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C. Herbst.
worden sind, noch seltener Larvenstadien vorfindet als in den ande-
ren Kulturen, zu denen eine der genannten Säuren verwendet
worden ist.
B. Das Anhalten der Entwicklung auf verschiedenen Stadien durch
längeres Liegenlassen der unbefruchteten Eier nach der Behandlung
mit NH3.
Indem ich die Eier, ähnlich wie bei meinen Experimenten
mit Kohlensäure, nach der Behandlung mit Ammoniak in gewöhn-
lichem Seewasser längere Zeit unbefruchtet liegen ließ, stellte es
sich heraus, daß dieselben die Neigung haben, auf bestimmten
Stadien zur Ruhe zu kommen. So sind als Ruhestadien nach einer
bestimmten Art der Behandlung vor allen Dingen die scharf um-
schriebenen Riesenkerne bevorzugt, welche durch ein-, zwei-
oder gar dreimalige Monasterbildung entstanden sind. Dann kom-
men auch Fälle vor, wo die meisten Eier mehr als ein Kernbläschen
aufweisen, wo sich also die einzelnen Teilbläschen, welche aus den
Chromosomen entstehen, nach der Monasterbildung nicht sämt-
lich zu einem Großkern zusammengefunden haben. Auch solche
Stadien können als Ruhestadien von den behandelten Eiern fest-
gehalten werden. Seltener bleibt dagegen die Entwicklung auf
einem „aktiven“ Stadium des Kernes, also im Stadium der Mo-
nasterbildung mit aufgelöstem, unscharfem Kern stehen. Man
sieht, das sind Resultate, wie wir sie in der vorhergehenden Studie
beschrieben und durch Behandlung mit C02 und langes Liegenlassen
nach der Behandlung erhalten hatten. Das Erfreuliche ist aber
bei dieser Übereinstimmung der Umstand, daß es mit Ammoniak
leichter ist, Eier mit ruhenden Riesenkernen zu bekommen, als
mit Kohlensäure. Zwar spielt die individuelle Beschaffenheit der
Eier auch hier mit hinein und kann, wie bei den Versuchen über
künstliche Parthenogenese überhaupt, das Resultat mitunter
mehr oder weniger vollständig vereiteln. Doch ist nach meinen
Erfahrungen entschieden Ammoniak das bessere Mittel als Kohlen-
säure, wenn es gilt, ungeteilte Eier mit Riesenkernen zu erzeugen.
Das mag in der leichteren Dosierbarkeit dieser Stoffes seinen
Hauptgrund haben.
a) Wir wollen nun eine Versuchsreihe vom 29. 3. 13 genauer
kennen lernen. Die Eier von Sphaerechinus wurden 9,30 p. m.
in ein Gemisch von 400 ccm Seewasser und 8 ccm Vn NH3 ge-
C. Herbst.
worden sind, noch seltener Larvenstadien vorfindet als in den ande-
ren Kulturen, zu denen eine der genannten Säuren verwendet
worden ist.
B. Das Anhalten der Entwicklung auf verschiedenen Stadien durch
längeres Liegenlassen der unbefruchteten Eier nach der Behandlung
mit NH3.
Indem ich die Eier, ähnlich wie bei meinen Experimenten
mit Kohlensäure, nach der Behandlung mit Ammoniak in gewöhn-
lichem Seewasser längere Zeit unbefruchtet liegen ließ, stellte es
sich heraus, daß dieselben die Neigung haben, auf bestimmten
Stadien zur Ruhe zu kommen. So sind als Ruhestadien nach einer
bestimmten Art der Behandlung vor allen Dingen die scharf um-
schriebenen Riesenkerne bevorzugt, welche durch ein-, zwei-
oder gar dreimalige Monasterbildung entstanden sind. Dann kom-
men auch Fälle vor, wo die meisten Eier mehr als ein Kernbläschen
aufweisen, wo sich also die einzelnen Teilbläschen, welche aus den
Chromosomen entstehen, nach der Monasterbildung nicht sämt-
lich zu einem Großkern zusammengefunden haben. Auch solche
Stadien können als Ruhestadien von den behandelten Eiern fest-
gehalten werden. Seltener bleibt dagegen die Entwicklung auf
einem „aktiven“ Stadium des Kernes, also im Stadium der Mo-
nasterbildung mit aufgelöstem, unscharfem Kern stehen. Man
sieht, das sind Resultate, wie wir sie in der vorhergehenden Studie
beschrieben und durch Behandlung mit C02 und langes Liegenlassen
nach der Behandlung erhalten hatten. Das Erfreuliche ist aber
bei dieser Übereinstimmung der Umstand, daß es mit Ammoniak
leichter ist, Eier mit ruhenden Riesenkernen zu bekommen, als
mit Kohlensäure. Zwar spielt die individuelle Beschaffenheit der
Eier auch hier mit hinein und kann, wie bei den Versuchen über
künstliche Parthenogenese überhaupt, das Resultat mitunter
mehr oder weniger vollständig vereiteln. Doch ist nach meinen
Erfahrungen entschieden Ammoniak das bessere Mittel als Kohlen-
säure, wenn es gilt, ungeteilte Eier mit Riesenkernen zu erzeugen.
Das mag in der leichteren Dosierbarkeit dieser Stoffes seinen
Hauptgrund haben.
a) Wir wollen nun eine Versuchsreihe vom 29. 3. 13 genauer
kennen lernen. Die Eier von Sphaerechinus wurden 9,30 p. m.
in ein Gemisch von 400 ccm Seewasser und 8 ccm Vn NH3 ge-