Mesenchymale Differenzierungs- u. Imprägnationsvorgänge. (B. 2) 9
Fibrillen gleichzeitig nebeneinander färberisch darzustehen oder
die Lage der einzelnen gefärbten Fibrille in einem bestimmten
Abschnitt einer resorzinfuchsin-färbbaren Membran mit Sicher-
heit zn behaupten.
Andererseits ist es wahrscheinlich, daß auch resorzinfuchsin-
färbbare Membranen vorkommen, welche überhaupt keine Fibrihen
enthalten, also lediglich aus einer imprägnierten Lamehe mesen-
chymalen Plasmas bestehen. Als solche Membranen betrachte
ich die ,,Membrana elastica" der Kapillaren des Zentrafnerven-
systems, speziell der Ffirnrinde, deren Vorhandensein, im ah-
gemeinen bestritten, sich bei geeigneter Färbetechnik leicht nach-
weisen läßt. In diesen Membranen ist weder in Embryonalprä-
paraten,nochim ausgereiftenOrgan,noch auch unterpathologischen
Bedingungen der Nachweis von Fibrihen möglich geworden,
während im benachbarten ,,AdventitiaIplasma" Shberfibrihen
und säurefuchsin-färbbare Fibrihen reichlich vorhanden sind.
Unter pathologischen Verhältnissen spielen die hier
erörterten ,,Imprägnationsvorgänge" an Fibrihen und ,,Mem-
branen" eine bedeutsame Rohe. Sehr häufig kommt es zu einer
Imprägnation von Silberfibrihen mit säurefuchsin-färbbarer Sub-
stanz in jenen Organen die oben als Stehen genannt wurden, an
welchen normalerweise reichlich Silberfibrihen in ihrem ursprüng-
lichen Zustande verharren (,,zirrhotische Prozesse" der Patho-
logen); im ,,Granulationsgewebe" läßt sich leicht verfolgen, wie
neugebildete Silberfibrihen bei der ,,Narbenbildung" säure-
fuchsin-färbbar werden; gelegentlich läßt sich zeigen, daß an einer
Stelle, die normalerweise nur mit resorzinfuchsin-färbbarer Sub-
stanz imprägnierte Fibrillen innerhalb eines nicht imprägnierten
Mesenchymalpläsmas enthält, durch eine Imprägnation dieses
Plasmas eine resorzinf'uchsin-färbbare Membran entsteht(Bildung
einer ,,Membrana elastica externa" bei Pialarterien); nicht selten
sind (besonders bei luetischen Prozessen des Zentralnervensystems)
die Bilder einer beträchtlichen Verdickung der resorzinfuchsin-
färbbaren Lamellen in der Arterienmedia, sei es, daß diese Ver-
dickung das gesamte Netz der medialen ,,elastischen" Lamellen,
sei es, daß sie nur Teile dieses Netzes betrifft.
Den bisher besprochenen, in ihren Einzelheiten noch eine
Fülle von Rätseln darbietenden Imprägnationsvorgängen an
Fibrillen und Lamellen, wie sie bei der Genese und Pathologie
der Bindegewebsstrukturenim engeren Sinne zur Beobachtung
Fibrillen gleichzeitig nebeneinander färberisch darzustehen oder
die Lage der einzelnen gefärbten Fibrille in einem bestimmten
Abschnitt einer resorzinfuchsin-färbbaren Membran mit Sicher-
heit zn behaupten.
Andererseits ist es wahrscheinlich, daß auch resorzinfuchsin-
färbbare Membranen vorkommen, welche überhaupt keine Fibrihen
enthalten, also lediglich aus einer imprägnierten Lamehe mesen-
chymalen Plasmas bestehen. Als solche Membranen betrachte
ich die ,,Membrana elastica" der Kapillaren des Zentrafnerven-
systems, speziell der Ffirnrinde, deren Vorhandensein, im ah-
gemeinen bestritten, sich bei geeigneter Färbetechnik leicht nach-
weisen läßt. In diesen Membranen ist weder in Embryonalprä-
paraten,nochim ausgereiftenOrgan,noch auch unterpathologischen
Bedingungen der Nachweis von Fibrihen möglich geworden,
während im benachbarten ,,AdventitiaIplasma" Shberfibrihen
und säurefuchsin-färbbare Fibrihen reichlich vorhanden sind.
Unter pathologischen Verhältnissen spielen die hier
erörterten ,,Imprägnationsvorgänge" an Fibrihen und ,,Mem-
branen" eine bedeutsame Rohe. Sehr häufig kommt es zu einer
Imprägnation von Silberfibrihen mit säurefuchsin-färbbarer Sub-
stanz in jenen Organen die oben als Stehen genannt wurden, an
welchen normalerweise reichlich Silberfibrihen in ihrem ursprüng-
lichen Zustande verharren (,,zirrhotische Prozesse" der Patho-
logen); im ,,Granulationsgewebe" läßt sich leicht verfolgen, wie
neugebildete Silberfibrihen bei der ,,Narbenbildung" säure-
fuchsin-färbbar werden; gelegentlich läßt sich zeigen, daß an einer
Stelle, die normalerweise nur mit resorzinfuchsin-färbbarer Sub-
stanz imprägnierte Fibrillen innerhalb eines nicht imprägnierten
Mesenchymalpläsmas enthält, durch eine Imprägnation dieses
Plasmas eine resorzinf'uchsin-färbbare Membran entsteht(Bildung
einer ,,Membrana elastica externa" bei Pialarterien); nicht selten
sind (besonders bei luetischen Prozessen des Zentralnervensystems)
die Bilder einer beträchtlichen Verdickung der resorzinfuchsin-
färbbaren Lamellen in der Arterienmedia, sei es, daß diese Ver-
dickung das gesamte Netz der medialen ,,elastischen" Lamellen,
sei es, daß sie nur Teile dieses Netzes betrifft.
Den bisher besprochenen, in ihren Einzelheiten noch eine
Fülle von Rätseln darbietenden Imprägnationsvorgängen an
Fibrillen und Lamellen, wie sie bei der Genese und Pathologie
der Bindegewebsstrukturenim engeren Sinne zur Beobachtung