Das Wort sichtbar-
lich ist dabei allerdings zu unterstreichen, denn die Eier können
ihren Zustand infolge des Ablaufs der Monasterbildung auch noch
in nicht ohne weiteres wahrnehmbarer Weise verändert haben.
c) Eine dritte, sehr schöne Versuchsserie wurde am 23. 3.
gemacht. Das verwendete Eimaterial stammte dabei nicht von
einem vollen, sondern von 4 wenig reifen Weibchen her. Die
unbefruchteten Eier kamen 10,51 a. m. in das Gemisch aus 70 Teilen
GO2 - und 30 Teilen gewöhnlichen Seewassers, dem sie 4.1 p. m.
wieder entnommen wurden. Am 24. 3. morgens hatten fast alle
behandelten Eier einen großen ruhenden, scharf umschriebenen
Kern. Die Eier, welche keinen Riesenkern aufwiesen, konnten an
Stelle desselben zwei oder mehrere Kernbläschen in ihrem Innern
aufweisen, ein Befund, der sich sehr einfach so erklärt, daß hier
nach der Monasterbildung bei der Rekonstruktion des Kernes
nicht alle Teilbläschen, die aus den einzelnen Chromosomen hervor-