Vererbungsstudien VIII.
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Weibchen, da kein sehr volles aufgefunden werden konnte, zur
Konservierung in Zwischenräumen von 15 Minuten aber eine größere
Eimenge nötig war, als sie ein Weibchen hätte geben können.
Mittags 12,35 kamen unbefruchtete Eier in folgende Mischungen:
a) in 70 ccm C02—[-30 ccm gewöhnliches Seewasser. Diese
erste Portion kam nach 5 Stunden 5 Minuten d. h. 5,40 p. m. in
normales Wasser zurück.
ß) in eine ganz gleiche Mischung, die aber erst nach 8 Stunden
20 Minuten d. h. 8,55 p. m. durch gewöhnliches Seewasser ersetzt
wurde.
y) in reines CO 2-Seewasser, dem die Eier 5 Stunden ausge-
setzt blieben.
Am 12. 4. morgens stellte es sich heraus, daß die Eier in y
am wenigsten verändert und daß von den beiden anderen Kulturen
die Eier in a am besten waren. Darin besaßen die meisten scharf
umschriebene Riesenkerne, während die übrigen allerdings ihren
kleinen Kern bewahrt hatten. Auch einzelne parthenogenetische
Furchungsstadien sowie Eier, die sich in ein kernhaltiges und in
ein kernloses Stück zerschnürt hatten, waren unter den Eiern zu
sehen. Die Befruchtung dieses aus a stammenden Materials
wurde 9 a. m. vorgenommen und zwar mit Sperma von Strongy-
locentrotus. Von dem befruchteten Eimaterial wurden von 9,30
an bis 12,30 jede Viertelstunde eine Portion für die spätere zytolo-
gische Untersuchung konserviert. Auch von den unbefruchteten,
unbehandelten Kontrolleiern und den unbefruchteten, behandelten
Eiern wurde eine Portion in Sublimateisessig eingelegt. Die Plutei,
welche aus dem Rest des behandelten, befruchteten Eimaterials
hervorgingen, wurden am 16. 4., 8,55 p. m., mit neutralem Formol
in Seewasser abgetötet und später mit Ammoniakkarmin gefärbt.
Schon die einfache Betrachtung der Larven ergab, daß zweierlei
Typen unter ihnen vorhanden waren, einmal gewöhnliche Bastard-
larven mit deutlichem väterlichem Einschlag, und sodann Plutei,
die der Mutter viel ähnlicher waren als die ersteren. Daß die Kerne
der mutterähnlichen Larven größer waren als die Kerne der
gewöhnlichen Bastarde, konnte man auch schon durch bloßes
Augenmaß feststellen. Zur eingehenderen Untersuchung aber
habe ich das gesamte Larven- und Eimaterial im Sommer 1911
Herrn cand. rer. nat. Theodor Hinderer zur Anfertigung einer
Doktorarbeit übergeben. Herr Hinderer autorisiert mich, im
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Weibchen, da kein sehr volles aufgefunden werden konnte, zur
Konservierung in Zwischenräumen von 15 Minuten aber eine größere
Eimenge nötig war, als sie ein Weibchen hätte geben können.
Mittags 12,35 kamen unbefruchtete Eier in folgende Mischungen:
a) in 70 ccm C02—[-30 ccm gewöhnliches Seewasser. Diese
erste Portion kam nach 5 Stunden 5 Minuten d. h. 5,40 p. m. in
normales Wasser zurück.
ß) in eine ganz gleiche Mischung, die aber erst nach 8 Stunden
20 Minuten d. h. 8,55 p. m. durch gewöhnliches Seewasser ersetzt
wurde.
y) in reines CO 2-Seewasser, dem die Eier 5 Stunden ausge-
setzt blieben.
Am 12. 4. morgens stellte es sich heraus, daß die Eier in y
am wenigsten verändert und daß von den beiden anderen Kulturen
die Eier in a am besten waren. Darin besaßen die meisten scharf
umschriebene Riesenkerne, während die übrigen allerdings ihren
kleinen Kern bewahrt hatten. Auch einzelne parthenogenetische
Furchungsstadien sowie Eier, die sich in ein kernhaltiges und in
ein kernloses Stück zerschnürt hatten, waren unter den Eiern zu
sehen. Die Befruchtung dieses aus a stammenden Materials
wurde 9 a. m. vorgenommen und zwar mit Sperma von Strongy-
locentrotus. Von dem befruchteten Eimaterial wurden von 9,30
an bis 12,30 jede Viertelstunde eine Portion für die spätere zytolo-
gische Untersuchung konserviert. Auch von den unbefruchteten,
unbehandelten Kontrolleiern und den unbefruchteten, behandelten
Eiern wurde eine Portion in Sublimateisessig eingelegt. Die Plutei,
welche aus dem Rest des behandelten, befruchteten Eimaterials
hervorgingen, wurden am 16. 4., 8,55 p. m., mit neutralem Formol
in Seewasser abgetötet und später mit Ammoniakkarmin gefärbt.
Schon die einfache Betrachtung der Larven ergab, daß zweierlei
Typen unter ihnen vorhanden waren, einmal gewöhnliche Bastard-
larven mit deutlichem väterlichem Einschlag, und sodann Plutei,
die der Mutter viel ähnlicher waren als die ersteren. Daß die Kerne
der mutterähnlichen Larven größer waren als die Kerne der
gewöhnlichen Bastarde, konnte man auch schon durch bloßes
Augenmaß feststellen. Zur eingehenderen Untersuchung aber
habe ich das gesamte Larven- und Eimaterial im Sommer 1911
Herrn cand. rer. nat. Theodor Hinderer zur Anfertigung einer
Doktorarbeit übergeben. Herr Hinderer autorisiert mich, im